Iffland, August Wilhelm: Die Jäger. Berlin, 1785. Oberförster. Weswegen nicht? Obfstn. Da Riekchen andrer Religion ist, als An- ton; so dürfen die Beiden nimmermehr -- Obfstr. O Weib, Du -- das hätte ich -- Weib! -- Herr -- jezt ist die Reihe an Ihnen. (ab.) Neunter Auftritt. Pastor. Oberförsterin. Obfstn. Nein, das geht nicht. Alles Liebes und Gu- tes; aber das -- Nun und nimmer nicht! Pastor. Haben Sie keine Einwendung gegen diese Heirath, als daß Riekchen nicht unserer Religion ist? Obfstn. Nein. Sonst keine. Pastor. Auch keinen Widerwillen, keine Abneigung irgend einer Art? Obfstn. Nein. Pastor. So sind Sie verbunden, diese Heirath zu- zugeben. Obfstn. Was? Das sagen Sie mir? Pastor. Ich. Es ist Ihre Pflicht. Obfstn. Sie sind unser Herr Pastor, und sollten sich dawider sezzen; Ihre Pflicht fordert -- Pastor. Meine Pflicht ist, Glükseligkeit befördern, Duldung verbreiten -- nicht verfolgen. F
Oberfoͤrſter. Weswegen nicht? Obfſtn. Da Riekchen andrer Religion iſt, als An- ton; ſo duͤrfen die Beiden nimmermehr — Obfſtr. O Weib, Du — das haͤtte ich — Weib! — Herr — jezt iſt die Reihe an Ihnen. (ab.) Neunter Auftritt. Paſtor. Oberfoͤrſterin. Obfſtn. Nein, das geht nicht. Alles Liebes und Gu- tes; aber das — Nun und nimmer nicht! Paſtor. Haben Sie keine Einwendung gegen dieſe Heirath, als daß Riekchen nicht unſerer Religion iſt? Obfſtn. Nein. Sonſt keine. Paſtor. Auch keinen Widerwillen, keine Abneigung irgend einer Art? Obfſtn. Nein. Paſtor. So ſind Sie verbunden, dieſe Heirath zu- zugeben. Obfſtn. Was? Das ſagen Sie mir? Paſtor. Ich. Es iſt Ihre Pflicht. Obfſtn. Sie ſind unſer Herr Paſtor, und ſollten ſich dawider ſezzen; Ihre Pflicht fordert — Paſtor. Meine Pflicht iſt, Gluͤkſeligkeit befoͤrdern, Duldung verbreiten — nicht verfolgen. F
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Oberfoͤrſter. Weswegen nicht?
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Obfſtr. O Weib, Du — das haͤtte ich — Weib!
— Herr — jezt iſt die Reihe an Ihnen. (ab.)
Neunter Auftritt.
Paſtor. Oberfoͤrſterin.
Obfſtn. Nein, das geht nicht. Alles Liebes und Gu-
tes; aber das — Nun und nimmer nicht!
Paſtor. Haben Sie keine Einwendung gegen dieſe
Heirath, als daß Riekchen nicht unſerer Religion iſt?
Obfſtn. Nein. Sonſt keine.
Paſtor. Auch keinen Widerwillen, keine Abneigung
irgend einer Art?
Obfſtn. Nein.
Paſtor. So ſind Sie verbunden, dieſe Heirath zu-
zugeben.
Obfſtn. Was? Das ſagen Sie mir?
Paſtor. Ich. Es iſt Ihre Pflicht.
Obfſtn. Sie ſind unſer Herr Paſtor, und ſollten ſich
dawider ſezzen; Ihre Pflicht fordert —
Paſtor. Meine Pflicht iſt, Gluͤkſeligkeit befoͤrdern,
Duldung verbreiten — nicht verfolgen.
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