Iffland, August Wilhelm: Die Jäger. Berlin, 1785.
"dem allen vorstehen könnte: so sollte aus dem "Gemeindewald für tausend Thaler Holz gehauen "werden." Oberförster. Es ist nicht möglich! Schulz. Was ich Ihnen sage. Obfstr. Für tausend Thaler? Schulz. Je nun -- es giebt einen lackirten Wagen. Obfstr. Je, da soll ja den Amtmann das -- -- -- Nun, nun -- ich muß doch auch mit dabei sein, muß doch so ein kleines Wörtchen mit dazu sprechen. Schulz. Sie sind brav. Gott vergelt's Ihnen, was Sie schon an uns gethan haben! Aber hierin können Sie uns nicht helfen. Es geschieht gewiß, was der Amtmann will. Obfstr. Nichts. Ich mache meine Vorstellung da- gegen. Der ganze Wald würde ja verdorben! -- Es ist nicht möglich! Weiß Er was? -- Ich gehe selbst in die Stadt -- ich übergebe die Vorstellung den Herren selbst. Schulz. In die Stadt? Herr Oberförster -- Nein! Obfstr. Warum nicht? Schulz. Sehen Sie, wenn wir in der Stadt kla- gen, so meint der Herr dies, der andre das. Endlich wird einer ausgesucht, der soll nun darüber sprechen.
„dem allen vorſtehen koͤnnte: ſo ſollte aus dem „Gemeindewald fuͤr tauſend Thaler Holz gehauen „werden.“ Oberfoͤrſter. Es iſt nicht moͤglich! Schulz. Was ich Ihnen ſage. Obfſtr. Fuͤr tauſend Thaler? Schulz. Je nun — es giebt einen lackirten Wagen. Obfſtr. Je, da ſoll ja den Amtmann das — — — Nun, nun — ich muß doch auch mit dabei ſein, muß doch ſo ein kleines Woͤrtchen mit dazu ſprechen. Schulz. Sie ſind brav. Gott vergelt's Ihnen, was Sie ſchon an uns gethan haben! Aber hierin koͤnnen Sie uns nicht helfen. Es geſchieht gewiß, was der Amtmann will. Obfſtr. Nichts. Ich mache meine Vorſtellung da- gegen. Der ganze Wald wuͤrde ja verdorben! — Es iſt nicht moͤglich! Weiß Er was? — Ich gehe ſelbſt in die Stadt — ich uͤbergebe die Vorſtellung den Herren ſelbſt. Schulz. In die Stadt? Herr Oberfoͤrſter — Nein! Obfſtr. Warum nicht? Schulz. Sehen Sie, wenn wir in der Stadt kla- gen, ſo meint der Herr dies, der andre das. Endlich wird einer ausgeſucht, der ſoll nun daruͤber ſprechen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#SCHU"> <p><pb facs="#f0034" n="28"/> „dem allen vorſtehen koͤnnte: ſo ſollte aus dem<lb/> „Gemeindewald fuͤr tauſend Thaler Holz gehauen<lb/> „werden.“</p> </sp><lb/> <sp who="#OBE"> <speaker>Oberfoͤrſter.</speaker> <p>Es iſt nicht moͤglich!</p> </sp><lb/> <sp who="#SCHU"> <speaker>Schulz.</speaker> <p>Was ich Ihnen ſage.</p> </sp><lb/> <sp who="#OBE"> <speaker>Obfſtr.</speaker> <p>Fuͤr tauſend Thaler?</p> </sp><lb/> <sp who="#SCHU"> <speaker>Schulz.</speaker> <p>Je nun — es giebt einen lackirten Wagen.</p> </sp><lb/> <sp who="#OBE"> <speaker>Obfſtr.</speaker> <p>Je, da ſoll ja den Amtmann das — — —<lb/> Nun, nun — ich muß doch auch mit dabei ſein, muß<lb/> doch ſo ein kleines Woͤrtchen mit dazu ſprechen.</p> </sp><lb/> <sp who="#SCHU"> <speaker>Schulz.</speaker> <p>Sie ſind brav. Gott vergelt's Ihnen, was<lb/> Sie ſchon an uns gethan haben! Aber hierin koͤnnen<lb/> Sie uns nicht helfen. Es geſchieht gewiß, was der<lb/> Amtmann will.</p> </sp><lb/> <sp who="#OBE"> <speaker>Obfſtr.</speaker> <p>Nichts. Ich mache meine Vorſtellung da-<lb/> gegen. Der ganze Wald wuͤrde ja verdorben! — Es<lb/> iſt nicht moͤglich! Weiß Er was? — Ich gehe ſelbſt in<lb/> die Stadt — ich uͤbergebe die Vorſtellung den Herren<lb/> ſelbſt.</p> </sp><lb/> <sp who="#SCHU"> <speaker>Schulz.</speaker> <p>In die Stadt? Herr Oberfoͤrſter — Nein!</p> </sp><lb/> <sp who="#OBE"> <speaker>Obfſtr.</speaker> <p>Warum nicht?</p> </sp><lb/> <sp who="#SCHU"> <speaker>Schulz.</speaker> <p>Sehen Sie, wenn wir in der Stadt kla-<lb/> gen, ſo meint <hi rendition="#g">der</hi> Herr dies, der andre das. Endlich<lb/> wird einer ausgeſucht, der ſoll nun daruͤber ſprechen.<lb/></p> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [28/0034]
„dem allen vorſtehen koͤnnte: ſo ſollte aus dem
„Gemeindewald fuͤr tauſend Thaler Holz gehauen
„werden.“
Oberfoͤrſter. Es iſt nicht moͤglich!
Schulz. Was ich Ihnen ſage.
Obfſtr. Fuͤr tauſend Thaler?
Schulz. Je nun — es giebt einen lackirten Wagen.
Obfſtr. Je, da ſoll ja den Amtmann das — — —
Nun, nun — ich muß doch auch mit dabei ſein, muß
doch ſo ein kleines Woͤrtchen mit dazu ſprechen.
Schulz. Sie ſind brav. Gott vergelt's Ihnen, was
Sie ſchon an uns gethan haben! Aber hierin koͤnnen
Sie uns nicht helfen. Es geſchieht gewiß, was der
Amtmann will.
Obfſtr. Nichts. Ich mache meine Vorſtellung da-
gegen. Der ganze Wald wuͤrde ja verdorben! — Es
iſt nicht moͤglich! Weiß Er was? — Ich gehe ſelbſt in
die Stadt — ich uͤbergebe die Vorſtellung den Herren
ſelbſt.
Schulz. In die Stadt? Herr Oberfoͤrſter — Nein!
Obfſtr. Warum nicht?
Schulz. Sehen Sie, wenn wir in der Stadt kla-
gen, ſo meint der Herr dies, der andre das. Endlich
wird einer ausgeſucht, der ſoll nun daruͤber ſprechen.
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