Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Iffland, August Wilhelm: Die Jäger. Berlin, 1785.

Bild:
<< vorherige Seite
aber -- lieber Gott! Ich glaube nicht, daß er den
Abend erlebt.
Obfstr. Das war noch meine lezte Hoffnung! --
Nun -- es soll sein!
Obfstn. (kommt wieder.) Wie geht Dirs? -- ich
wollte, Du könntest eines von den niederschlagenden
Pulvern einnehmen.
Schulz. Ja -- das wäre wohl recht gut.
Obfstn. Nimm es, lieber Mann.
Obfstr. (sie sanft zurückweisend.) Ach -- laß mich.
Obfstn. Es that Dir doch sonst immer recht wohl.
Obfstr. Wozu brauche ich nun noch Leben und
Gesundheit auf der Welt!
Obfstn. Für mich -- so wie ich für Dich. Wir
müssen einander tragen helfen.
Siebenter Auftritt.
Vorige. Pastor.
Pastor. Lieben Leute -- unsere Zeit ist kurz, fragt
mich nicht, laßt mich einen Augenblick allein in dem
Zimmer.

Obfstr. Ist er da?
Obfstn. Anton --
L 4
aber — lieber Gott! Ich glaube nicht, daß er den
Abend erlebt.
Obfſtr. Das war noch meine lezte Hoffnung! —
Nun — es ſoll ſein!
Obfſtn. (kommt wieder.) Wie geht Dirs? — ich
wollte, Du koͤnnteſt eines von den niederſchlagenden
Pulvern einnehmen.
Schulz. Ja — das waͤre wohl recht gut.
Obfſtn. Nimm es, lieber Mann.
Obfſtr. (ſie ſanft zuruͤckweiſend.) Ach — laß mich.
Obfſtn. Es that Dir doch ſonſt immer recht wohl.
Obfſtr. Wozu brauche ich nun noch Leben und
Geſundheit auf der Welt!
Obfſtn. Fuͤr mich — ſo wie ich fuͤr Dich. Wir
muͤſſen einander tragen helfen.
Siebenter Auftritt.
Vorige. Paſtor.
Paſtor. Lieben Leute — unſere Zeit iſt kurz, fragt
mich nicht, laßt mich einen Augenblick allein in dem
Zimmer.

Obfſtr. Iſt er da?
Obfſtn. Anton —
L 4
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <sp who="#SCHU">
            <p><pb facs="#f0173" n="167"/>
aber &#x2014; lieber Gott! Ich glaube nicht, daß er den<lb/>
Abend erlebt.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#OBE">
            <speaker>Obf&#x017F;tr.</speaker>
            <p>Das war noch meine lezte Hoffnung! &#x2014;<lb/>
Nun &#x2014; es &#x017F;oll &#x017F;ein!</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#OBEI">
            <speaker>Obf&#x017F;tn.</speaker>
            <stage>(kommt wieder.)</stage>
            <p>Wie geht Dirs? &#x2014; ich<lb/>
wollte, Du ko&#x0364;nnte&#x017F;t eines von den nieder&#x017F;chlagenden<lb/>
Pulvern einnehmen.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#SCHU">
            <speaker>Schulz.</speaker>
            <p>Ja &#x2014; das wa&#x0364;re wohl recht gut.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#OBEI">
            <speaker>Obf&#x017F;tn.</speaker>
            <p>Nimm es, lieber Mann.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#OBE">
            <speaker>Obf&#x017F;tr.</speaker>
            <stage>(&#x017F;ie &#x017F;anft zuru&#x0364;ckwei&#x017F;end.)</stage>
            <p>Ach &#x2014; laß mich.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#OBEI">
            <speaker>Obf&#x017F;tn.</speaker>
            <p>Es that Dir doch &#x017F;on&#x017F;t immer recht wohl.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#OBE">
            <speaker>Obf&#x017F;tr.</speaker>
            <p>Wozu brauche ich nun noch Leben und<lb/>
Ge&#x017F;undheit auf der Welt!</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#OBEI">
            <speaker>Obf&#x017F;tn.</speaker>
            <p>Fu&#x0364;r mich &#x2014; &#x017F;o wie ich fu&#x0364;r Dich. Wir<lb/>
mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en einander tragen helfen.</p>
          </sp>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head><hi rendition="#g">Siebenter Auftritt</hi>.</head><lb/>
          <stage>Vorige. Pa&#x017F;tor.</stage><lb/>
          <sp who="#PAS">
            <speaker>Pa&#x017F;tor.</speaker>
            <p>Lieben Leute &#x2014; un&#x017F;ere Zeit i&#x017F;t kurz, fragt<lb/>
mich nicht, laßt mich einen Augenblick allein in dem<lb/>
Zimmer.</p><lb/>
          </sp>
          <stage rendition="#rightBraced">
            <sp who="#OBE">
              <speaker>Obf&#x017F;tr.</speaker>
              <p>I&#x017F;t er da?</p><lb/>
            </sp>
            <sp who="#OBEI">
              <speaker>Obf&#x017F;tn.</speaker>
              <p>Anton &#x2014;</p>
            </sp>
          </stage><lb/>
          <fw place="bottom" type="sig">L 4</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[167/0173] aber — lieber Gott! Ich glaube nicht, daß er den Abend erlebt. Obfſtr. Das war noch meine lezte Hoffnung! — Nun — es ſoll ſein! Obfſtn. (kommt wieder.) Wie geht Dirs? — ich wollte, Du koͤnnteſt eines von den niederſchlagenden Pulvern einnehmen. Schulz. Ja — das waͤre wohl recht gut. Obfſtn. Nimm es, lieber Mann. Obfſtr. (ſie ſanft zuruͤckweiſend.) Ach — laß mich. Obfſtn. Es that Dir doch ſonſt immer recht wohl. Obfſtr. Wozu brauche ich nun noch Leben und Geſundheit auf der Welt! Obfſtn. Fuͤr mich — ſo wie ich fuͤr Dich. Wir muͤſſen einander tragen helfen. Siebenter Auftritt. Vorige. Paſtor. Paſtor. Lieben Leute — unſere Zeit iſt kurz, fragt mich nicht, laßt mich einen Augenblick allein in dem Zimmer. Obfſtr. Iſt er da? Obfſtn. Anton — L 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/iffland_jaeger_1785
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/iffland_jaeger_1785/173
Zitationshilfe: Iffland, August Wilhelm: Die Jäger. Berlin, 1785, S. 167. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/iffland_jaeger_1785/173>, abgerufen am 18.11.2024.