Iffland, August Wilhelm: Die Jäger. Berlin, 1785.Fünfter Aufzug. (Zimmer aus dem vorigen Akt -- Alles steht und liegt darinn wie zuvor. Der Oberförster ist allein, er geht herum, nimmt einen Stuhl, sezt ihn von einem Orte weg, gleich darauf wie- der hin. -- Alles bezeichnet stumme Verzweiflung, in der er nicht weiß, was er thut. Hierauf kommt der Schulz.) Erster Auftritt. Schulz. Herr Oberförster -- Obfstr. (geht herum und bemerkt ihn nicht.) Schulz. Lieber Mann -- bei der alten Freundschaft! Obfstr. Gleich -- so bald er kömmt -- Schulz. Suchen Sie Sich zu fassen. Obfstr. Ist der Pastor wieder da? Schulz. Wir warten auf ihn. -- Man muß nicht an aller Hülfe verzweifeln. Obfstr. Nein -- o nein! Was macht meine Frau? Schulz. Lieber Gott! -- tragen Sie, was Sie können. Wenn Sie alles verloren geben, was soll erst die Frau anfangen und das arme Mädchen? Obfstr. Es ist wahr. Fuͤnfter Aufzug. (Zimmer aus dem vorigen Akt — Alles ſteht und liegt darinn wie zuvor. Der Oberfoͤrſter iſt allein, er geht herum, nimmt einen Stuhl, ſezt ihn von einem Orte weg, gleich darauf wie- der hin. — Alles bezeichnet ſtumme Verzweiflung, in der er nicht weiß, was er thut. Hierauf kommt der Schulz.) Erſter Auftritt. Schulz. Herr Oberfoͤrſter — Obfſtr. (geht herum und bemerkt ihn nicht.) Schulz. Lieber Mann — bei der alten Freundſchaft! Obfſtr. Gleich — ſo bald er koͤmmt — Schulz. Suchen Sie Sich zu faſſen. Obfſtr. Iſt der Paſtor wieder da? Schulz. Wir warten auf ihn. — Man muß nicht an aller Huͤlfe verzweifeln. Obfſtr. Nein — o nein! Was macht meine Frau? Schulz. Lieber Gott! — tragen Sie, was Sie koͤnnen. Wenn Sie alles verloren geben, was ſoll erſt die Frau anfangen und das arme Maͤdchen? Obfſtr. Es iſt wahr. <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0164" n="158"/> <div n="1"> <head><hi rendition="#g">Fuͤnfter Aufzug</hi>.</head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <stage>(Zimmer aus dem vorigen Akt — Alles ſteht und liegt darinn<lb/> wie zuvor. Der <hi rendition="#g">Oberfoͤrſter</hi> iſt allein, er geht herum, nimmt<lb/> einen Stuhl, ſezt ihn von einem Orte weg, gleich darauf wie-<lb/> der hin. — Alles bezeichnet ſtumme Verzweiflung, in der er<lb/> nicht weiß, was er thut. Hierauf kommt der <hi rendition="#g">Schulz</hi>.)</stage><lb/> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Erſter Auftritt</hi>.</head><lb/> <sp who="#SCHU"> <speaker>Schulz.</speaker> <p>Herr Oberfoͤrſter —</p> </sp><lb/> <sp who="#OBE"> <speaker>Obfſtr.</speaker> <stage>(geht herum und bemerkt ihn nicht.)</stage> </sp><lb/> <sp who="#SCHU"> <speaker>Schulz.</speaker> <p>Lieber Mann — bei der alten Freundſchaft!</p> </sp><lb/> <sp who="#OBE"> <speaker>Obfſtr.</speaker> <p>Gleich — ſo bald er koͤmmt —</p> </sp><lb/> <sp who="#SCHU"> <speaker>Schulz.</speaker> <p>Suchen Sie Sich zu faſſen.</p> </sp><lb/> <sp who="#OBE"> <speaker>Obfſtr.</speaker> <p>Iſt der Paſtor wieder da?</p> </sp><lb/> <sp who="#SCHU"> <speaker>Schulz.</speaker> <p>Wir warten auf ihn. — Man muß nicht<lb/> an aller Huͤlfe verzweifeln.</p> </sp><lb/> <sp who="#OBE"> <speaker>Obfſtr.</speaker> <p>Nein — o nein! Was macht meine Frau?</p> </sp><lb/> <sp who="#SCHU"> <speaker>Schulz.</speaker> <p>Lieber Gott! — tragen Sie, was Sie<lb/> koͤnnen. Wenn <hi rendition="#g">Sie</hi> alles verloren geben, was ſoll<lb/> erſt die Frau anfangen und das arme Maͤdchen?</p> </sp><lb/> <sp who="#OBE"> <speaker>Obfſtr.</speaker> <p>Es iſt wahr.</p> </sp> </div><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [158/0164]
Fuͤnfter Aufzug.
(Zimmer aus dem vorigen Akt — Alles ſteht und liegt darinn
wie zuvor. Der Oberfoͤrſter iſt allein, er geht herum, nimmt
einen Stuhl, ſezt ihn von einem Orte weg, gleich darauf wie-
der hin. — Alles bezeichnet ſtumme Verzweiflung, in der er
nicht weiß, was er thut. Hierauf kommt der Schulz.)
Erſter Auftritt.
Schulz. Herr Oberfoͤrſter —
Obfſtr. (geht herum und bemerkt ihn nicht.)
Schulz. Lieber Mann — bei der alten Freundſchaft!
Obfſtr. Gleich — ſo bald er koͤmmt —
Schulz. Suchen Sie Sich zu faſſen.
Obfſtr. Iſt der Paſtor wieder da?
Schulz. Wir warten auf ihn. — Man muß nicht
an aller Huͤlfe verzweifeln.
Obfſtr. Nein — o nein! Was macht meine Frau?
Schulz. Lieber Gott! — tragen Sie, was Sie
koͤnnen. Wenn Sie alles verloren geben, was ſoll
erſt die Frau anfangen und das arme Maͤdchen?
Obfſtr. Es iſt wahr.
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