Iffland, August Wilhelm: Die Jäger. Berlin, 1785.Eilfter Auftritt. Vorige. Die Wirthin. Obfstr. (der sie führt.) Nur zu Athem, Frau! Wirthin. Ach -- Ihr Anton! Fr. Gott -- Obfstn. Was ist mit Anton? Wirthin. War bei uns -- ich wollte -- Ach Gott! Eben bringen sie ihn auf einen Wagen -- geschlossen -- voll Blut -- er hat den Mathes erstochen -- Fr. (fällt sinnlos dem Schulzen in die Arme.) Obfstn. Anton -- ach großer Gott! -- meine Angst -- ach Anton! -- Das einzige Kind -- Gott! erbarme dich unser! (ab.) Pastor. Mann, Mann! Um Gottes willen, wie ist Ihnen? Obfstr. Ich will aufs Amt. Pastor. Ich will hin. Bleiben Sie -- Sie sind außer sich. -- Schulz gebe er auf ihn Achtung. Schulz. Gehn Sie nur. Wirthin. Ich bleibe bei der Frau. Obfstr. Ich kann nicht fort -- meine Beine -- gehn Sie erst -- bringen Sie bald Antwort. (Friedrike fängt an sich zu erholen.) Eilfter Auftritt. Vorige. Die Wirthin. Obfſtr. (der ſie fuͤhrt.) Nur zu Athem, Frau! Wirthin. Ach — Ihr Anton! Fr. Gott — Obfſtn. Was iſt mit Anton? Wirthin. War bei uns — ich wollte — Ach Gott! Eben bringen ſie ihn auf einen Wagen — geſchloſſen — voll Blut — er hat den Mathes erſtochen — Fr. (faͤllt ſinnlos dem Schulzen in die Arme.) Obfſtn. Anton — ach großer Gott! — meine Angſt — ach Anton! — Das einzige Kind — Gott! erbarme dich unſer! (ab.) Paſtor. Mann, Mann! Um Gottes willen, wie iſt Ihnen? Obfſtr. Ich will aufs Amt. Paſtor. Ich will hin. Bleiben Sie — Sie ſind außer ſich. — Schulz gebe er auf ihn Achtung. Schulz. Gehn Sie nur. Wirthin. Ich bleibe bei der Frau. Obfſtr. Ich kann nicht fort — meine Beine — gehn Sie erſt — bringen Sie bald Antwort. (Friedrike faͤngt an ſich zu erholen.) <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0162" n="156"/> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Eilfter Auftritt</hi>.</head><lb/> <stage>Vorige. Die Wirthin.</stage><lb/> <sp who="#OBE"> <speaker>Obfſtr.</speaker> <stage>(der ſie fuͤhrt.)</stage> <p>Nur zu Athem, Frau!</p> </sp><lb/> <sp who="#WIRT"> <speaker>Wirthin.</speaker> <p>Ach — Ihr Anton!</p><lb/> </sp> <stage rendition="#rightBraced"> <sp who="#FRI"> <speaker>Fr.</speaker> <p>Gott —</p><lb/> </sp> <sp who="#OBEI"> <speaker>Obfſtn.</speaker> <p>Was iſt mit Anton?</p> </sp> </stage><lb/> <sp who="#WIRT"> <speaker>Wirthin.</speaker> <p>War bei uns — ich wollte — Ach Gott!<lb/> Eben bringen ſie ihn auf einen Wagen — geſchloſſen —<lb/> voll Blut — er hat den Mathes erſtochen —</p> </sp><lb/> <sp who="#FRI"> <speaker>Fr.</speaker> <stage>(faͤllt ſinnlos dem Schulzen in die Arme.)</stage> </sp><lb/> <sp who="#OBEI"> <speaker>Obfſtn.</speaker> <p>Anton — ach großer Gott! — meine<lb/> Angſt — ach Anton! — Das einzige Kind — Gott!<lb/> erbarme dich unſer! <stage>(ab.)</stage></p> </sp><lb/> <sp who="#PAS"> <speaker>Paſtor.</speaker> <p>Mann, Mann! Um Gottes willen, wie<lb/> iſt Ihnen?</p> </sp><lb/> <sp who="#OBE"> <speaker>Obfſtr.</speaker> <p>Ich will aufs Amt.</p> </sp><lb/> <sp who="#PAS"> <speaker>Paſtor.</speaker> <p>Ich will hin. Bleiben Sie — Sie ſind<lb/> außer ſich. — Schulz gebe er auf ihn Achtung.</p><lb/> </sp> <stage rendition="#rightBraced"> <sp who="#SCHU"> <speaker>Schulz.</speaker> <p>Gehn Sie nur.</p><lb/> </sp> <sp who="#WIRT"> <speaker>Wirthin.</speaker> <p>Ich bleibe bei der Frau.</p> </sp> </stage><lb/> <sp who="#OBE"> <speaker>Obfſtr.</speaker> <p>Ich kann nicht fort — meine Beine —<lb/> gehn Sie erſt — bringen Sie bald Antwort.</p><lb/> <stage>(<hi rendition="#g">Friedrike</hi> faͤngt an ſich zu erholen.)</stage> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [156/0162]
Eilfter Auftritt.
Vorige. Die Wirthin.
Obfſtr. (der ſie fuͤhrt.) Nur zu Athem, Frau!
Wirthin. Ach — Ihr Anton!
Fr. Gott —
Obfſtn. Was iſt mit Anton?
Wirthin. War bei uns — ich wollte — Ach Gott!
Eben bringen ſie ihn auf einen Wagen — geſchloſſen —
voll Blut — er hat den Mathes erſtochen —
Fr. (faͤllt ſinnlos dem Schulzen in die Arme.)
Obfſtn. Anton — ach großer Gott! — meine
Angſt — ach Anton! — Das einzige Kind — Gott!
erbarme dich unſer! (ab.)
Paſtor. Mann, Mann! Um Gottes willen, wie
iſt Ihnen?
Obfſtr. Ich will aufs Amt.
Paſtor. Ich will hin. Bleiben Sie — Sie ſind
außer ſich. — Schulz gebe er auf ihn Achtung.
Schulz. Gehn Sie nur.
Wirthin. Ich bleibe bei der Frau.
Obfſtr. Ich kann nicht fort — meine Beine —
gehn Sie erſt — bringen Sie bald Antwort.
(Friedrike faͤngt an ſich zu erholen.)
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/iffland_jaeger_1785 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/iffland_jaeger_1785/162 |
Zitationshilfe: | Iffland, August Wilhelm: Die Jäger. Berlin, 1785, S. 156. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/iffland_jaeger_1785/162>, abgerufen am 23.02.2025. |