Iffland, August Wilhelm: Die Jäger. Berlin, 1785. Gerichtsschr. (im Trinken.) Das ist ein Kreuz! Nichts wird Inquisitionsmäßig, und wenn die Karten noch so gut fallen. Da hätte ich das Leben verwettet, es würde wenigstens ein halber Schädel in Untersuchung kommen -- Nichts! Seit neun Jahren keinen erheblichen galgenmäßigen Malefikanten und seit achtzehn Jahren keine Tortur -- es ist zum Gotterbarmen! das -- (ab.) Zehnter Auftritt. (In des Oberförsters Hause.) Oberförster. Rudolph. Oberförster. Rudolph -- seid Ihr auf dem Amte gewesen -- ich weiß nicht, essen wir allein, oder -- -- Rudolph. Ja. Sie kommen, nur die Frau Amt- männin nicht. Obfstr. Auch gut. Rudolph. Sie sagte, unsere Hunde machten zu viel Lärm, sie kriegte Kopfweh davon. Obfstr. Der Herr Pastor, wird wohl noch da sein? Rudolph. Nein. Vor einer halben Stunde ist er weggegangen. Obfstr. So? Rudolph. War der junge Herr Förster nicht bei Ihnen? H
Gerichtsſchr. (im Trinken.) Das iſt ein Kreuz! Nichts wird Inquiſitionsmaͤßig, und wenn die Karten noch ſo gut fallen. Da haͤtte ich das Leben verwettet, es wuͤrde wenigſtens ein halber Schaͤdel in Unterſuchung kommen — Nichts! Seit neun Jahren keinen erheblichen galgenmaͤßigen Malefikanten und ſeit achtzehn Jahren keine Tortur — es iſt zum Gotterbarmen! das — (ab.) Zehnter Auftritt. (In des Oberfoͤrſters Hauſe.) Oberfoͤrſter. Rudolph. Oberfoͤrſter. Rudolph — ſeid Ihr auf dem Amte geweſen — ich weiß nicht, eſſen wir allein, oder — — Rudolph. Ja. Sie kommen, nur die Frau Amt- maͤnnin nicht. Obfſtr. Auch gut. Rudolph. Sie ſagte, unſere Hunde machten zu viel Laͤrm, ſie kriegte Kopfweh davon. Obfſtr. Der Herr Paſtor, wird wohl noch da ſein? Rudolph. Nein. Vor einer halben Stunde iſt er weggegangen. Obfſtr. So? Rudolph. War der junge Herr Foͤrſter nicht bei Ihnen? H
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0119" n="113"/> <sp who="#GERS"> <speaker>Gerichtsſchr.</speaker> <stage>(im Trinken.)</stage> <p>Das iſt ein Kreuz!<lb/> Nichts wird Inquiſitionsmaͤßig, und wenn die Karten<lb/> noch ſo gut fallen. Da haͤtte ich das Leben verwettet,<lb/> es wuͤrde wenigſtens ein halber Schaͤdel in Unterſuchung<lb/> kommen — Nichts! Seit neun Jahren keinen erheblichen<lb/> galgenmaͤßigen Malefikanten und ſeit achtzehn Jahren<lb/> keine Tortur — es iſt zum Gotterbarmen! das — <stage>(ab.)</stage></p> </sp> </div><lb/> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Zehnter Auftritt</hi>.</head><lb/> <stage>(In des Oberfoͤrſters Hauſe.)</stage><lb/> <stage>Oberfoͤrſter. Rudolph.</stage><lb/> <sp who="#OBE"> <speaker>Oberfoͤrſter.</speaker> <p>Rudolph — ſeid Ihr auf dem Amte<lb/> geweſen — ich weiß nicht, eſſen wir allein, oder — —</p> </sp><lb/> <sp who="#RUD"> <speaker>Rudolph.</speaker> <p>Ja. Sie kommen, nur die Frau Amt-<lb/> maͤnnin nicht.</p> </sp><lb/> <sp who="#OBE"> <speaker>Obfſtr.</speaker> <p>Auch gut.</p> </sp><lb/> <sp who="#RUD"> <speaker>Rudolph.</speaker> <p>Sie ſagte, unſere Hunde machten zu viel<lb/> Laͤrm, ſie kriegte Kopfweh davon.</p> </sp><lb/> <sp who="#OBE"> <speaker>Obfſtr.</speaker> <p>Der Herr Paſtor, wird wohl noch da ſein?</p> </sp><lb/> <sp who="#RUD"> <speaker>Rudolph.</speaker> <p>Nein. Vor einer halben Stunde iſt er<lb/> weggegangen.</p> </sp><lb/> <sp who="#OBE"> <speaker>Obfſtr.</speaker> <p>So?</p> </sp><lb/> <sp who="#RUD"> <speaker>Rudolph.</speaker> <p>War der junge Herr Foͤrſter nicht bei<lb/> Ihnen?</p> </sp><lb/> <fw place="bottom" type="sig">H</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [113/0119]
Gerichtsſchr. (im Trinken.) Das iſt ein Kreuz!
Nichts wird Inquiſitionsmaͤßig, und wenn die Karten
noch ſo gut fallen. Da haͤtte ich das Leben verwettet,
es wuͤrde wenigſtens ein halber Schaͤdel in Unterſuchung
kommen — Nichts! Seit neun Jahren keinen erheblichen
galgenmaͤßigen Malefikanten und ſeit achtzehn Jahren
keine Tortur — es iſt zum Gotterbarmen! das — (ab.)
Zehnter Auftritt.
(In des Oberfoͤrſters Hauſe.)
Oberfoͤrſter. Rudolph.
Oberfoͤrſter. Rudolph — ſeid Ihr auf dem Amte
geweſen — ich weiß nicht, eſſen wir allein, oder — —
Rudolph. Ja. Sie kommen, nur die Frau Amt-
maͤnnin nicht.
Obfſtr. Auch gut.
Rudolph. Sie ſagte, unſere Hunde machten zu viel
Laͤrm, ſie kriegte Kopfweh davon.
Obfſtr. Der Herr Paſtor, wird wohl noch da ſein?
Rudolph. Nein. Vor einer halben Stunde iſt er
weggegangen.
Obfſtr. So?
Rudolph. War der junge Herr Foͤrſter nicht bei
Ihnen?
H
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |