aus im Jnteresse der Hausfrauen und Hausherren, den Dienstbotenberuf begehrenswerter zu ge- stalten, da wir sonst, wenn die Verringerung des Personals im gleichen Tempo wie bisher weiter- geht, vor einer noch viel drohenderen Dienstboten- not stehen dürften als die ist, über die gegenwärtig bereits so viel geklagt wird. Ja, Dr. Else Conrad warf vor einiger Zeit die Frage auf, ob wir nicht in dieser Frage amerikanischen Verhältnissen zu- steuern. Sie erzählt, daß die Amerikanerin sich überhaupt fast ganz von diesem Beruf zurück- gezogen und ihn der Ausländerin überlassen habe, mit der sie nicht gerne gemeinsame Arbeit mache. Selbstverständlich spielen dabei auch noch andere Motive mit, so vor allem das demokratische Gefühl der freien Amerikanerin, das sich der ständigen Subordination entgegenstemmt, das individuelle Freiheitsbedürfnis u. a. m. Aus diesem Grunde ist nach und nach eine solche Dienstbotennot in Amerika ausgebrochen, daß die Hälfte aller Stellen nicht besetzt werden kann.
Die Gehälter sind enorm gestiegen, Kinder- mädchen erhalten Jahresgehälter von 210 bis 1054 Mark, Mädchen für alles von 312 bis 1061 Mark, Hausmädchen von 624 bis 1140 Mark, Köchinnen 210 bis 3000 Mark bei freier Station. Frl. Dr. Conrad hat ausgerechnet, daß ein Dienst- mädchen bei Berechnung der Station drüben un-
aus im Jnteresse der Hausfrauen und Hausherren, den Dienstbotenberuf begehrenswerter zu ge- stalten, da wir sonst, wenn die Verringerung des Personals im gleichen Tempo wie bisher weiter- geht, vor einer noch viel drohenderen Dienstboten- not stehen dürften als die ist, über die gegenwärtig bereits so viel geklagt wird. Ja, Dr. Else Conrad warf vor einiger Zeit die Frage auf, ob wir nicht in dieser Frage amerikanischen Verhältnissen zu- steuern. Sie erzählt, daß die Amerikanerin sich überhaupt fast ganz von diesem Beruf zurück- gezogen und ihn der Ausländerin überlassen habe, mit der sie nicht gerne gemeinsame Arbeit mache. Selbstverständlich spielen dabei auch noch andere Motive mit, so vor allem das demokratische Gefühl der freien Amerikanerin, das sich der ständigen Subordination entgegenstemmt, das individuelle Freiheitsbedürfnis u. a. m. Aus diesem Grunde ist nach und nach eine solche Dienstbotennot in Amerika ausgebrochen, daß die Hälfte aller Stellen nicht besetzt werden kann.
Die Gehälter sind enorm gestiegen, Kinder- mädchen erhalten Jahresgehälter von 210 bis 1054 Mark, Mädchen für alles von 312 bis 1061 Mark, Hausmädchen von 624 bis 1140 Mark, Köchinnen 210 bis 3000 Mark bei freier Station. Frl. Dr. Conrad hat ausgerechnet, daß ein Dienst- mädchen bei Berechnung der Station drüben un-
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aus im Jnteresse der Hausfrauen und Hausherren,
den Dienstbotenberuf begehrenswerter zu ge-
stalten, da wir sonst, wenn die Verringerung des
Personals im gleichen Tempo wie bisher weiter-
geht, vor einer noch viel drohenderen Dienstboten-
not stehen dürften als die ist, über die gegenwärtig
bereits so viel geklagt wird. Ja, Dr. Else Conrad
warf vor einiger Zeit die Frage auf, ob wir nicht
in dieser Frage amerikanischen Verhältnissen zu-
steuern. Sie erzählt, daß die Amerikanerin sich
überhaupt fast ganz von diesem Beruf zurück-
gezogen und ihn der Ausländerin überlassen habe,
mit der sie nicht gerne gemeinsame Arbeit mache.
Selbstverständlich spielen dabei auch noch andere
Motive mit, so vor allem das demokratische Gefühl
der freien Amerikanerin, das sich der ständigen
Subordination entgegenstemmt, das individuelle
Freiheitsbedürfnis u. a. m. Aus diesem Grunde
ist nach und nach eine solche Dienstbotennot in
Amerika ausgebrochen, daß die Hälfte aller
Stellen nicht besetzt werden kann.
Die Gehälter sind enorm gestiegen, Kinder-
mädchen erhalten Jahresgehälter von 210 bis
1054 Mark, Mädchen für alles von 312 bis
1061 Mark, Hausmädchen von 624 bis 1140 Mark,
Köchinnen 210 bis 3000 Mark bei freier Station.
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(2020-12-07T10:34:09Z)
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Ichenhaeuser, Eliza: Frauenziele. Berlin, 1913, S. 84. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ichenhaeuser_frauenziele_1913/88>, abgerufen am 23.11.2024.
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