Ichenhaeuser, Eliza: Frauenziele. Berlin, 1913.jetzt aus eigenem Antriebe damit anfangen, der Darüber hinaus erscheint es aber auch durch- 6*
jetzt aus eigenem Antriebe damit anfangen, der Darüber hinaus erscheint es aber auch durch- 6*
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0087" n="83"/> jetzt aus eigenem Antriebe damit anfangen, der<lb/> Abend sollte den Mädchen und deren Erholung ge-<lb/> hören. Bei Gesellschaften wären Ausnahmen<lb/> natürlich zulässig. Ebenso sollte auch mehr Zeit<lb/> zum Ausgehen gewährt werden, einmal wöchent-<lb/> lich muß das Mindeste sein, und zwar, wenn der<lb/> Sonntagnachmittag nicht jedesmal freigegeben<lb/> werden kann, als Entschädigung hierfür ein<lb/> Wochennachmittag. Zu den wenigen Forderungen,<lb/> denen <hi rendition="#g">alle</hi> Hausfrauen zustimmen dürften, ge-<lb/> hören die des obligatorischen Haushaltungsunter-<lb/> richts – dieser besteht nur in einigen wenigen<lb/> Bundesstaaten, und auch da meist in ungenügender<lb/> Weise – und die generelle Einführung kommunaler<lb/> Arbeitsnachweise. Daß dies einerseits eine bessere<lb/> Ausbildung der Dienstangestellten herbeiführen<lb/> und andererseits den wunden Punkt der Privat-<lb/> stellenvermittlung aus der Welt schaffen würde,<lb/> darüber sind sie sich klar. Sie sollten sich aber auch<lb/> darüber klar werden, daß auch die übrigen Forde-<lb/> rungen, die nur im einseitigen Jnteresse der<lb/> Dienstboten gemacht erscheinen, auch den Haus-<lb/> frauen zugute kämen, weil sie den ganzen Stand<lb/> der Dienstboten und damit deren Leistungen heben<lb/> würden, daß es aber überhaupt Pflicht der Frau<lb/> ist, gerade da, wo sie der alleinige Arbeitgeber ist,<lb/> human zu sein.</p><lb/> <p>Darüber hinaus erscheint es aber auch durch-<lb/> <fw place="bottom" type="sig">6*</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [83/0087]
jetzt aus eigenem Antriebe damit anfangen, der
Abend sollte den Mädchen und deren Erholung ge-
hören. Bei Gesellschaften wären Ausnahmen
natürlich zulässig. Ebenso sollte auch mehr Zeit
zum Ausgehen gewährt werden, einmal wöchent-
lich muß das Mindeste sein, und zwar, wenn der
Sonntagnachmittag nicht jedesmal freigegeben
werden kann, als Entschädigung hierfür ein
Wochennachmittag. Zu den wenigen Forderungen,
denen alle Hausfrauen zustimmen dürften, ge-
hören die des obligatorischen Haushaltungsunter-
richts – dieser besteht nur in einigen wenigen
Bundesstaaten, und auch da meist in ungenügender
Weise – und die generelle Einführung kommunaler
Arbeitsnachweise. Daß dies einerseits eine bessere
Ausbildung der Dienstangestellten herbeiführen
und andererseits den wunden Punkt der Privat-
stellenvermittlung aus der Welt schaffen würde,
darüber sind sie sich klar. Sie sollten sich aber auch
darüber klar werden, daß auch die übrigen Forde-
rungen, die nur im einseitigen Jnteresse der
Dienstboten gemacht erscheinen, auch den Haus-
frauen zugute kämen, weil sie den ganzen Stand
der Dienstboten und damit deren Leistungen heben
würden, daß es aber überhaupt Pflicht der Frau
ist, gerade da, wo sie der alleinige Arbeitgeber ist,
human zu sein.
Darüber hinaus erscheint es aber auch durch-
6*
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …
Texte der ersten Frauenbewegung, betreut von Anna Pfundt und Thomas Gloning, JLU Gießen: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-12-07T10:34:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Anna Pfundt, Juliane Nau: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-12-07T10:34:09Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: gekennzeichnet; Druckfehler: gekennzeichnet; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |