der Einzelwirtschaft und auch der weiteren Volks- wirtschaft."
Der Hauptgrund für diese mißbrauchte Frauen- kraft liegt wie auf allen anderen Gebieten, eben- falls in der Vernachlässigung ihrer Ausbildung und ihres Schutzes. Trotzdem ihre starke Be- teiligung allein - die über 4 1/2 Millionen beträgt - es verhinderte, daß der Anteil unserer land- wirtschaftlichen Beteiligung an der Gesamtbe- völkerung nicht gesunken ist, ist im Gegensatz zur Ausbildung der jungen Männer, für die Mädchen so gut wie nichts geschehen. Wie Dr. Kempff auf dem Frauenkongreß mitteilte, hat beispielsweise Bayern außer einer Reihe einfacher landwirtschaft- licher Fortbildungsschulen für Knaben, 44 Winter- schulen und mehrere landwirtschaftliche Mittel- schulen für Bauernsöhne, dazu eine ganze Reihe von mehrmonatlichen Spezialkursen zur Aus- bildung in einzelnen Produktionszweigen, dagegen keine einzige öffentliche Schule für Bauernmäd- chen, nicht einmal eine öffentliche Haushaltungs- schule! Nur einige kurze Kurse von ein paar Wo- chen Dauer fallen für die Bauernmädchen ab. Nicht besser liegen die Verhältnisse in den anderen deut- schen Bundesstaaten. Die fünf Schulen des Vereins für wirtschaftliche Frauenschulen auf dem Lande sind ausgezeichnet, und die daran anschließenden drei Seminare bilden landwirtschaftliche Lehrerin-
der Einzelwirtschaft und auch der weiteren Volks- wirtschaft.“
Der Hauptgrund für diese mißbrauchte Frauen- kraft liegt wie auf allen anderen Gebieten, eben- falls in der Vernachlässigung ihrer Ausbildung und ihres Schutzes. Trotzdem ihre starke Be- teiligung allein – die über 4 ½ Millionen beträgt – es verhinderte, daß der Anteil unserer land- wirtschaftlichen Beteiligung an der Gesamtbe- völkerung nicht gesunken ist, ist im Gegensatz zur Ausbildung der jungen Männer, für die Mädchen so gut wie nichts geschehen. Wie Dr. Kempff auf dem Frauenkongreß mitteilte, hat beispielsweise Bayern außer einer Reihe einfacher landwirtschaft- licher Fortbildungsschulen für Knaben, 44 Winter- schulen und mehrere landwirtschaftliche Mittel- schulen für Bauernsöhne, dazu eine ganze Reihe von mehrmonatlichen Spezialkursen zur Aus- bildung in einzelnen Produktionszweigen, dagegen keine einzige öffentliche Schule für Bauernmäd- chen, nicht einmal eine öffentliche Haushaltungs- schule! Nur einige kurze Kurse von ein paar Wo- chen Dauer fallen für die Bauernmädchen ab. Nicht besser liegen die Verhältnisse in den anderen deut- schen Bundesstaaten. Die fünf Schulen des Vereins für wirtschaftliche Frauenschulen auf dem Lande sind ausgezeichnet, und die daran anschließenden drei Seminare bilden landwirtschaftliche Lehrerin-
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der Einzelwirtschaft und auch der weiteren Volks-
wirtschaft.“
Der Hauptgrund für diese mißbrauchte Frauen-
kraft liegt wie auf allen anderen Gebieten, eben-
falls in der Vernachlässigung ihrer Ausbildung
und ihres Schutzes. Trotzdem ihre starke Be-
teiligung allein – die über 4 ½ Millionen beträgt
– es verhinderte, daß der Anteil unserer land-
wirtschaftlichen Beteiligung an der Gesamtbe-
völkerung nicht gesunken ist, ist im Gegensatz zur
Ausbildung der jungen Männer, für die Mädchen
so gut wie nichts geschehen. Wie Dr. Kempff auf
dem Frauenkongreß mitteilte, hat beispielsweise
Bayern außer einer Reihe einfacher landwirtschaft-
licher Fortbildungsschulen für Knaben, 44 Winter-
schulen und mehrere landwirtschaftliche Mittel-
schulen für Bauernsöhne, dazu eine ganze Reihe
von mehrmonatlichen Spezialkursen zur Aus-
bildung in einzelnen Produktionszweigen, dagegen
keine einzige öffentliche Schule für Bauernmäd-
chen, nicht einmal eine öffentliche Haushaltungs-
schule! Nur einige kurze Kurse von ein paar Wo-
chen Dauer fallen für die Bauernmädchen ab. Nicht
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schen Bundesstaaten. Die fünf Schulen des Vereins
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Ichenhaeuser, Eliza: Frauenziele. Berlin, 1913, S. 76. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ichenhaeuser_frauenziele_1913/80>, abgerufen am 23.11.2024.
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