Ichenhaeuser, Eliza: Frauenziele. Berlin, 1913.gen Arbeit mit nach Hause nehmen müssen, und Würden die schlechte Bezahlung, die dadurch be- Zu all den genannten Übeln kommen aus den Die entsetzlichen Zustände, die hierdurch ge- gen Arbeit mit nach Hause nehmen müssen, und Würden die schlechte Bezahlung, die dadurch be- Zu all den genannten Übeln kommen aus den Die entsetzlichen Zustände, die hierdurch ge- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0052" n="48"/> gen Arbeit mit nach Hause nehmen müssen, und<lb/> sie erhöhen auf diese Weise ihre Arbeitszeit ins<lb/> Ungemessene.</p><lb/> <p>Würden die schlechte Bezahlung, die dadurch be-<lb/> wirkte Unterernährung und die lange Arbeitszeit<lb/> genügen, um die Gesundheit der Arbeiterin und<lb/> ihrer Nachkommenschaft aufs tiefste zu gefährden,<lb/> so tritt noch die Gefährlichkeit vieler Betriebe für<lb/> den Organismus der Beschäftigten hinzu. Wohl<lb/> sind hier gesetzliche Verbote erlassen worden, die<lb/> die Frauenarbeit in besonders schädlichen Be-<lb/> trieben untersagt, aber es bleiben immer noch<lb/> genug schädliche. Die Gießereiarbeiterinnen sind<lb/> nicht allein selbst, sondern auch ihre Nachkommen-<lb/> schaft durch das Blei in hohem Grade gefährdet.<lb/> Die Tabakverarbeitung führt zu Nikotinvergif-<lb/> tung und zu großer Tuberkulosesterblichkeit. Die<lb/> Fabrikationszweige, die Arsen, Quecksilber, Chrom<lb/> usw. benutzen, gefährden die Gesundheit der<lb/> Arbeiterinnen außerordentlich. Jn der Textil-<lb/> industrie sind ebenfalls die Staubinhalations-<lb/> erkrankungen gefürchtet, und so birgt fast jede<lb/> dieser Arbeiten ihre Gefahren, die eine in grö-<lb/> ßerem, die andere in geringerem Maßstabe.</p><lb/> <p>Zu all den genannten Übeln kommen aus den<lb/> bereits erwähnten Gründen die geringe Bezahlung<lb/> des Mannes und die Arbeit der Ehefrau hinzu.</p><lb/> <p>Die entsetzlichen Zustände, die hierdurch ge-<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [48/0052]
gen Arbeit mit nach Hause nehmen müssen, und
sie erhöhen auf diese Weise ihre Arbeitszeit ins
Ungemessene.
Würden die schlechte Bezahlung, die dadurch be-
wirkte Unterernährung und die lange Arbeitszeit
genügen, um die Gesundheit der Arbeiterin und
ihrer Nachkommenschaft aufs tiefste zu gefährden,
so tritt noch die Gefährlichkeit vieler Betriebe für
den Organismus der Beschäftigten hinzu. Wohl
sind hier gesetzliche Verbote erlassen worden, die
die Frauenarbeit in besonders schädlichen Be-
trieben untersagt, aber es bleiben immer noch
genug schädliche. Die Gießereiarbeiterinnen sind
nicht allein selbst, sondern auch ihre Nachkommen-
schaft durch das Blei in hohem Grade gefährdet.
Die Tabakverarbeitung führt zu Nikotinvergif-
tung und zu großer Tuberkulosesterblichkeit. Die
Fabrikationszweige, die Arsen, Quecksilber, Chrom
usw. benutzen, gefährden die Gesundheit der
Arbeiterinnen außerordentlich. Jn der Textil-
industrie sind ebenfalls die Staubinhalations-
erkrankungen gefürchtet, und so birgt fast jede
dieser Arbeiten ihre Gefahren, die eine in grö-
ßerem, die andere in geringerem Maßstabe.
Zu all den genannten Übeln kommen aus den
bereits erwähnten Gründen die geringe Bezahlung
des Mannes und die Arbeit der Ehefrau hinzu.
Die entsetzlichen Zustände, die hierdurch ge-
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Texte der ersten Frauenbewegung, betreut von Anna Pfundt und Thomas Gloning, JLU Gießen: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-12-07T10:34:09Z)
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Anna Pfundt, Juliane Nau: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-12-07T10:34:09Z)
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