Ichenhaeuser, Eliza: Frauenziele. Berlin, 1913.interessierten Kreisen verlangt, ebenso ein Schwan- Wie wichtig das Stillen für das Leben und die Daß die Wochenhilfe versicherungsfreien Ehe- Bedauerlich ist, daß diese Bestimmungen nur interessierten Kreisen verlangt, ebenso ein Schwan- Wie wichtig das Stillen für das Leben und die Daß die Wochenhilfe versicherungsfreien Ehe- Bedauerlich ist, daß diese Bestimmungen nur <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0208" n="204"/> interessierten Kreisen verlangt, ebenso ein Schwan-<lb/> gerengeld bis zu sechs Wochen.</p><lb/> <p>Wie wichtig das Stillen für das Leben und die<lb/> Gesundheit des Kindes ist, ist in letzter Zeit so viel-<lb/> fach erörtert worden, daß eine Begründung wirk-<lb/> lich nicht mehr nötig erscheint, genug, daß die<lb/> Sterblichkeit der Brustkinder zu der der künstlich<lb/> ernährten sich nach Henriette Fürth wie 1 :7 ver-<lb/> hält. Da die Mütter der besitzlosen Klassen durch<lb/> Mangel an Zeit, eigener ausreichender Nahrung<lb/> usw. vielfach daran verhindert sind, so ist es selbst-<lb/> verständlich, daß man ihnen das Stillen in jeder<lb/> Weise durch alle möglichen Erleichterungen ermög-<lb/> licht.</p><lb/> <p>Daß die Wochenhilfe versicherungsfreien Ehe-<lb/> frauen der Versicherten zugebilligt werden soll, ent-<lb/> spricht ebenfalls wenigstens teilweise den Forde-<lb/> rungen, die Versicherungspflicht auf die Familie<lb/> auszudehnen.</p><lb/> <p>Bedauerlich ist, daß diese Bestimmungen nur<lb/> fakultative sind, weil die Krankenkassen von<lb/> solchen Befugnissen voraussichtlich um so weniger<lb/> Gebrauch machen werden, als die Verwaltung aus-<lb/> schließlich in Männerhand liegt, und wie Professor<lb/> Schloßmann sehr richtig sagt: „Männer im all-<lb/> gemeinen von Frauenbedürfnissen und vor allem<lb/> von Säuglingsbedürfnissen keine zu große Ahnung<lb/> haben“. Gewiß könnte Aufklärungsarbeit an den<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [204/0208]
interessierten Kreisen verlangt, ebenso ein Schwan-
gerengeld bis zu sechs Wochen.
Wie wichtig das Stillen für das Leben und die
Gesundheit des Kindes ist, ist in letzter Zeit so viel-
fach erörtert worden, daß eine Begründung wirk-
lich nicht mehr nötig erscheint, genug, daß die
Sterblichkeit der Brustkinder zu der der künstlich
ernährten sich nach Henriette Fürth wie 1 :7 ver-
hält. Da die Mütter der besitzlosen Klassen durch
Mangel an Zeit, eigener ausreichender Nahrung
usw. vielfach daran verhindert sind, so ist es selbst-
verständlich, daß man ihnen das Stillen in jeder
Weise durch alle möglichen Erleichterungen ermög-
licht.
Daß die Wochenhilfe versicherungsfreien Ehe-
frauen der Versicherten zugebilligt werden soll, ent-
spricht ebenfalls wenigstens teilweise den Forde-
rungen, die Versicherungspflicht auf die Familie
auszudehnen.
Bedauerlich ist, daß diese Bestimmungen nur
fakultative sind, weil die Krankenkassen von
solchen Befugnissen voraussichtlich um so weniger
Gebrauch machen werden, als die Verwaltung aus-
schließlich in Männerhand liegt, und wie Professor
Schloßmann sehr richtig sagt: „Männer im all-
gemeinen von Frauenbedürfnissen und vor allem
von Säuglingsbedürfnissen keine zu große Ahnung
haben“. Gewiß könnte Aufklärungsarbeit an den
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Texte der ersten Frauenbewegung, betreut von Anna Pfundt und Thomas Gloning, JLU Gießen: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-12-07T10:34:09Z)
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Anna Pfundt, Juliane Nau: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-12-07T10:34:09Z)
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