sondern daß man im Gegenteil die erziehliche Wir- kung des gemeinsamen Unterrichts sehr hoch an- schlage. Ja, sogar in Jtalien, das in bezug auf die Stellung der Frau und das Verhältnis der Ge- schlechter äußerst rückständig ist, sind mit der Ge- meinschaftserziehung sehr gute Erfahrungen ge- macht worden. Renzo Furlano zitiert darüber in seinem Buche: "l`Educatione della Donna presso i popoli piu civile",1) den Lehrer und Direktor einer Realschule, Professor Trema, der in verschiedenen Gegenden Jtaliens sowohl an Knabenschulen als auch an gemischten Schulen unterrichtet hat, daß die gemischten Schulen in bezug auf die Moral, wie auch in bezug auf den Unterricht und die Disziplin besser seien.
Am unzweifelhaftesten aber haben sich die günstigen Erfahrungen in sittlicher Hinsicht dort gezeigt, wo die reichsten Erfahrungen vorliegen. Wie Professor Florence Keys auf dem letzten Deutschen Frauenkongreß mitteilte, ist in Amerika in den Elementarschulen fast durchgehend der ge- meinsame Unterricht Brauch. Kaum 4 Prozent der gesamten Elementarschüler befinden sich in ge- sonderten Klassen. Das gleiche gilt für das sekun- däre Schulwesen. 60 getrennten Schulen mit 55870 Schülern stehen 10153 Gemeinschaftsschulen mit 370605 Knaben und 488886 Mädchen gegen-
1) Rom 1903.
sondern daß man im Gegenteil die erziehliche Wir- kung des gemeinsamen Unterrichts sehr hoch an- schlage. Ja, sogar in Jtalien, das in bezug auf die Stellung der Frau und das Verhältnis der Ge- schlechter äußerst rückständig ist, sind mit der Ge- meinschaftserziehung sehr gute Erfahrungen ge- macht worden. Renzo Furlano zitiert darüber in seinem Buche: „l`Educatione della Donna presso i popoli piu civile“,1) den Lehrer und Direktor einer Realschule, Professor Trema, der in verschiedenen Gegenden Jtaliens sowohl an Knabenschulen als auch an gemischten Schulen unterrichtet hat, daß die gemischten Schulen in bezug auf die Moral, wie auch in bezug auf den Unterricht und die Disziplin besser seien.
Am unzweifelhaftesten aber haben sich die günstigen Erfahrungen in sittlicher Hinsicht dort gezeigt, wo die reichsten Erfahrungen vorliegen. Wie Professor Florence Keys auf dem letzten Deutschen Frauenkongreß mitteilte, ist in Amerika in den Elementarschulen fast durchgehend der ge- meinsame Unterricht Brauch. Kaum 4 Prozent der gesamten Elementarschüler befinden sich in ge- sonderten Klassen. Das gleiche gilt für das sekun- däre Schulwesen. 60 getrennten Schulen mit 55870 Schülern stehen 10153 Gemeinschaftsschulen mit 370605 Knaben und 488886 Mädchen gegen-
1) Rom 1903.
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sondern daß man im Gegenteil die erziehliche Wir-
kung des gemeinsamen Unterrichts sehr hoch an-
schlage. Ja, sogar in Jtalien, das in bezug auf
die Stellung der Frau und das Verhältnis der Ge-
schlechter äußerst rückständig ist, sind mit der Ge-
meinschaftserziehung sehr gute Erfahrungen ge-
macht worden. Renzo Furlano zitiert darüber
in seinem Buche: „l`Educatione della Donna
presso i popoli piu civile“, 1) den Lehrer und
Direktor einer Realschule, Professor Trema, der
in verschiedenen Gegenden Jtaliens sowohl an
Knabenschulen als auch an gemischten Schulen
unterrichtet hat, daß die gemischten Schulen
in bezug auf die Moral, wie auch in bezug
auf den Unterricht und die Disziplin besser seien.
Am unzweifelhaftesten aber haben sich die
günstigen Erfahrungen in sittlicher Hinsicht dort
gezeigt, wo die reichsten Erfahrungen vorliegen.
Wie Professor Florence Keys auf dem letzten
Deutschen Frauenkongreß mitteilte, ist in Amerika
in den Elementarschulen fast durchgehend der ge-
meinsame Unterricht Brauch. Kaum 4 Prozent der
gesamten Elementarschüler befinden sich in ge-
sonderten Klassen. Das gleiche gilt für das sekun-
däre Schulwesen. 60 getrennten Schulen mit
55870 Schülern stehen 10153 Gemeinschaftsschulen
mit 370605 Knaben und 488886 Mädchen gegen-
1) Rom 1903.
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(2020-12-07T10:34:09Z)
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Ichenhaeuser, Eliza: Frauenziele. Berlin, 1913, S. 136. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ichenhaeuser_frauenziele_1913/140>, abgerufen am 08.07.2024.
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