Ichenhaeuser, Eliza: Frauenziele. Berlin, 1913.Für Knaben hingegen existieren in den Städten Daß dieser Zustand ein höchst unbefriedigender Von welch schädlichen Folgen dies begleitet ist, Für Knaben hingegen existieren in den Städten Daß dieser Zustand ein höchst unbefriedigender Von welch schädlichen Folgen dies begleitet ist, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0129" n="125"/> <p>Für Knaben hingegen existieren in den Städten<lb/> ohne anerkannte Lyzeen für Mädchen: Voll-<lb/> anstalten 97 (bis zum Abiturium führend),<lb/> darunter eine Stadt mit zwei Vollanstalten und<lb/> 14, die außer der Vollanstalt noch Realschulen, Pro-<lb/> gymnasien oder Knabenmittelschulen haben,<lb/> Realschulen 39, Progymnasien und Proreal-<lb/> gymnasien 37, einzelne Klassen der höheren Lehr-<lb/> anstalten 43 und Mittelschulen, gehobene Knaben-<lb/> schulen, 32, in denen zusammen 41000 Knaben<lb/> unterrichtet werden, in den Mädchenschulen der<lb/> gleichen Städte nur insgesamt 26000 Mädchen.</p><lb/> <p>Daß dieser Zustand ein höchst unbefriedigender<lb/> ist, ist unleugbar, trotzdem verschiedene Magistrate<lb/> sich sehr genügsam zeigten und erklärten, daß die<lb/> verschiedenen Bildungsanstalten dem Bedürfnis ge-<lb/> nügen, während gleichzeitig von 147 Städten zuge-<lb/> geben werden mußte, daß die Mädchen zu aus-<lb/> wärtigem Schulbesuch gezwungen seien.</p><lb/> <p>Von welch schädlichen Folgen dies begleitet ist,<lb/> ist klar, denn wie auch auf der letzten Tagung des<lb/> Zentralverbandes ausgeführt wurde, ist es durch-<lb/> aus wünschenswert, daß die jungen Mädchen dem<lb/> Elternhause und der Kleinstadt aus hygienischen<lb/> Gründen – meiner Ansicht nach auch aus psy-<lb/> chischen und moralischen – solange als möglich<lb/> erhalten bleiben. Überdies ist es vielen Eltern<lb/> (es kommen hier vor allem höhere Beamte, Offi-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [125/0129]
Für Knaben hingegen existieren in den Städten
ohne anerkannte Lyzeen für Mädchen: Voll-
anstalten 97 (bis zum Abiturium führend),
darunter eine Stadt mit zwei Vollanstalten und
14, die außer der Vollanstalt noch Realschulen, Pro-
gymnasien oder Knabenmittelschulen haben,
Realschulen 39, Progymnasien und Proreal-
gymnasien 37, einzelne Klassen der höheren Lehr-
anstalten 43 und Mittelschulen, gehobene Knaben-
schulen, 32, in denen zusammen 41000 Knaben
unterrichtet werden, in den Mädchenschulen der
gleichen Städte nur insgesamt 26000 Mädchen.
Daß dieser Zustand ein höchst unbefriedigender
ist, ist unleugbar, trotzdem verschiedene Magistrate
sich sehr genügsam zeigten und erklärten, daß die
verschiedenen Bildungsanstalten dem Bedürfnis ge-
nügen, während gleichzeitig von 147 Städten zuge-
geben werden mußte, daß die Mädchen zu aus-
wärtigem Schulbesuch gezwungen seien.
Von welch schädlichen Folgen dies begleitet ist,
ist klar, denn wie auch auf der letzten Tagung des
Zentralverbandes ausgeführt wurde, ist es durch-
aus wünschenswert, daß die jungen Mädchen dem
Elternhause und der Kleinstadt aus hygienischen
Gründen – meiner Ansicht nach auch aus psy-
chischen und moralischen – solange als möglich
erhalten bleiben. Überdies ist es vielen Eltern
(es kommen hier vor allem höhere Beamte, Offi-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …
Texte der ersten Frauenbewegung, betreut von Anna Pfundt und Thomas Gloning, JLU Gießen: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-12-07T10:34:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Anna Pfundt, Juliane Nau: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-12-07T10:34:09Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: gekennzeichnet; Druckfehler: gekennzeichnet; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |