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Ichenhaeuser, Eliza: Frauenziele. Berlin, 1913.

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eine andere, die in einen Beruf einzutreten habe,
war allen Einsichtigen sofort klar. Nicht minder
der Zweck der Bestimmung, daß die nach so heißem
Kampfe schwer errungenen oberrealschul-, real-
gymnasialen oder humanistischen Studienanstalten
nur dort genehmigt werden sollten, wo zunächst
für die allgemeine Weiterbildung durch Ein-
richtung einer Frauenschule gesorgt sei.

Wer aber glaubte, daß die Regierung ihren
Ehrgeiz nun darin setzen würde, die Reform der
höheren Mädchenschule energisch in Taten um-
zusetzen, die Schuld, die man in dieser Beziehung
den Mädchen gegenüber auf dem Gewissen hatte
endlich abzutragen und überall in gleicher Weise
wie für die Knaben, für die Mädchen zu sorgen,
der sieht sich heute, nachdem fünf Jahre ins Land
gezogen sind, bitterlich enttäuscht.

Nach einer Erhebung des preußischen Zentral-
verbandes für die Jnteressen der höheren Frauen-
bildung, die sämtliche preußischen Städte über
4000 Einwohner umfaßt, in denen kein aner-
kanntes Lyzeum (jetzige Bezeichnung für höhere
Mädchenschule) ist, haben 11 Städte über 20000
Einwohner, 17 Städte von 15000 bis 20000 Ein-
wohner, 47 Städte von 10000 bis 15000 Ein-
wohner, 162 Städte von 5000 bis 10000 Ein-
wohner und 64 Städte von 4000 bis 5000 Ein-
wohner kein anerkanntes Lyzeum.

eine andere, die in einen Beruf einzutreten habe,
war allen Einsichtigen sofort klar. Nicht minder
der Zweck der Bestimmung, daß die nach so heißem
Kampfe schwer errungenen oberrealschul-, real-
gymnasialen oder humanistischen Studienanstalten
nur dort genehmigt werden sollten, wo zunächst
für die allgemeine Weiterbildung durch Ein-
richtung einer Frauenschule gesorgt sei.

Wer aber glaubte, daß die Regierung ihren
Ehrgeiz nun darin setzen würde, die Reform der
höheren Mädchenschule energisch in Taten um-
zusetzen, die Schuld, die man in dieser Beziehung
den Mädchen gegenüber auf dem Gewissen hatte
endlich abzutragen und überall in gleicher Weise
wie für die Knaben, für die Mädchen zu sorgen,
der sieht sich heute, nachdem fünf Jahre ins Land
gezogen sind, bitterlich enttäuscht.

Nach einer Erhebung des preußischen Zentral-
verbandes für die Jnteressen der höheren Frauen-
bildung, die sämtliche preußischen Städte über
4000 Einwohner umfaßt, in denen kein aner-
kanntes Lyzeum (jetzige Bezeichnung für höhere
Mädchenschule) ist, haben 11 Städte über 20000
Einwohner, 17 Städte von 15000 bis 20000 Ein-
wohner, 47 Städte von 10000 bis 15000 Ein-
wohner, 162 Städte von 5000 bis 10000 Ein-
wohner und 64 Städte von 4000 bis 5000 Ein-
wohner kein anerkanntes Lyzeum.

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[124/0128] eine andere, die in einen Beruf einzutreten habe, war allen Einsichtigen sofort klar. Nicht minder der Zweck der Bestimmung, daß die nach so heißem Kampfe schwer errungenen oberrealschul-, real- gymnasialen oder humanistischen Studienanstalten nur dort genehmigt werden sollten, wo zunächst für die allgemeine Weiterbildung durch Ein- richtung einer Frauenschule gesorgt sei. Wer aber glaubte, daß die Regierung ihren Ehrgeiz nun darin setzen würde, die Reform der höheren Mädchenschule energisch in Taten um- zusetzen, die Schuld, die man in dieser Beziehung den Mädchen gegenüber auf dem Gewissen hatte endlich abzutragen und überall in gleicher Weise wie für die Knaben, für die Mädchen zu sorgen, der sieht sich heute, nachdem fünf Jahre ins Land gezogen sind, bitterlich enttäuscht. Nach einer Erhebung des preußischen Zentral- verbandes für die Jnteressen der höheren Frauen- bildung, die sämtliche preußischen Städte über 4000 Einwohner umfaßt, in denen kein aner- kanntes Lyzeum (jetzige Bezeichnung für höhere Mädchenschule) ist, haben 11 Städte über 20000 Einwohner, 17 Städte von 15000 bis 20000 Ein- wohner, 47 Städte von 10000 bis 15000 Ein- wohner, 162 Städte von 5000 bis 10000 Ein- wohner und 64 Städte von 4000 bis 5000 Ein- wohner kein anerkanntes Lyzeum.

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Zitationshilfe: Ichenhaeuser, Eliza: Frauenziele. Berlin, 1913, S. 124. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ichenhaeuser_frauenziele_1913/128>, abgerufen am 23.11.2024.