vor dem sechsten Lebensjahr, die Methode unserer ganzen Schulerziehung wird aufs heftigste beklagt, und es wird eine gründliche Reform auf diesem Ge- biete angestrebt.
Doppelt gelitten hat das weibliche Geschlecht unter diesen Nachteilen, und darum müssen die Frauen an ihrer Beseitigung weitgehenden Anteil nehmen.
Seit Fröbel die Erziehungswissenschaft für den mütterlichen Beruf begründet hat, ist die Einsicht, daß alle Grundlage für den menschlichen Werde- prozeß in der Kinderstube gelegt werden müsse, ständig gewachsen. Um dieser Erkenntnis ent- sprechend zu handeln, müßte, wie in Amerika, allen Kindern Gelegenheit gegeben werden, den Kinder- garten zu besuchen. Vor allen Dingen natürlich denjenigen, deren Mütter an der Erziehung ihrer Kinder verhindert sind.
Zu diesem Zwecke aber müßten die Kinder- gartenanstalten ausgebaut und verstaatlicht oder städtisch werden. Professor Gurlitt verlangt, daß in jeder Straße von den Gemeinden ein Grundstück freigehalten werden soll, wohin die Kleinen tags- über geführt werden. Dort sollen junge Semina- ristinnen, Kindergärtnerinnen, Studenten und Lehramtskandidaten ihre praktischen Studien an den kleinen Kindern machen und vor dazu eingesetzten Berufserziehern, die das ehrenamt-
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vor dem sechsten Lebensjahr, die Methode unserer ganzen Schulerziehung wird aufs heftigste beklagt, und es wird eine gründliche Reform auf diesem Ge- biete angestrebt.
Doppelt gelitten hat das weibliche Geschlecht unter diesen Nachteilen, und darum müssen die Frauen an ihrer Beseitigung weitgehenden Anteil nehmen.
Seit Fröbel die Erziehungswissenschaft für den mütterlichen Beruf begründet hat, ist die Einsicht, daß alle Grundlage für den menschlichen Werde- prozeß in der Kinderstube gelegt werden müsse, ständig gewachsen. Um dieser Erkenntnis ent- sprechend zu handeln, müßte, wie in Amerika, allen Kindern Gelegenheit gegeben werden, den Kinder- garten zu besuchen. Vor allen Dingen natürlich denjenigen, deren Mütter an der Erziehung ihrer Kinder verhindert sind.
Zu diesem Zwecke aber müßten die Kinder- gartenanstalten ausgebaut und verstaatlicht oder städtisch werden. Professor Gurlitt verlangt, daß in jeder Straße von den Gemeinden ein Grundstück freigehalten werden soll, wohin die Kleinen tags- über geführt werden. Dort sollen junge Semina- ristinnen, Kindergärtnerinnen, Studenten und Lehramtskandidaten ihre praktischen Studien an den kleinen Kindern machen und vor dazu eingesetzten Berufserziehern, die das ehrenamt-
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vor dem sechsten Lebensjahr, die Methode unserer
ganzen Schulerziehung wird aufs heftigste beklagt,
und es wird eine gründliche Reform auf diesem Ge-
biete angestrebt.
Doppelt gelitten hat das weibliche Geschlecht
unter diesen Nachteilen, und darum müssen die
Frauen an ihrer Beseitigung weitgehenden Anteil
nehmen.
Seit Fröbel die Erziehungswissenschaft für den
mütterlichen Beruf begründet hat, ist die Einsicht,
daß alle Grundlage für den menschlichen Werde-
prozeß in der Kinderstube gelegt werden müsse,
ständig gewachsen. Um dieser Erkenntnis ent-
sprechend zu handeln, müßte, wie in Amerika, allen
Kindern Gelegenheit gegeben werden, den Kinder-
garten zu besuchen. Vor allen Dingen natürlich
denjenigen, deren Mütter an der Erziehung ihrer
Kinder verhindert sind.
Zu diesem Zwecke aber müßten die Kinder-
gartenanstalten ausgebaut und verstaatlicht oder
städtisch werden. Professor Gurlitt verlangt, daß
in jeder Straße von den Gemeinden ein Grundstück
freigehalten werden soll, wohin die Kleinen tags-
über geführt werden. Dort sollen junge Semina-
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Lehramtskandidaten ihre praktischen Studien an
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(2020-12-07T10:34:09Z)
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Ichenhaeuser, Eliza: Frauenziele. Berlin, 1913, S. 115. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ichenhaeuser_frauenziele_1913/119>, abgerufen am 08.07.2024.
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