Ichenhaeuser, Eliza: Frauenziele. Berlin, 1913.lich und in denen von 21 bis 24 und über 24 M. Schon die Berichterstatter der 1899er Enquete 1) 1) Beschäftigung verheirateter Frauen in Fabriken. Nach
den Jahresberichten der Gewerbeaufsichtsbeamten für das Jahr 1899, bearbeitet im Reichsamt des Jnnern. Berlin 1901. lich und in denen von 21 bis 24 und über 24 M. Schon die Berichterstatter der 1899er Enquete 1) 1) Beschäftigung verheirateter Frauen in Fabriken. Nach
den Jahresberichten der Gewerbeaufsichtsbeamten für das Jahr 1899, bearbeitet im Reichsamt des Jnnern. Berlin 1901. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0109" n="105"/> lich und in denen von 21 bis 24 und über 24 M.<lb/> kommen sie nur in verschwindender Zahl vor.</p><lb/> <p>Schon die Berichterstatter der 1899er Enquete <note place="foot" n="1)">Beschäftigung verheirateter Frauen in Fabriken. Nach<lb/> den Jahresberichten der Gewerbeaufsichtsbeamten für das<lb/> Jahr 1899, bearbeitet im Reichsamt des Jnnern. Berlin 1901.</note><lb/> über die Ursache und Wirkung der eheweiblichen<lb/> Fabrikarbeit, halten die Arbeit der verheirateten<lb/> Frauen für eine wirtschaftliche Notwendigkeit für<lb/> die Familie. Es ist doch auch klar, daß beispiels-<lb/> weise Arbeiter mit 10 bis 14 Mark wöchentlich<lb/> nicht imstande sind, Frau und vier oder mehr<lb/> Kinder zu ernähren. Wenn man solchen un-<lb/> glücklichen ökonomischen Verhältnissen abhelfen<lb/> will mit dem Rat, durch rationelleres Wirtschaften<lb/> die eheweibliche Erwerbsarbeit unnötig zu machen,<lb/> so muß man darauf antworten, daß zum ratio-<lb/> nellen Wirtschaften vor allen Dingen Mittel ge-<lb/> hören. Auch die tüchtigste und geschulteste Frau<lb/> kann mit 10 Mark wöchentlich und auch nicht mit<lb/> 12, 14 oder 16 Mark eine vielköpfige Familie<lb/> rationell erhalten. Es ist also die Not, der Zwang<lb/> der Verhältnisse, die sie zum Verdienen nötigen.<lb/> Bei solchen wirtschaftlichen Verhältnissen spielt<lb/> jeder Pfennig Zuschuß eine Rolle, hier hat der<lb/> Zwang bereits so erzieherisch in punkto Sparsam-<lb/> keit gewirkt, daß nach dieser Richtung hin auch<lb/> der hauswirtschaftlichsten Erziehung zu tun nichts<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [105/0109]
lich und in denen von 21 bis 24 und über 24 M.
kommen sie nur in verschwindender Zahl vor.
Schon die Berichterstatter der 1899er Enquete 1)
über die Ursache und Wirkung der eheweiblichen
Fabrikarbeit, halten die Arbeit der verheirateten
Frauen für eine wirtschaftliche Notwendigkeit für
die Familie. Es ist doch auch klar, daß beispiels-
weise Arbeiter mit 10 bis 14 Mark wöchentlich
nicht imstande sind, Frau und vier oder mehr
Kinder zu ernähren. Wenn man solchen un-
glücklichen ökonomischen Verhältnissen abhelfen
will mit dem Rat, durch rationelleres Wirtschaften
die eheweibliche Erwerbsarbeit unnötig zu machen,
so muß man darauf antworten, daß zum ratio-
nellen Wirtschaften vor allen Dingen Mittel ge-
hören. Auch die tüchtigste und geschulteste Frau
kann mit 10 Mark wöchentlich und auch nicht mit
12, 14 oder 16 Mark eine vielköpfige Familie
rationell erhalten. Es ist also die Not, der Zwang
der Verhältnisse, die sie zum Verdienen nötigen.
Bei solchen wirtschaftlichen Verhältnissen spielt
jeder Pfennig Zuschuß eine Rolle, hier hat der
Zwang bereits so erzieherisch in punkto Sparsam-
keit gewirkt, daß nach dieser Richtung hin auch
der hauswirtschaftlichsten Erziehung zu tun nichts
1) Beschäftigung verheirateter Frauen in Fabriken. Nach
den Jahresberichten der Gewerbeaufsichtsbeamten für das
Jahr 1899, bearbeitet im Reichsamt des Jnnern. Berlin 1901.
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Texte der ersten Frauenbewegung, betreut von Anna Pfundt und Thomas Gloning, JLU Gießen: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-12-07T10:34:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Anna Pfundt, Juliane Nau: Bearbeitung der digitalen Edition.
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