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Ichenhaeuser, Eliza: Frauenziele. Berlin, 1913.

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öffnete die erste Buchbinderschule unter Leitung
der Buchbindermeisterin Fräulein Lühr, die sich
nach einer Aufforderung der Vorsitzenden des
Lettevereins, Frau Professor Kaselowsky, in drei-
jähriger Lehrzeit im Jn- und Auslande dazu vor-
bereitet hatte, im Jahre 1902. Die Werkstatt-
ausbildung, die hier in dreijähriger Lehrzeit ge-
geben wird, hat sich ebenfalls sehr gut bewährt.
Die Ausstellung war außer vom Letteverein, der
einen vollständigen Überblick über den Lehrgang
bis zur Gesellenprüfung und famose Sachen darbot,
noch von einer anderen Schule, den "Unterrichts-
werkstätten Wilmersdorf" beschickt, ferner von
zehn einzelnen selbständigen Buchbinderinnen.
Nebst der Buchbinderei war die Goldschmiedekunst
am zahlreichsten vertreten. Sechs Gold-
schmiedinnen hatten fein ziselierte Ketten, hand-
getriebene Silberarbeiten nach eigenen Entwürfen,
Gold- und Silberschmiedearbeiten in geschmack-
voller Weise ausgeführt.

Von zwei Uhrmacherinnen war je eine Taschen-
uhr und eine Weckuhr mit Musikkontakt zu sehen.
Eine Töpferin hatte einen selbstgesetzten Ofen aus-
gestellt, ein weiblicher Schmied selbstverfertigte
Nägel, Hufeisen, hübsche eiserne Blätterranken,
eine Schreinermeisterin aus Bayern eine sehr
sauber ausgeführte Kücheneinrichtung, ein weib-
licher Schuhmacher ein paar derbe Reitstiefel, eine

öffnete die erste Buchbinderschule unter Leitung
der Buchbindermeisterin Fräulein Lühr, die sich
nach einer Aufforderung der Vorsitzenden des
Lettevereins, Frau Professor Kaselowsky, in drei-
jähriger Lehrzeit im Jn- und Auslande dazu vor-
bereitet hatte, im Jahre 1902. Die Werkstatt-
ausbildung, die hier in dreijähriger Lehrzeit ge-
geben wird, hat sich ebenfalls sehr gut bewährt.
Die Ausstellung war außer vom Letteverein, der
einen vollständigen Überblick über den Lehrgang
bis zur Gesellenprüfung und famose Sachen darbot,
noch von einer anderen Schule, den „Unterrichts-
werkstätten Wilmersdorf“ beschickt, ferner von
zehn einzelnen selbständigen Buchbinderinnen.
Nebst der Buchbinderei war die Goldschmiedekunst
am zahlreichsten vertreten. Sechs Gold-
schmiedinnen hatten fein ziselierte Ketten, hand-
getriebene Silberarbeiten nach eigenen Entwürfen,
Gold- und Silberschmiedearbeiten in geschmack-
voller Weise ausgeführt.

Von zwei Uhrmacherinnen war je eine Taschen-
uhr und eine Weckuhr mit Musikkontakt zu sehen.
Eine Töpferin hatte einen selbstgesetzten Ofen aus-
gestellt, ein weiblicher Schmied selbstverfertigte
Nägel, Hufeisen, hübsche eiserne Blätterranken,
eine Schreinermeisterin aus Bayern eine sehr
sauber ausgeführte Kücheneinrichtung, ein weib-
licher Schuhmacher ein paar derbe Reitstiefel, eine

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[98/0102] öffnete die erste Buchbinderschule unter Leitung der Buchbindermeisterin Fräulein Lühr, die sich nach einer Aufforderung der Vorsitzenden des Lettevereins, Frau Professor Kaselowsky, in drei- jähriger Lehrzeit im Jn- und Auslande dazu vor- bereitet hatte, im Jahre 1902. Die Werkstatt- ausbildung, die hier in dreijähriger Lehrzeit ge- geben wird, hat sich ebenfalls sehr gut bewährt. Die Ausstellung war außer vom Letteverein, der einen vollständigen Überblick über den Lehrgang bis zur Gesellenprüfung und famose Sachen darbot, noch von einer anderen Schule, den „Unterrichts- werkstätten Wilmersdorf“ beschickt, ferner von zehn einzelnen selbständigen Buchbinderinnen. Nebst der Buchbinderei war die Goldschmiedekunst am zahlreichsten vertreten. Sechs Gold- schmiedinnen hatten fein ziselierte Ketten, hand- getriebene Silberarbeiten nach eigenen Entwürfen, Gold- und Silberschmiedearbeiten in geschmack- voller Weise ausgeführt. Von zwei Uhrmacherinnen war je eine Taschen- uhr und eine Weckuhr mit Musikkontakt zu sehen. Eine Töpferin hatte einen selbstgesetzten Ofen aus- gestellt, ein weiblicher Schmied selbstverfertigte Nägel, Hufeisen, hübsche eiserne Blätterranken, eine Schreinermeisterin aus Bayern eine sehr sauber ausgeführte Kücheneinrichtung, ein weib- licher Schuhmacher ein paar derbe Reitstiefel, eine

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Texte der ersten Frauenbewegung, betreut von Anna Pfundt und Thomas Gloning, JLU Gießen: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-12-07T10:34:09Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
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Zitationshilfe: Ichenhaeuser, Eliza: Frauenziele. Berlin, 1913, S. 98. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ichenhaeuser_frauenziele_1913/102>, abgerufen am 27.11.2024.