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Hunold, Christian Friedrich: Die Edle Bemühung müssiger Stunden. Hamburg, 1702.

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Verliebte
Doch wie schön
Wissen sie sich vorzusehn.
Wenn die Muschel ist gebrochen/
Und die Perle draus gestochen/
Soll sie erst verschlossen stehn.
Doch wie schön
Wissen sie sich vorzusehn.
Drüm mein Geist/
Suche was unsterblich heist/
Liebe wo die schöne Jugend
Dich durch Klugheit und durch Tugend
Ewig mit Vergnügung speist.
Drüm mein Geist
Suche was unsterblich heist.
Als Rosantes die Liebe vieler
Marter beschuldigte.
SO die Liebe ja betrübet/
Ist die Schuld nur dem/ der liebet.
Wer sein Leiden stets verschweigt/
Und mit stillen Seuffzern klaget/
Dem ist Amor nicht geneigt.
Weil er nicht nach Hülffe fraget.
Gönnt die Brust
Sich die Lust/
So muß sie auf selbe dencken/
Wo man sie ihr weiß zu schencke[n]
Frage die/ so dich besieget/
Selbe weiß auch was vergnüget.
Nur bey sich verliebt zu seyn
Heist in Schatten Sonne suchen/
Und die machen offt die Pein/
Die auf ihr Verhängniß fluchen
Einen
Verliebte
Doch wie ſchoͤn
Wiſſen ſie ſich vorzuſehn.
Wenn die Muſchel iſt gebrochen/
Und die Perle draus geſtochen/
Soll ſie erſt verſchloſſen ſtehn.
Doch wie ſchoͤn
Wiſſen ſie ſich vorzuſehn.
Druͤm mein Geiſt/
Suche was unſterblich heiſt/
Liebe wo die ſchoͤne Jugend
Dich durch Klugheit und durch Tugend
Ewig mit Vergnuͤgung ſpeiſt.
Druͤm mein Geiſt
Suche was unſterblich heiſt.
Als Roſantes die Liebe vieler
Marter beſchuldigte.
SO die Liebe ja betruͤbet/
Iſt die Schuld nur dem/ der liebet.
Wer ſein Leiden ſtets verſchweigt/
Und mit ſtillen Seuffzern klaget/
Dem iſt Amor nicht geneigt.
Weil er nicht nach Huͤlffe fraget.
Goͤnnt die Bruſt
Sich die Luſt/
So muß ſie auf ſelbe dencken/
Wo man ſie ihr weiß zu ſchencke[n]
Frage die/ ſo dich beſieget/
Selbe weiß auch was vergnuͤget.
Nur bey ſich verliebt zu ſeyn
Heiſt in Schatten Sonne ſuchen/
Und die machen offt die Pein/
Die auf ihr Verhaͤngniß fluchen
Einen
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[58/0068] Verliebte Doch wie ſchoͤn Wiſſen ſie ſich vorzuſehn. Wenn die Muſchel iſt gebrochen/ Und die Perle draus geſtochen/ Soll ſie erſt verſchloſſen ſtehn. Doch wie ſchoͤn Wiſſen ſie ſich vorzuſehn. Druͤm mein Geiſt/ Suche was unſterblich heiſt/ Liebe wo die ſchoͤne Jugend Dich durch Klugheit und durch Tugend Ewig mit Vergnuͤgung ſpeiſt. Druͤm mein Geiſt Suche was unſterblich heiſt. Als Roſantes die Liebe vieler Marter beſchuldigte. SO die Liebe ja betruͤbet/ Iſt die Schuld nur dem/ der liebet. Wer ſein Leiden ſtets verſchweigt/ Und mit ſtillen Seuffzern klaget/ Dem iſt Amor nicht geneigt. Weil er nicht nach Huͤlffe fraget. Goͤnnt die Bruſt Sich die Luſt/ So muß ſie auf ſelbe dencken/ Wo man ſie ihr weiß zu ſchencken Frage die/ ſo dich beſieget/ Selbe weiß auch was vergnuͤget. Nur bey ſich verliebt zu ſeyn Heiſt in Schatten Sonne ſuchen/ Und die machen offt die Pein/ Die auf ihr Verhaͤngniß fluchen Einen

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Zitationshilfe: Hunold, Christian Friedrich: Die Edle Bemühung müssiger Stunden. Hamburg, 1702, S. 58. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hunold_gedichte_1702/68>, abgerufen am 22.12.2024.