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Hunold, Christian Friedrich: Die Edle Bemühung müssiger Stunden. Hamburg, 1702.

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Schertzhaffte
Must' unter praven Leuten stehn/
Ja keiner wolte mit ihm gehn/
Drüm sprang er endlich biß zum Schwantz:
Diß war ein lustger Schreiber-Tantz.
Weil nun der Esel hinten steht/
So schließt er auch mein Qvodlibet.
An einen guten Freund.
HErr Bruder/ wehrter Hertzens-Freund!
Dein Brief ist eingeloffen/
Und hat wie aus den Inhalt scheint/
Auch meinen Wunsch getroffen.
Drüm weiß ich vor zu grosser Lust
Nicht recht wie ich soll schrei[ - 1 Zeichen fehlt]en/
Und wie die höchst-vergnügte Brust
Mag ihre Kurtzweil treiben.
Biß endlich mich der Reimen Geist
Hans Sachsens Verse schreiben heist
Mein Buch ist vor den Ruhm zu klein
Den du ihn hast gegeben/
Und weist/ daß treu und höflich seyn
Wohl kan beysammen leben.
Doch kömmt der andre Theil heraus/
So soll er besser klingen/
Und manchen ehrbarn Liebes-Schmauß
In leeren Schüsseln bringen.
Und wenn es mancher nicht gefält/
So denck' ich/ schifter in die Welt.
Der Teuffel reit die Mädgen gar/
Wenn sie die Liebe plaget.
Denn die versetzet Haut und Haar/
Daß mans ihr nicht versaget:
Die
Schertzhaffte
Muſt' unter praven Leuten ſtehn/
Ja keiner wolte mit ihm gehn/
Druͤm ſprang er endlich biß zum Schwantz:
Diß war ein luſtger Schreiber-Tantz.
Weil nun der Eſel hinten ſteht/
So ſchließt er auch mein Qvodlibet.
An einen guten Freund.
HErr Bruder/ wehrter Hertzens-Freund!
Dein Brief iſt eingeloffen/
Und hat wie aus den Inhalt ſcheint/
Auch meinen Wunſch getroffen.
Druͤm weiß ich vor zu groſſer Luſt
Nicht recht wie ich ſoll ſchrei[ – 1 Zeichen fehlt]en/
Und wie die hoͤchſt-vergnuͤgte Bruſt
Mag ihre Kurtzweil treiben.
Biß endlich mich der Reimen Geiſt
Hans Sachſens Verſe ſchreiben heiſt
Mein Buch iſt vor den Ruhm zu klein
Den du ihn haſt gegeben/
Und weiſt/ daß treu und hoͤflich ſeyn
Wohl kan beyſammen leben.
Doch koͤmmt der andre Theil heraus/
So ſoll er beſſer klingen/
Und manchen ehrbarn Liebes-Schmauß
In leeren Schuͤſſeln bringen.
Und wenn es mancher nicht gefaͤlt/
So denck' ich/ ſchifter in die Welt.
Der Teuffel reit die Maͤdgen gar/
Wenn ſie die Liebe plaget.
Denn die verſetzet Haut und Haar/
Daß mans ihr nicht verſaget:
Die
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[100/0110] Schertzhaffte Muſt' unter praven Leuten ſtehn/ Ja keiner wolte mit ihm gehn/ Druͤm ſprang er endlich biß zum Schwantz: Diß war ein luſtger Schreiber-Tantz. Weil nun der Eſel hinten ſteht/ So ſchließt er auch mein Qvodlibet. An einen guten Freund. HErr Bruder/ wehrter Hertzens-Freund! Dein Brief iſt eingeloffen/ Und hat wie aus den Inhalt ſcheint/ Auch meinen Wunſch getroffen. Druͤm weiß ich vor zu groſſer Luſt Nicht recht wie ich ſoll ſchrei_en/ Und wie die hoͤchſt-vergnuͤgte Bruſt Mag ihre Kurtzweil treiben. Biß endlich mich der Reimen Geiſt Hans Sachſens Verſe ſchreiben heiſt Mein Buch iſt vor den Ruhm zu klein Den du ihn haſt gegeben/ Und weiſt/ daß treu und hoͤflich ſeyn Wohl kan beyſammen leben. Doch koͤmmt der andre Theil heraus/ So ſoll er beſſer klingen/ Und manchen ehrbarn Liebes-Schmauß In leeren Schuͤſſeln bringen. Und wenn es mancher nicht gefaͤlt/ So denck' ich/ ſchifter in die Welt. Der Teuffel reit die Maͤdgen gar/ Wenn ſie die Liebe plaget. Denn die verſetzet Haut und Haar/ Daß mans ihr nicht verſaget: Die

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Zitationshilfe: Hunold, Christian Friedrich: Die Edle Bemühung müssiger Stunden. Hamburg, 1702, S. 100. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hunold_gedichte_1702/110>, abgerufen am 22.12.2024.