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Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 3. Jerusalem [i. e. Aarau], 1823.

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völlig sicher zu stellen. Warum soll man unter
diesen Umständen einigen hundert Buchhändlern und
Schriftstellern zu Gefallen, durch ein allgemeines
Gesetz die natürlichen Rechte aller übrigen Staats-
bürger beschränken? Will man den Schriftstellern
und Buchhändlern ein ausschließliches Recht zur
Nachbildung und Verbreitung der, von ihnen her-
ausgegebenen Schriften, oder wie sie es nennen, "ein
geistiges Eigenthum
" einräumen; so muß auch
jeder Erfinder einer Maschine, einer Arzenei- oder
Farbewaare, eines Dessins etc. eines gleichen aus-
schließlichen Rechts zur Verfertigung und zum Ver-
kaufe der von ihm erfundenen Waare genießen.
Wäre aber dieser Grundsatz von jeher angenommen
und befolgt worden, in welcher Barbarei würden
wir jetzt leben? Weder bildende, noch mechanische
Künste hätten sich zu irgend einiger Vollkommenheit
erheben können; und Millionen von Menschen, die
jetzt durch künstliche Nachbildung fremder Erfindun-
gen in blühendem Wohlstande leben, und sich eben
so sehr durch geistige und sittliche Vorzüge, wie
durch ihren Kunstfleiß auszeichnen, würden als rohe
und halbwilde Jäger, vielleicht gar als Räuber,
in Wäldern und Gebirgen umherstreifen.

Der Nachdruck soll Schriftsteller und Buch-
händler hindern, besonders von größern Werken
verbesserte und vermehrte Auflagen zu machen. So
lange wir noch fast eben so viel legitime Sou-

voͤllig ſicher zu ſtellen. Warum ſoll man unter
dieſen Umſtaͤnden einigen hundert Buchhaͤndlern und
Schriftſtellern zu Gefallen, durch ein allgemeines
Geſetz die natuͤrlichen Rechte aller uͤbrigen Staats-
buͤrger beſchraͤnken? Will man den Schriftſtellern
und Buchhaͤndlern ein ausſchließliches Recht zur
Nachbildung und Verbreitung der, von ihnen her-
ausgegebenen Schriften, oder wie ſie es nennen, »ein
geiſtiges Eigenthum
« einraͤumen; ſo muß auch
jeder Erfinder einer Maſchine, einer Arzenei- oder
Farbewaare, eines Deſſins ꝛc. eines gleichen aus-
ſchließlichen Rechts zur Verfertigung und zum Ver-
kaufe der von ihm erfundenen Waare genießen.
Waͤre aber dieſer Grundſatz von jeher angenommen
und befolgt worden, in welcher Barbarei wuͤrden
wir jetzt leben? Weder bildende, noch mechaniſche
Kuͤnſte haͤtten ſich zu irgend einiger Vollkommenheit
erheben koͤnnen; und Millionen von Menſchen, die
jetzt durch kuͤnſtliche Nachbildung fremder Erfindun-
gen in bluͤhendem Wohlſtande leben, und ſich eben
ſo ſehr durch geiſtige und ſittliche Vorzuͤge, wie
durch ihren Kunſtfleiß auszeichnen, wuͤrden als rohe
und halbwilde Jaͤger, vielleicht gar als Raͤuber,
in Waͤldern und Gebirgen umherſtreifen.

Der Nachdruck ſoll Schriftſteller und Buch-
haͤndler hindern, beſonders von groͤßern Werken
verbeſſerte und vermehrte Auflagen zu machen. So
lange wir noch faſt eben ſo viel legitime Sou-

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[76/0076] voͤllig ſicher zu ſtellen. Warum ſoll man unter dieſen Umſtaͤnden einigen hundert Buchhaͤndlern und Schriftſtellern zu Gefallen, durch ein allgemeines Geſetz die natuͤrlichen Rechte aller uͤbrigen Staats- buͤrger beſchraͤnken? Will man den Schriftſtellern und Buchhaͤndlern ein ausſchließliches Recht zur Nachbildung und Verbreitung der, von ihnen her- ausgegebenen Schriften, oder wie ſie es nennen, »ein geiſtiges Eigenthum« einraͤumen; ſo muß auch jeder Erfinder einer Maſchine, einer Arzenei- oder Farbewaare, eines Deſſins ꝛc. eines gleichen aus- ſchließlichen Rechts zur Verfertigung und zum Ver- kaufe der von ihm erfundenen Waare genießen. Waͤre aber dieſer Grundſatz von jeher angenommen und befolgt worden, in welcher Barbarei wuͤrden wir jetzt leben? Weder bildende, noch mechaniſche Kuͤnſte haͤtten ſich zu irgend einiger Vollkommenheit erheben koͤnnen; und Millionen von Menſchen, die jetzt durch kuͤnſtliche Nachbildung fremder Erfindun- gen in bluͤhendem Wohlſtande leben, und ſich eben ſo ſehr durch geiſtige und ſittliche Vorzuͤge, wie durch ihren Kunſtfleiß auszeichnen, wuͤrden als rohe und halbwilde Jaͤger, vielleicht gar als Raͤuber, in Waͤldern und Gebirgen umherſtreifen. Der Nachdruck ſoll Schriftſteller und Buch- haͤndler hindern, beſonders von groͤßern Werken verbeſſerte und vermehrte Auflagen zu machen. So lange wir noch faſt eben ſo viel legitime Sou-

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Zitationshilfe: Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 3. Jerusalem [i. e. Aarau], 1823, S. 76. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hundtradowsky_judenschule03_1823/76>, abgerufen am 24.11.2024.