ben zwar, wie alle Hebräer, nach Ansehen, nach Reichthum und Macht; aber sie wollen in der Re- gel Alles durch Heucheln und Schmeicheln, durch Lügen und Trügen gewinnen; sie wollen nichts da- für geben, als fremdes Leben und Gut. Die weiß- jüdischen Junker trachten, wie jene, gleichfalls auf Gefahr und Kosten ihrer Mitbürger nach Vergrös- serung ihres Ansehens und Vermögens, und nach Erweiterung ihrer Vorrechte vor andern ehrlichen Menschen; allein sie setzen, wenn ihr Zweck es erfodert, eigenes Gut und Leben, ja selbst die ei- gene Seligkeit dafür ein, um ihr Ziel zu erreichen, und daher erscheinen sie manchem Weltmann weni- ger verächtlich, als jene Männer Gottes, die Alles mit Schlangenlist an sich ziehen, aber keinen Bluts- tropfen wagen mögen *). Geleitet von einem ge- wissen Gefühl für Anstand und Ehre, und häufig in höhern Kreisen von wahrhaft edeln Eltern und Erziehern gebildet, wissen manche weiße Hebräer von Adel die ihnen anklebenden Fehler, wodurch
*) Ein französischer Geistlicher äußerte einst sehr naiv gegen mich: "Jch möchte wohl das Geld und die Ehre haben, welche Voltaire durch seine Schriften auf dieser Welt erworben hat; aber was ihm jen- seits dafür wiederfahren, möcht' ich nicht mit ihm theilen!" So sind diese Herren! Sie mögen gerne Ruhm und Schätze erwerben, aber nie wollen sie leiden, was dafür gehört.
ben zwar, wie alle Hebraͤer, nach Anſehen, nach Reichthum und Macht; aber ſie wollen in der Re- gel Alles durch Heucheln und Schmeicheln, durch Luͤgen und Truͤgen gewinnen; ſie wollen nichts da- fuͤr geben, als fremdes Leben und Gut. Die weiß- juͤdiſchen Junker trachten, wie jene, gleichfalls auf Gefahr und Koſten ihrer Mitbuͤrger nach Vergroͤſ- ſerung ihres Anſehens und Vermoͤgens, und nach Erweiterung ihrer Vorrechte vor andern ehrlichen Menſchen; allein ſie ſetzen, wenn ihr Zweck es erfodert, eigenes Gut und Leben, ja ſelbſt die ei- gene Seligkeit dafuͤr ein, um ihr Ziel zu erreichen, und daher erſcheinen ſie manchem Weltmann weni- ger veraͤchtlich, als jene Maͤnner Gottes, die Alles mit Schlangenliſt an ſich ziehen, aber keinen Bluts- tropfen wagen moͤgen *). Geleitet von einem ge- wiſſen Gefuͤhl fuͤr Anſtand und Ehre, und haͤufig in hoͤhern Kreiſen von wahrhaft edeln Eltern und Erziehern gebildet, wiſſen manche weiße Hebraͤer von Adel die ihnen anklebenden Fehler, wodurch
*) Ein franzoͤſiſcher Geiſtlicher aͤußerte einſt ſehr naiv gegen mich: „Jch moͤchte wohl das Geld und die Ehre haben, welche Voltaire durch ſeine Schriften auf dieſer Welt erworben hat; aber was ihm jen- ſeits dafuͤr wiederfahren, moͤcht’ ich nicht mit ihm theilen!‟ So ſind dieſe Herren! Sie moͤgen gerne Ruhm und Schaͤtze erwerben, aber nie wollen ſie leiden, was dafuͤr gehoͤrt.
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ben zwar, wie alle Hebraͤer, nach Anſehen, nach
Reichthum und Macht; aber ſie wollen in der Re-
gel Alles durch Heucheln und Schmeicheln, durch
Luͤgen und Truͤgen gewinnen; ſie wollen nichts da-
fuͤr geben, als fremdes Leben und Gut. Die weiß-
juͤdiſchen Junker trachten, wie jene, gleichfalls auf
Gefahr und Koſten ihrer Mitbuͤrger nach Vergroͤſ-
ſerung ihres Anſehens und Vermoͤgens, und nach
Erweiterung ihrer Vorrechte vor andern ehrlichen
Menſchen; allein ſie ſetzen, wenn ihr Zweck es
erfodert, eigenes Gut und Leben, ja ſelbſt die ei-
gene Seligkeit dafuͤr ein, um ihr Ziel zu erreichen,
und daher erſcheinen ſie manchem Weltmann weni-
ger veraͤchtlich, als jene Maͤnner Gottes, die Alles
mit Schlangenliſt an ſich ziehen, aber keinen Bluts-
tropfen wagen moͤgen *). Geleitet von einem ge-
wiſſen Gefuͤhl fuͤr Anſtand und Ehre, und haͤufig
in hoͤhern Kreiſen von wahrhaft edeln Eltern und
Erziehern gebildet, wiſſen manche weiße Hebraͤer
von Adel die ihnen anklebenden Fehler, wodurch
*) Ein franzoͤſiſcher Geiſtlicher aͤußerte einſt ſehr naiv
gegen mich: „Jch moͤchte wohl das Geld und die
Ehre haben, welche Voltaire durch ſeine Schriften
auf dieſer Welt erworben hat; aber was ihm jen-
ſeits dafuͤr wiederfahren, moͤcht’ ich nicht mit ihm
theilen!‟ So ſind dieſe Herren! Sie moͤgen gerne
Ruhm und Schaͤtze erwerben, aber nie wollen ſie
leiden, was dafuͤr gehoͤrt.
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Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 3. Jerusalem [i. e. Aarau], 1823, S. 326. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hundtradowsky_judenschule03_1823/326>, abgerufen am 16.02.2025.
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