ohne zugleich das Bücherverleihen, selbst das un- entgeldliche, das Abschreiben einzelner Stellen, das Vorlesen in Gesellschaften, das mündliche Erzählen des Jnhalts, und dergleichen als unsittlich und widerrechtlich zu verdammen? Jhr werdet ja hie- durch offenbar noch weit mehr, als durch die Nach- drucker in Eurem Absatze, in "Eurem Verkehr" beeinträchtigt, und deshalb ist ja nur, wie ihr sagt, der Nachdrucker ein Dieb und ein Spitzbube, weil er euch in "eurem Verkehr" nachtheilig ist. Warum wollt Jhr, gerechten Männer, denn nicht über die andern, die euch eben so schädlich und zum Theil noch schädlicher, und folglich eben so unmoralisch und schlecht, und zum Theil sogar noch unmoralischer und schlechter sind, als die Nach- drucker, warum wollt ihr nicht über jene dieselbe Verdammniß ergehen lassen, wie über die wenigen Nachdrucker? Gleicht ihr nicht offenbar dem dum- men Schäfer, welcher dem Fuchs nachläuft, der ihm ein Hühnchen stahl, und sich unterdessen von den Wölfen seine ganze Heerde rauben läßt?
Jch stimme den Buchhändlern übrigens völlig bei: Jeder, der sie in ihrem Verkehr im Min- desten benachtheiligt, ist ein Schurke, ein Schelm, ein Spitzbube, ein Räuber, ein Dieb, und wie diese feinen Ehrentitel weiter heißen. Jeder Ver- leger ist, wie Sie, Herr Abgeordneter und Herr Cella durch eine hübsche Parabel sehr treffend gezeigt
ohne zugleich das Buͤcherverleihen, ſelbſt das un- entgeldliche, das Abſchreiben einzelner Stellen, das Vorleſen in Geſellſchaften, das muͤndliche Erzaͤhlen des Jnhalts, und dergleichen als unſittlich und widerrechtlich zu verdammen? Jhr werdet ja hie- durch offenbar noch weit mehr, als durch die Nach- drucker in Eurem Abſatze, in »Eurem Verkehr« beeintraͤchtigt, und deshalb iſt ja nur, wie ihr ſagt, der Nachdrucker ein Dieb und ein Spitzbube, weil er euch in »eurem Verkehr« nachtheilig iſt. Warum wollt Jhr, gerechten Maͤnner, denn nicht uͤber die andern, die euch eben ſo ſchaͤdlich und zum Theil noch ſchaͤdlicher, und folglich eben ſo unmoraliſch und ſchlecht, und zum Theil ſogar noch unmoraliſcher und ſchlechter ſind, als die Nach- drucker, warum wollt ihr nicht uͤber jene dieſelbe Verdammniß ergehen laſſen, wie uͤber die wenigen Nachdrucker? Gleicht ihr nicht offenbar dem dum- men Schaͤfer, welcher dem Fuchs nachlaͤuft, der ihm ein Huͤhnchen ſtahl, und ſich unterdeſſen von den Woͤlfen ſeine ganze Heerde rauben laͤßt?
Jch ſtimme den Buchhaͤndlern uͤbrigens voͤllig bei: Jeder, der ſie in ihrem Verkehr im Min- deſten benachtheiligt, iſt ein Schurke, ein Schelm, ein Spitzbube, ein Raͤuber, ein Dieb, und wie dieſe feinen Ehrentitel weiter heißen. Jeder Ver- leger iſt, wie Sie, Herr Abgeordneter und Herr Cella durch eine huͤbſche Parabel ſehr treffend gezeigt
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ohne zugleich das Buͤcherverleihen, ſelbſt das un-
entgeldliche, das Abſchreiben einzelner Stellen, das
Vorleſen in Geſellſchaften, das muͤndliche Erzaͤhlen
des Jnhalts, und dergleichen als unſittlich und
widerrechtlich zu verdammen? Jhr werdet ja hie-
durch offenbar noch weit mehr, als durch die Nach-
drucker in Eurem Abſatze, in »Eurem Verkehr«
beeintraͤchtigt, und deshalb iſt ja nur, wie ihr
ſagt, der Nachdrucker ein Dieb und ein Spitzbube,
weil er euch in »eurem Verkehr« nachtheilig
iſt. Warum wollt Jhr, gerechten Maͤnner, denn
nicht uͤber die andern, die euch eben ſo ſchaͤdlich
und zum Theil noch ſchaͤdlicher, und folglich eben
ſo unmoraliſch und ſchlecht, und zum Theil ſogar
noch unmoraliſcher und ſchlechter ſind, als die Nach-
drucker, warum wollt ihr nicht uͤber jene dieſelbe
Verdammniß ergehen laſſen, wie uͤber die wenigen
Nachdrucker? Gleicht ihr nicht offenbar dem dum-
men Schaͤfer, welcher dem Fuchs nachlaͤuft, der
ihm ein Huͤhnchen ſtahl, und ſich unterdeſſen von
den Woͤlfen ſeine ganze Heerde rauben laͤßt?
Jch ſtimme den Buchhaͤndlern uͤbrigens voͤllig
bei: Jeder, der ſie in ihrem Verkehr im Min-
deſten benachtheiligt, iſt ein Schurke, ein Schelm,
ein Spitzbube, ein Raͤuber, ein Dieb, und wie
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leger iſt, wie Sie, Herr Abgeordneter und Herr
Cella durch eine huͤbſche Parabel ſehr treffend gezeigt
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Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 3. Jerusalem [i. e. Aarau], 1823, S. 23. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hundtradowsky_judenschule03_1823/23>, abgerufen am 28.11.2024.
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