cken in das eherne Pfaffenjoch zu beugen, wel- ches oft eben so schwer, als das des weltlichen Zwing- herrenthums lastete, wenn sie nicht des öffentlichen Schutzes und aller bürgerlichen Rechte verlustig ge- macht, und wohl gar der blinden fanatischen Men- ge, als Kinder des Teufels, wollten Preis gegeben seyn. Man rede also nicht so viel von den Segnungen des Christenthums fur die Menschheit! Das meiste Christenthum, was unter uns waltet, ist kein Segen, sondern ein Fluch für das Men- schengeschlecht. Wäre Constantin nie zur christli- chen Religion übergetreten; hätte sich nie eine welt- liche Macht um die christlichkirchlichen Angelegen- heiten bekümmert, nie sich so thätig darein gemischt, wie die römisch-griechischen Kaiser, und nach ih- nen fast alle übrigen Christenfürsten thaten, und noch gerne jetzt thun; so wäre das Christenthum gewiß ein Segen für die Menschheit geworden, es würde sich dann ein weit schönerer, freierer, kirchlicher und politischer Zustand in Europa und den übrigen Welttheilen ausgebildet haben; kein Pfaffenthum wäre empor gekommen; die Erde wä- re nicht um unbedeutender und läppischer, oder gar schändlicher und verderblicher Lehrmeinungen und Ge- bräuche willen mit Blut und Leichen bedeckt; keine Jesu- iten, Pfaffen und Mönche hätten die Macht erlangt, das sittliche und geistige Fortschreiten der Menschen zu
cken in das eherne Pfaffenjoch zu beugen, wel- ches oft eben ſo ſchwer, als das des weltlichen Zwing- herrenthums laſtete, wenn ſie nicht des oͤffentlichen Schutzes und aller buͤrgerlichen Rechte verluſtig ge- macht, und wohl gar der blinden fanatiſchen Men- ge, als Kinder des Teufels, wollten Preis gegeben ſeyn. Man rede alſo nicht ſo viel von den Segnungen des Chriſtenthums fur die Menſchheit! Das meiſte Chriſtenthum, was unter uns waltet, iſt kein Segen, ſondern ein Fluch fuͤr das Men- ſchengeſchlecht. Waͤre Conſtantin nie zur chriſtli- chen Religion uͤbergetreten; haͤtte ſich nie eine welt- liche Macht um die chriſtlichkirchlichen Angelegen- heiten bekuͤmmert, nie ſich ſo thaͤtig darein gemiſcht, wie die roͤmiſch-griechiſchen Kaiſer, und nach ih- nen faſt alle uͤbrigen Chriſtenfuͤrſten thaten, und noch gerne jetzt thun; ſo waͤre das Chriſtenthum gewiß ein Segen fuͤr die Menſchheit geworden, es wuͤrde ſich dann ein weit ſchoͤnerer, freierer, kirchlicher und politiſcher Zuſtand in Europa und den uͤbrigen Welttheilen ausgebildet haben; kein Pfaffenthum waͤre empor gekommen; die Erde waͤ- re nicht um unbedeutender und laͤppiſcher, oder gar ſchaͤndlicher und verderblicher Lehrmeinungen und Ge- braͤuche willen mit Blut und Leichen bedeckt; keine Jeſu- iten, Pfaffen und Moͤnche haͤtten die Macht erlangt, das ſittliche und geiſtige Fortſchreiten der Menſchen zu
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cken in das eherne Pfaffenjoch zu beugen, wel-
ches oft eben ſo ſchwer, als das des weltlichen Zwing-
herrenthums laſtete, wenn ſie nicht des oͤffentlichen
Schutzes und aller buͤrgerlichen Rechte verluſtig ge-
macht, und wohl gar der blinden fanatiſchen Men-
ge, als Kinder des Teufels, wollten Preis gegeben
ſeyn. Man rede alſo nicht ſo viel von den
Segnungen des Chriſtenthums fur die Menſchheit!
Das meiſte Chriſtenthum, was unter uns waltet,
iſt kein Segen, ſondern ein Fluch fuͤr das Men-
ſchengeſchlecht. Waͤre Conſtantin nie zur chriſtli-
chen Religion uͤbergetreten; haͤtte ſich nie eine welt-
liche Macht um die chriſtlichkirchlichen Angelegen-
heiten bekuͤmmert, nie ſich ſo thaͤtig darein gemiſcht,
wie die roͤmiſch-griechiſchen Kaiſer, und nach ih-
nen faſt alle uͤbrigen Chriſtenfuͤrſten thaten, und
noch gerne jetzt thun; ſo waͤre das Chriſtenthum
gewiß ein Segen fuͤr die Menſchheit geworden,
es wuͤrde ſich dann ein weit ſchoͤnerer, freierer,
kirchlicher und politiſcher Zuſtand in Europa und
den uͤbrigen Welttheilen ausgebildet haben; kein
Pfaffenthum waͤre empor gekommen; die Erde waͤ-
re nicht um unbedeutender und laͤppiſcher, oder gar
ſchaͤndlicher und verderblicher Lehrmeinungen und Ge-
braͤuche willen mit Blut und Leichen bedeckt; keine Jeſu-
iten, Pfaffen und Moͤnche haͤtten die Macht erlangt, das
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Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 3. Jerusalem [i. e. Aarau], 1823, S. 203. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hundtradowsky_judenschule03_1823/203>, abgerufen am 23.12.2024.
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