Die weissen Hebräer als Staatsoberhäupter und Regenten.
Meines Wissens giebt es freilich, außer Sr. Ma- jestät dem Kaiser Jturbide, unter den irdischen Herrgöttern zur Zeit keinen einzigen weissen Juden, denn wir haben nur allerchristliche, katholische, apostolische, evangelische, allergetreueste, muhame- danische und andere Regenten und Herrscher, de- nen man nichts aus dem alten Testament zur Last legen kann. Jndessen hat es doch in ältern Zeiten auch in christlichen Ländern, ja sogar in Deutsch- land Kronen-, Diademen-, und selbst Krummstab- träger in Menge gegeben, die in gerader Linie von Vater Abraham und dessen zweiter Gemahlin, der Ketura, herstammten.
Der allergläubigste Erzvater heirathete nem- lich nach dem betrübten Hinscheiden der Sara, et- wa in seinem hundert und fünfzigsten Jahre, aus- ser einer beträchtlichen Anzahl von Kebsweibern oder Mätressen, die Ketura. "Sie gebar ihm, nach glaubwürdigen Nachrichten *), den Simran und den Jaksan, den Medan und den Midian, den
*) 1 B. Mos. 25. V. 2.
Die weiſſen Hebraͤer als Staatsoberhaͤupter und Regenten.
Meines Wiſſens giebt es freilich, außer Sr. Ma- jeſtaͤt dem Kaiſer Jturbide, unter den irdiſchen Herrgoͤttern zur Zeit keinen einzigen weiſſen Juden, denn wir haben nur allerchriſtliche, katholiſche, apoſtoliſche, evangeliſche, allergetreueſte, muhame- daniſche und andere Regenten und Herrſcher, de- nen man nichts aus dem alten Teſtament zur Laſt legen kann. Jndeſſen hat es doch in aͤltern Zeiten auch in chriſtlichen Laͤndern, ja ſogar in Deutſch- land Kronen-, Diademen-, und ſelbſt Krummſtab- traͤger in Menge gegeben, die in gerader Linie von Vater Abraham und deſſen zweiter Gemahlin, der Ketura, herſtammten.
Der allerglaͤubigſte Erzvater heirathete nem- lich nach dem betruͤbten Hinſcheiden der Sara, et- wa in ſeinem hundert und fuͤnfzigſten Jahre, auſ- ſer einer betraͤchtlichen Anzahl von Kebsweibern oder Maͤtreſſen, die Ketura. »Sie gebar ihm, nach glaubwuͤrdigen Nachrichten *), den Simran und den Jakſan, den Medan und den Midian, den
*) 1 B. Moſ. 25. V. 2.
<TEI><text><body><pbfacs="#f0127"n="127"/><divn="1"><head><hirendition="#b">Die weiſſen Hebraͤer als Staatsoberhaͤupter<lb/>
und Regenten.</hi></head><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><p><hirendition="#in">M</hi>eines Wiſſens giebt es freilich, außer Sr. Ma-<lb/>
jeſtaͤt dem Kaiſer Jturbide, unter den irdiſchen<lb/>
Herrgoͤttern zur Zeit keinen einzigen weiſſen Juden,<lb/>
denn wir haben nur allerchriſtliche, katholiſche,<lb/>
apoſtoliſche, evangeliſche, allergetreueſte, muhame-<lb/>
daniſche und andere Regenten und Herrſcher, de-<lb/>
nen man nichts aus dem alten Teſtament zur Laſt<lb/>
legen kann. Jndeſſen hat es doch in aͤltern Zeiten<lb/>
auch in chriſtlichen Laͤndern, ja ſogar in Deutſch-<lb/>
land Kronen-, Diademen-, und ſelbſt Krummſtab-<lb/>
traͤger in Menge gegeben, die in gerader Linie von<lb/>
Vater Abraham und deſſen zweiter Gemahlin, der<lb/><hirendition="#g">Ketura,</hi> herſtammten.</p><lb/><p>Der allerglaͤubigſte Erzvater heirathete nem-<lb/>
lich nach dem betruͤbten Hinſcheiden der Sara, et-<lb/>
wa in ſeinem hundert und fuͤnfzigſten Jahre, auſ-<lb/>ſer einer betraͤchtlichen Anzahl von Kebsweibern<lb/>
oder Maͤtreſſen, die Ketura. »Sie gebar ihm, nach<lb/>
glaubwuͤrdigen Nachrichten <noteplace="foot"n="*)">1 B. Moſ. 25. V. 2.</note>, den Simran und<lb/>
den Jakſan, den Medan und den Midian, den<lb/></p></div></body></text></TEI>
[127/0127]
Die weiſſen Hebraͤer als Staatsoberhaͤupter
und Regenten.
Meines Wiſſens giebt es freilich, außer Sr. Ma-
jeſtaͤt dem Kaiſer Jturbide, unter den irdiſchen
Herrgoͤttern zur Zeit keinen einzigen weiſſen Juden,
denn wir haben nur allerchriſtliche, katholiſche,
apoſtoliſche, evangeliſche, allergetreueſte, muhame-
daniſche und andere Regenten und Herrſcher, de-
nen man nichts aus dem alten Teſtament zur Laſt
legen kann. Jndeſſen hat es doch in aͤltern Zeiten
auch in chriſtlichen Laͤndern, ja ſogar in Deutſch-
land Kronen-, Diademen-, und ſelbſt Krummſtab-
traͤger in Menge gegeben, die in gerader Linie von
Vater Abraham und deſſen zweiter Gemahlin, der
Ketura, herſtammten.
Der allerglaͤubigſte Erzvater heirathete nem-
lich nach dem betruͤbten Hinſcheiden der Sara, et-
wa in ſeinem hundert und fuͤnfzigſten Jahre, auſ-
ſer einer betraͤchtlichen Anzahl von Kebsweibern
oder Maͤtreſſen, die Ketura. »Sie gebar ihm, nach
glaubwuͤrdigen Nachrichten *), den Simran und
den Jakſan, den Medan und den Midian, den
*) 1 B. Moſ. 25. V. 2.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 3. Jerusalem [i. e. Aarau], 1823, S. 127. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hundtradowsky_judenschule03_1823/127>, abgerufen am 27.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.