sich "stinkend" gemacht hat. Habgier und wu- cherischer Eigennutz, Ränkesucht, Eid- und Wort- brüchigkeit, schmarotzende Kriecherei gegen die Gros- sen und gegen Alle, die ihnen leicht schädlich oder nützlich werden können, neugieriges spionirendes Forschen nach fremden Geheimnissen, verrätherische Arglist, Prahlsucht im Glück, muthlose Verzagtheit im Unglück und zitternde Feigheit bei jeder drohen- den Gefahr sind Hauptzüge in dem Charakter der weissen Juden. Aeußern sie sich auch nicht bei al- len gleich stark, oder auf sehr mannichfache Weise, was Folge des Temperaments, der Erziehung, und mancher andern Umstände seyn kann; so wird man doch immer einen oder mehrere jener Charak- terzüge wahrnehmen, die fast ausschließlich zu dem Bilde eines weissen Juden gehören, und woran man ihn eben so, wie seine schwarzen Brüder an ihrem Zwiebelgeruch, sehr leicht erkennen kann.
Jn diesen beiden letzten Büchern meiner Juden- schule werde ich daher besonders alle die Eigenschaf- ten darzustellen suchen, die in den verschiedenen Ständen und Verhältnissen des Lebens den weissen Hebräer vor andern Menschen auszeichnen. Lieb- habern des alten Testaments werde ich dadurch den Nutzen verschaffen, beliebigen Falls zu Jsraels Kin- dern überzutreten, ohne deshalb, wie weiland Lord Gordon, dem Gott Abrahams, Jsaaks und Jakobs ihr Präputium opfern zu müssen.
ſich »ſtinkend« gemacht hat. Habgier und wu- cheriſcher Eigennutz, Raͤnkeſucht, Eid- und Wort- bruͤchigkeit, ſchmarotzende Kriecherei gegen die Groſ- ſen und gegen Alle, die ihnen leicht ſchaͤdlich oder nuͤtzlich werden koͤnnen, neugieriges ſpionirendes Forſchen nach fremden Geheimniſſen, verraͤtheriſche Argliſt, Prahlſucht im Gluͤck, muthloſe Verzagtheit im Ungluͤck und zitternde Feigheit bei jeder drohen- den Gefahr ſind Hauptzuͤge in dem Charakter der weiſſen Juden. Aeußern ſie ſich auch nicht bei al- len gleich ſtark, oder auf ſehr mannichfache Weiſe, was Folge des Temperaments, der Erziehung, und mancher andern Umſtaͤnde ſeyn kann; ſo wird man doch immer einen oder mehrere jener Charak- terzuͤge wahrnehmen, die faſt ausſchließlich zu dem Bilde eines weiſſen Juden gehoͤren, und woran man ihn eben ſo, wie ſeine ſchwarzen Bruͤder an ihrem Zwiebelgeruch, ſehr leicht erkennen kann.
Jn dieſen beiden letzten Buͤchern meiner Juden- ſchule werde ich daher beſonders alle die Eigenſchaf- ten darzuſtellen ſuchen, die in den verſchiedenen Staͤnden und Verhaͤltniſſen des Lebens den weiſſen Hebraͤer vor andern Menſchen auszeichnen. Lieb- habern des alten Teſtaments werde ich dadurch den Nutzen verſchaffen, beliebigen Falls zu Jſraels Kin- dern uͤberzutreten, ohne deshalb, wie weiland Lord Gordon, dem Gott Abrahams, Jſaaks und Jakobs ihr Praͤputium opfern zu muͤſſen.
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ſich »ſtinkend« gemacht hat. Habgier und wu-
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ſen und gegen Alle, die ihnen leicht ſchaͤdlich oder
nuͤtzlich werden koͤnnen, neugieriges ſpionirendes
Forſchen nach fremden Geheimniſſen, verraͤtheriſche
Argliſt, Prahlſucht im Gluͤck, muthloſe Verzagtheit
im Ungluͤck und zitternde Feigheit bei jeder drohen-
den Gefahr ſind Hauptzuͤge in dem Charakter der
weiſſen Juden. Aeußern ſie ſich auch nicht bei al-
len gleich ſtark, oder auf ſehr mannichfache Weiſe,
was Folge des Temperaments, der Erziehung,
und mancher andern Umſtaͤnde ſeyn kann; ſo wird
man doch immer einen oder mehrere jener Charak-
terzuͤge wahrnehmen, die faſt ausſchließlich zu dem
Bilde eines weiſſen Juden gehoͤren, und woran
man ihn eben ſo, wie ſeine ſchwarzen Bruͤder an
ihrem Zwiebelgeruch, ſehr leicht erkennen kann.
Jn dieſen beiden letzten Buͤchern meiner Juden-
ſchule werde ich daher beſonders alle die Eigenſchaf-
ten darzuſtellen ſuchen, die in den verſchiedenen
Staͤnden und Verhaͤltniſſen des Lebens den weiſſen
Hebraͤer vor andern Menſchen auszeichnen. Lieb-
habern des alten Teſtaments werde ich dadurch den
Nutzen verſchaffen, beliebigen Falls zu Jſraels Kin-
dern uͤberzutreten, ohne deshalb, wie weiland Lord
Gordon, dem Gott Abrahams, Jſaaks und Jakobs
ihr Praͤputium opfern zu muͤſſen.
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Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 3. Jerusalem [i. e. Aarau], 1823, S. 126. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hundtradowsky_judenschule03_1823/126>, abgerufen am 23.11.2024.
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