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Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 2. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822.

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auch keine Ehe *)." Rabbi Salomon Jarchi sagt
über jene Stelle gleichfalls: "Da hier nur von des
Nächsten Weibe die Rede ist, so sind die Weiber
der Fremdlinge ausgenommen, denn diese sind nicht
unsere Nächsten **)."

Nicht bloß in Hinsicht der Nichtjuden, sondern
auch ihrer eigenen Glaubensgenossen beschränken die
Jsraeliten die Verbindlichkeit zur Befolgung des
mosaischen Sittengesetzes. Moses verbietet zwar
allen Wucher; "aber den Weisen ist es erlaubt,
einander gegen Wucher Geld zu leihen. Sie wissen
gar wohl, daß es verboten ist, es ist daher nur
ein Geschenk, was sie einander machen***)." Wir
wissen indessen, daß Jsraels Söhne besonders an
solche Geld gegen Wucher verleihen, die nichts we-
niger als Weise sind. "Auch seinen Hausgenossen
und Kindern darf man Geld gegen wucherische Zin-
sen leihen, damit sie Geschmack am Wucher bekom-
men +);" sagt Rabbi Jehuda der Heilige. "Der
Raf Acha, des Rabba Sohn, hat gesagt: Wer
alle seine Kinder, allen seinen Saamen, dem Mo-
loch zu Ehren durchs Feuer gehen läßt, sündiget

*) 3 B. Mos. 20. V. 10.
**) M. s. R. Salomon Jarchi's Auslegung der fünf
B. Mos. Mit ihm stimmen R. Bechai und R. Levi
Ben Gerson in ihren Auslegungen überein.
***) M. s. den talmud. Traktat Bava Mezia.
+) Ebendaselbst.



auch keine Ehe *).« Rabbi Salomon Jarchi ſagt
uͤber jene Stelle gleichfalls: »Da hier nur von des
Naͤchſten Weibe die Rede iſt, ſo ſind die Weiber
der Fremdlinge ausgenommen, denn dieſe ſind nicht
unſere Naͤchſten **)

Nicht bloß in Hinſicht der Nichtjuden, ſondern
auch ihrer eigenen Glaubensgenoſſen beſchraͤnken die
Jſraeliten die Verbindlichkeit zur Befolgung des
moſaiſchen Sittengeſetzes. Moſes verbietet zwar
allen Wucher; »aber den Weiſen iſt es erlaubt,
einander gegen Wucher Geld zu leihen. Sie wiſſen
gar wohl, daß es verboten iſt, es iſt daher nur
ein Geſchenk, was ſie einander machen***).« Wir
wiſſen indeſſen, daß Jſraels Soͤhne beſonders an
ſolche Geld gegen Wucher verleihen, die nichts we-
niger als Weiſe ſind. »Auch ſeinen Hausgenoſſen
und Kindern darf man Geld gegen wucheriſche Zin-
ſen leihen, damit ſie Geſchmack am Wucher bekom-
men †);« ſagt Rabbi Jehuda der Heilige. »Der
Raf Acha, des Rabba Sohn, hat geſagt: Wer
alle ſeine Kinder, allen ſeinen Saamen, dem Mo-
loch zu Ehren durchs Feuer gehen laͤßt, ſuͤndiget

*) 3 B. Moſ. 20. V. 10.
**) M. ſ. R. Salomon Jarchi’s Auslegung der fuͤnf
B. Moſ. Mit ihm ſtimmen R. Bechai und R. Levi
Ben Gerſon in ihren Auslegungen uͤberein.
***) M. ſ. den talmud. Traktat Bava Mezia.
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[9/0009] auch keine Ehe *).« Rabbi Salomon Jarchi ſagt uͤber jene Stelle gleichfalls: »Da hier nur von des Naͤchſten Weibe die Rede iſt, ſo ſind die Weiber der Fremdlinge ausgenommen, denn dieſe ſind nicht unſere Naͤchſten **).« Nicht bloß in Hinſicht der Nichtjuden, ſondern auch ihrer eigenen Glaubensgenoſſen beſchraͤnken die Jſraeliten die Verbindlichkeit zur Befolgung des moſaiſchen Sittengeſetzes. Moſes verbietet zwar allen Wucher; »aber den Weiſen iſt es erlaubt, einander gegen Wucher Geld zu leihen. Sie wiſſen gar wohl, daß es verboten iſt, es iſt daher nur ein Geſchenk, was ſie einander machen ***).« Wir wiſſen indeſſen, daß Jſraels Soͤhne beſonders an ſolche Geld gegen Wucher verleihen, die nichts we- niger als Weiſe ſind. »Auch ſeinen Hausgenoſſen und Kindern darf man Geld gegen wucheriſche Zin- ſen leihen, damit ſie Geſchmack am Wucher bekom- men †);« ſagt Rabbi Jehuda der Heilige. »Der Raf Acha, des Rabba Sohn, hat geſagt: Wer alle ſeine Kinder, allen ſeinen Saamen, dem Mo- loch zu Ehren durchs Feuer gehen laͤßt, ſuͤndiget *) 3 B. Moſ. 20. V. 10. **) M. ſ. R. Salomon Jarchi’s Auslegung der fuͤnf B. Moſ. Mit ihm ſtimmen R. Bechai und R. Levi Ben Gerſon in ihren Auslegungen uͤberein. ***) M. ſ. den talmud. Traktat Bava Mezia. †) Ebendaſelbſt.

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Zitationshilfe: Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 2. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822, S. 9. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hundtradowsky_judenschule02_1822/9>, abgerufen am 21.11.2024.