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Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 2. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822.

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Von den Strafen der Juden.


Obgleich Jsraels Kinder längst keinen Staat mehr
bilden, so haben sie doch, als streng abgeschlossene
Kirchengesellschaft, ihre besondern kirchlichen Ge-
richte, Ordnungen und Strafen.

Die erstern bestehen, selbst dort, wo sie nicht
von der Landesobrigkeit anerkannt sind, aus den
Ober- und Landrabbinern und einigen andern Vor-
stehern, Priestern und Rabbinern der Gemeinden.
Diese jüdischen Gerichte erkennen über Ehescheidun-
gen und über alle Gegenstände, welche eine Strafe
oder ein Opfer nach den Gesetzen des alten Testa-
ments, des Talmuds und anderer rabbinischen Schrif-
ten nach sich ziehen können, ohne weitere Mitwir-
kung der christlichen Obrigkeiten, und jeder Jsrae-
lit, der sich nicht der Strafe der Ausschliessung von
der Kirchengemeinschaft oder gar des Banns aus-
setzen will, muß sich ihren Urtheilen unterwerfen.

Der Bann der jüdischen Rabbiner ist jenem
der römischen Päbste, der griechischen Patriarchen,
der Dalai-Lama's, Mufti's und anderer Pfaffen
in seinen Wirkungen rücksichtlich des Bestraften ziem-
lich gleich, indem er eine Ausschließung von kirch-



Von den Strafen der Juden.


Obgleich Jſraels Kinder laͤngſt keinen Staat mehr
bilden, ſo haben ſie doch, als ſtreng abgeſchloſſene
Kirchengeſellſchaft, ihre beſondern kirchlichen Ge-
richte, Ordnungen und Strafen.

Die erſtern beſtehen, ſelbſt dort, wo ſie nicht
von der Landesobrigkeit anerkannt ſind, aus den
Ober- und Landrabbinern und einigen andern Vor-
ſtehern, Prieſtern und Rabbinern der Gemeinden.
Dieſe juͤdiſchen Gerichte erkennen uͤber Eheſcheidun-
gen und uͤber alle Gegenſtaͤnde, welche eine Strafe
oder ein Opfer nach den Geſetzen des alten Teſta-
ments, des Talmuds und anderer rabbiniſchen Schrif-
ten nach ſich ziehen koͤnnen, ohne weitere Mitwir-
kung der chriſtlichen Obrigkeiten, und jeder Jſrae-
lit, der ſich nicht der Strafe der Ausſchlieſſung von
der Kirchengemeinſchaft oder gar des Banns aus-
ſetzen will, muß ſich ihren Urtheilen unterwerfen.

Der Bann der juͤdiſchen Rabbiner iſt jenem
der roͤmiſchen Paͤbſte, der griechiſchen Patriarchen,
der Dalai-Lama’s, Mufti’s und anderer Pfaffen
in ſeinen Wirkungen ruͤckſichtlich des Beſtraften ziem-
lich gleich, indem er eine Ausſchließung von kirch-

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[422/0422] Von den Strafen der Juden. Obgleich Jſraels Kinder laͤngſt keinen Staat mehr bilden, ſo haben ſie doch, als ſtreng abgeſchloſſene Kirchengeſellſchaft, ihre beſondern kirchlichen Ge- richte, Ordnungen und Strafen. Die erſtern beſtehen, ſelbſt dort, wo ſie nicht von der Landesobrigkeit anerkannt ſind, aus den Ober- und Landrabbinern und einigen andern Vor- ſtehern, Prieſtern und Rabbinern der Gemeinden. Dieſe juͤdiſchen Gerichte erkennen uͤber Eheſcheidun- gen und uͤber alle Gegenſtaͤnde, welche eine Strafe oder ein Opfer nach den Geſetzen des alten Teſta- ments, des Talmuds und anderer rabbiniſchen Schrif- ten nach ſich ziehen koͤnnen, ohne weitere Mitwir- kung der chriſtlichen Obrigkeiten, und jeder Jſrae- lit, der ſich nicht der Strafe der Ausſchlieſſung von der Kirchengemeinſchaft oder gar des Banns aus- ſetzen will, muß ſich ihren Urtheilen unterwerfen. Der Bann der juͤdiſchen Rabbiner iſt jenem der roͤmiſchen Paͤbſte, der griechiſchen Patriarchen, der Dalai-Lama’s, Mufti’s und anderer Pfaffen in ſeinen Wirkungen ruͤckſichtlich des Beſtraften ziem- lich gleich, indem er eine Ausſchließung von kirch-

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Zitationshilfe: Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 2. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822, S. 422. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hundtradowsky_judenschule02_1822/422>, abgerufen am 23.11.2024.