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Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 2. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822.

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tragende Thier, obgleich es Eigenthum des Juden
ist, im Besitz eines Christen, so braucht der Jsrae-
lit dem letztern nur eine Kleinigkeit, etwa ein paar
Groschen vor der Geburt, und eben so viel nach-
her zu zahlen, und dabei zu erklären, daß dies
zur Auslösung dienen solle, falls das Schaf ein
Böckchen zur Welt brächte. Deshalb geben Jsraels
Kinder ihre trächtigen Kühe, Schafe u. s. w., von
denen sie die ersten Leibesfrüchte erwarten, gerne
bei den Christen in die Kost, und befreien sich
dann auf die gedachte Weise von der weit größern
Abgabe an den Cohen.

Die andern priesterlichen Verrichtungen der
Cohenim bestehen jetzt, wo keine eigentliche Opfer
mehr statt finden, hauptsächlich im Segensprechen
an gewissen Festtagen. Uebrigens können sie jedes
weltliche Gewerbe treiben und sind oft die ärgsten
Wucherer und Gauner unter dem auserwählten
Volk Gottes.





tragende Thier, obgleich es Eigenthum des Juden
iſt, im Beſitz eines Chriſten, ſo braucht der Jſrae-
lit dem letztern nur eine Kleinigkeit, etwa ein paar
Groſchen vor der Geburt, und eben ſo viel nach-
her zu zahlen, und dabei zu erklaͤren, daß dies
zur Ausloͤſung dienen ſolle, falls das Schaf ein
Boͤckchen zur Welt braͤchte. Deshalb geben Jſraels
Kinder ihre traͤchtigen Kuͤhe, Schafe u. ſ. w., von
denen ſie die erſten Leibesfruͤchte erwarten, gerne
bei den Chriſten in die Koſt, und befreien ſich
dann auf die gedachte Weiſe von der weit groͤßern
Abgabe an den Cohen.

Die andern prieſterlichen Verrichtungen der
Cohenim beſtehen jetzt, wo keine eigentliche Opfer
mehr ſtatt finden, hauptſaͤchlich im Segenſprechen
an gewiſſen Feſttagen. Uebrigens koͤnnen ſie jedes
weltliche Gewerbe treiben und ſind oft die aͤrgſten
Wucherer und Gauner unter dem auserwaͤhlten
Volk Gottes.



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[417/0417] tragende Thier, obgleich es Eigenthum des Juden iſt, im Beſitz eines Chriſten, ſo braucht der Jſrae- lit dem letztern nur eine Kleinigkeit, etwa ein paar Groſchen vor der Geburt, und eben ſo viel nach- her zu zahlen, und dabei zu erklaͤren, daß dies zur Ausloͤſung dienen ſolle, falls das Schaf ein Boͤckchen zur Welt braͤchte. Deshalb geben Jſraels Kinder ihre traͤchtigen Kuͤhe, Schafe u. ſ. w., von denen ſie die erſten Leibesfruͤchte erwarten, gerne bei den Chriſten in die Koſt, und befreien ſich dann auf die gedachte Weiſe von der weit groͤßern Abgabe an den Cohen. Die andern prieſterlichen Verrichtungen der Cohenim beſtehen jetzt, wo keine eigentliche Opfer mehr ſtatt finden, hauptſaͤchlich im Segenſprechen an gewiſſen Feſttagen. Uebrigens koͤnnen ſie jedes weltliche Gewerbe treiben und ſind oft die aͤrgſten Wucherer und Gauner unter dem auserwaͤhlten Volk Gottes.

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Zitationshilfe: Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 2. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822, S. 417. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hundtradowsky_judenschule02_1822/417>, abgerufen am 23.11.2024.