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Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 2. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822.

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Das Fest der Tempelweihe.


Das Fest der Tempelweihe, von den Juden Cha-
nucah genannt, wird am 25sten des Monats Kaslef
oder Kislev gefeiert. Als Judas Maccabäus nach
dem Tode seines Vaters Mattathias, Jerusalem
wieder eroberte, wollte er auf's Neue den Tempel
einweihen, der von Lysias und Gorgias, den Feld-
herren des Antiochus entheiliget war. Erst nach
langem Suchen fand er ein Fläschchen mit heiligem
Oehl, welches der Hohepriester mit seinem Siegel
verschlossen hatte; es reichte jedoch nur für einen
Tag hin, und das Fest der Weihe sollte acht Tage
dauern. Die Stadt Tehoa, der einzige Ort, wo
man von jenem Oehl bekommen konnte, war vier
starke Tagereisen von Jerusalem entfernt, und
Jsrael befand sich also in der peinlichsten Verlegen-
heit. Der heilige, hochgelobte Gott aber, der sei-
nem frommen Volke schon aus so mancher Klemme
durch ganz unglaubliche Wunder heraushalf, that
auch diesmal ein unbegreifliches Wunderwerk. Er
ließ nemlich das Oehl in dem Fläschchen, wahr-
scheinlich durch Hülfe der Priester und des Judas



Das Feſt der Tempelweihe.


Das Feſt der Tempelweihe, von den Juden Cha-
nucah genannt, wird am 25ſten des Monats Kaslef
oder Kislev gefeiert. Als Judas Maccabaͤus nach
dem Tode ſeines Vaters Mattathias, Jeruſalem
wieder eroberte, wollte er auf’s Neue den Tempel
einweihen, der von Lyſias und Gorgias, den Feld-
herren des Antiochus entheiliget war. Erſt nach
langem Suchen fand er ein Flaͤſchchen mit heiligem
Oehl, welches der Hoheprieſter mit ſeinem Siegel
verſchloſſen hatte; es reichte jedoch nur fuͤr einen
Tag hin, und das Feſt der Weihe ſollte acht Tage
dauern. Die Stadt Tehoa, der einzige Ort, wo
man von jenem Oehl bekommen konnte, war vier
ſtarke Tagereiſen von Jeruſalem entfernt, und
Jſrael befand ſich alſo in der peinlichſten Verlegen-
heit. Der heilige, hochgelobte Gott aber, der ſei-
nem frommen Volke ſchon aus ſo mancher Klemme
durch ganz unglaubliche Wunder heraushalf, that
auch diesmal ein unbegreifliches Wunderwerk. Er
ließ nemlich das Oehl in dem Flaͤſchchen, wahr-
ſcheinlich durch Huͤlfe der Prieſter und des Judas

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[392/0392] Das Feſt der Tempelweihe. Das Feſt der Tempelweihe, von den Juden Cha- nucah genannt, wird am 25ſten des Monats Kaslef oder Kislev gefeiert. Als Judas Maccabaͤus nach dem Tode ſeines Vaters Mattathias, Jeruſalem wieder eroberte, wollte er auf’s Neue den Tempel einweihen, der von Lyſias und Gorgias, den Feld- herren des Antiochus entheiliget war. Erſt nach langem Suchen fand er ein Flaͤſchchen mit heiligem Oehl, welches der Hoheprieſter mit ſeinem Siegel verſchloſſen hatte; es reichte jedoch nur fuͤr einen Tag hin, und das Feſt der Weihe ſollte acht Tage dauern. Die Stadt Tehoa, der einzige Ort, wo man von jenem Oehl bekommen konnte, war vier ſtarke Tagereiſen von Jeruſalem entfernt, und Jſrael befand ſich alſo in der peinlichſten Verlegen- heit. Der heilige, hochgelobte Gott aber, der ſei- nem frommen Volke ſchon aus ſo mancher Klemme durch ganz unglaubliche Wunder heraushalf, that auch diesmal ein unbegreifliches Wunderwerk. Er ließ nemlich das Oehl in dem Flaͤſchchen, wahr- ſcheinlich durch Huͤlfe der Prieſter und des Judas

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Zitationshilfe: Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 2. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822, S. 392. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hundtradowsky_judenschule02_1822/392>, abgerufen am 25.11.2024.