vielleicht an den meisten Orten gelten; daß aber Ausnahmen davon statt finden.
Während jener Unterredung des Hausvaters und der Uebrigen mit den Kindern über die Ent- stehung und den Zweck des Osterfestes, nimmt der erstere die andere, noch auf der Schüssel befindliche Hälfte des Kuchens Jsrael und die Hälfte des Ku- chens Levi von der ersten Nacht, segnet beides ein, giebt Jedem davon und ißt selbst. Hierauf vertheilt er unter Alle noch ein Stück Kuchen mit etwas Meerrettig, welches ganz aufgegessen werden muß. Mit einer in Salzwasser getauchten Petersilie ge- schieht dasselbe. Nach dem Essen und dem Segen wird wieder etwas Meerrettig in das, als Ziegel- stein geformte Obstgemüse getaucht, und ausgetheilt. Das Uebriggebliebene legt man in die Schüssel, welche von Allen zugleich mit der rechten Hand in die Höhe gehoben wird, worauf der Hausvater noch einen Segen spricht, und dann singt man: Wahrhaftig dies ist das Brod, das unsere Eltern in Aegypten gegessen u. s. w. Der Hausvater ver- birgt die Hälfte des Kuchens Jsrael von der ersten Nacht unter das Hauptkissen seines Königsbettes, und lehnt sich daran. Zu Ende der Mahlzeit zieht er es wieder hervor, und giebt jedem der Tischge- nossen ein Stück; wer das Meiste davon ißt, der hat ein besonderes verdienstliches Werk gethan *).
*) Woran wir keinen Zweifel han!!
vielleicht an den meiſten Orten gelten; daß aber Ausnahmen davon ſtatt finden.
Waͤhrend jener Unterredung des Hausvaters und der Uebrigen mit den Kindern uͤber die Ent- ſtehung und den Zweck des Oſterfeſtes, nimmt der erſtere die andere, noch auf der Schuͤſſel befindliche Haͤlfte des Kuchens Jſrael und die Haͤlfte des Ku- chens Levi von der erſten Nacht, ſegnet beides ein, giebt Jedem davon und ißt ſelbſt. Hierauf vertheilt er unter Alle noch ein Stuͤck Kuchen mit etwas Meerrettig, welches ganz aufgegeſſen werden muß. Mit einer in Salzwaſſer getauchten Peterſilie ge- ſchieht daſſelbe. Nach dem Eſſen und dem Segen wird wieder etwas Meerrettig in das, als Ziegel- ſtein geformte Obſtgemuͤſe getaucht, und ausgetheilt. Das Uebriggebliebene legt man in die Schuͤſſel, welche von Allen zugleich mit der rechten Hand in die Hoͤhe gehoben wird, worauf der Hausvater noch einen Segen ſpricht, und dann ſingt man: Wahrhaftig dies iſt das Brod, das unſere Eltern in Aegypten gegeſſen u. ſ. w. Der Hausvater ver- birgt die Haͤlfte des Kuchens Jſrael von der erſten Nacht unter das Hauptkiſſen ſeines Koͤnigsbettes, und lehnt ſich daran. Zu Ende der Mahlzeit zieht er es wieder hervor, und giebt jedem der Tiſchge- noſſen ein Stuͤck; wer das Meiſte davon ißt, der hat ein beſonderes verdienſtliches Werk gethan *).
*) Woran wir keinen Zweifel han!!
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vielleicht an den meiſten Orten gelten; daß aber
Ausnahmen davon ſtatt finden.
Waͤhrend jener Unterredung des Hausvaters
und der Uebrigen mit den Kindern uͤber die Ent-
ſtehung und den Zweck des Oſterfeſtes, nimmt der
erſtere die andere, noch auf der Schuͤſſel befindliche
Haͤlfte des Kuchens Jſrael und die Haͤlfte des Ku-
chens Levi von der erſten Nacht, ſegnet beides ein,
giebt Jedem davon und ißt ſelbſt. Hierauf vertheilt
er unter Alle noch ein Stuͤck Kuchen mit etwas
Meerrettig, welches ganz aufgegeſſen werden muß.
Mit einer in Salzwaſſer getauchten Peterſilie ge-
ſchieht daſſelbe. Nach dem Eſſen und dem Segen
wird wieder etwas Meerrettig in das, als Ziegel-
ſtein geformte Obſtgemuͤſe getaucht, und ausgetheilt.
Das Uebriggebliebene legt man in die Schuͤſſel,
welche von Allen zugleich mit der rechten Hand in
die Hoͤhe gehoben wird, worauf der Hausvater
noch einen Segen ſpricht, und dann ſingt man:
Wahrhaftig dies iſt das Brod, das unſere Eltern
in Aegypten gegeſſen u. ſ. w. Der Hausvater ver-
birgt die Haͤlfte des Kuchens Jſrael von der erſten
Nacht unter das Hauptkiſſen ſeines Koͤnigsbettes,
und lehnt ſich daran. Zu Ende der Mahlzeit zieht
er es wieder hervor, und giebt jedem der Tiſchge-
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Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 2. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822, S. 319. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hundtradowsky_judenschule02_1822/319>, abgerufen am 25.11.2024.
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