Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 2. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822.die frühere Verpflichtung aller Jsraeliten, jährlich dreimal den Tempel in Jerusalem zu besuchen, hin- länglich, daß Moses keineswegs die Absicht hatte, eine Welt religion zu stiften, sondern daß er sich blos auf das jüdische Volk beschränkte; und hier- nach muß man seine kirchlichen und andern Anord- nungen beurtheilen. Die guten Tage (Jamim Tobhim) sind die- Das Fest der Ostern oder des Osterlamms, *) Die Neumonden, welche gleichfalls zu den guten Tagen gehören, sind schon früherhin abgehandelt worden, da sie jetzt nur noch als halbe Feiertage gelten, und den Montagen und Donnerstagen fast gleich geachtet werden. **) Ueber die Berechnung der jüdischen Monate und das Verhältniß zu den unsrigen findet man das Nähere in dem Abschnitt vom Neujahr der Juden. 25 *
die fruͤhere Verpflichtung aller Jſraeliten, jaͤhrlich dreimal den Tempel in Jeruſalem zu beſuchen, hin- laͤnglich, daß Moſes keineswegs die Abſicht hatte, eine Welt religion zu ſtiften, ſondern daß er ſich blos auf das juͤdiſche Volk beſchraͤnkte; und hier- nach muß man ſeine kirchlichen und andern Anord- nungen beurtheilen. Die guten Tage (Jamim Tobhim) ſind die- Das Feſt der Oſtern oder des Oſterlamms, *) Die Neumonden, welche gleichfalls zu den guten Tagen gehoͤren, ſind ſchon fruͤherhin abgehandelt worden, da ſie jetzt nur noch als halbe Feiertage gelten, und den Montagen und Donnerstagen faſt gleich geachtet werden. **) Ueber die Berechnung der juͤdiſchen Monate und das Verhaͤltniß zu den unſrigen findet man das Naͤhere in dem Abſchnitt vom Neujahr der Juden. 25 *
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die fruͤhere Verpflichtung aller Jſraeliten, jaͤhrlich
dreimal den Tempel in Jeruſalem zu beſuchen, hin-
laͤnglich, daß Moſes keineswegs die Abſicht hatte,
eine Welt religion zu ſtiften, ſondern daß er ſich
blos auf das juͤdiſche Volk beſchraͤnkte; und hier-
nach muß man ſeine kirchlichen und andern Anord-
nungen beurtheilen.
Die guten Tage (Jamim Tobhim) ſind die-
jenigen Feſte, welche Jeder an ſeinem Wohnorte
feiern konnte. Sie ſind groͤßtentheils in ſpaͤtern
Zeiten entſtanden, und von ihnen wird in der Folge
die Rede ſeyn *).
Das Feſt der Oſtern oder des Oſterlamms,
Paſchah, das erſte der iſraelitiſchen Hauptfeſte faͤllt
auf den vierzehnten des Monats Niſan, d. h. zu
Anfange unſers Aprilmonats **). Es ward von
Moſes zur Erinnerung des Auszuges der Jſraeliten
aus Aegypten geſtiftet, und iſt ſicherlich eine der
ſchoͤnſten und erhebendſten unter allen kirchlichen
*) Die Neumonden, welche gleichfalls zu den guten
Tagen gehoͤren, ſind ſchon fruͤherhin abgehandelt
worden, da ſie jetzt nur noch als halbe Feiertage
gelten, und den Montagen und Donnerstagen faſt
gleich geachtet werden.
**) Ueber die Berechnung der juͤdiſchen Monate und
das Verhaͤltniß zu den unſrigen findet man das
Naͤhere in dem Abſchnitt vom Neujahr der
Juden.
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