Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 2. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822.der Sabbath vorbei ist! antwortete Rabbi Akibha gesegneten Andenkens, dann wirst du finden, daß es noch dampft und riecht, wie vorher. Turnus that es, und auch diesmal hatte ihm der Rabbi die Wahrheit gesagt. Er rief daher seinen Vater durch Zauberei aus dem Grabe, und fragte ihn: War- um feierst du nach deinem Tode den Sabbath, ob- gleich du ihn in deinem ganzen Leben nicht feiertest? Wann bist du ein frommer Jude geworden? Mein Sohn, erwiederte der Vater, wer auf Erden nicht freiwillig den Sabbath heiligt, der muß es bei uns gezwungen thun. -- Aber was macht ihr an den Werktagen? sprach Turnus. Man brennt uns mit Feuer und Schwefel, bis am Freitagabend der Sab- bath beginnt. Dann ruft eine schrecklich donnernde Stimme: Jetzt ist es Ruhezeit! Gehet hin, euch abzukühlen, ihr Gottlosen! Hierauf begeben wir uns zur Ruhe und feiern den Sabbath. Sobald dieser vorbei ist, und die Juden ihre Feierlichkeiten und Gebete beendigt haben, kömmt der böse Engel Dumah, unser Kerkermeister, und ruft: Kehret in die Hölle zurück, ihr Gottlosen, denn das Volk Jsraels hat seinen Sabbath vollendet; und dann fängt unsere Pein von Neuem an. Man brennt uns mit Feuer und Schwefel die ganze Woche hin- durch; das ist Alles, was wir thun, der einzige Zweck unsers Daseyns, so wie der Sabbath unser einziger Ruhetag *)! *) Traktat Sanhedrin Kap. 7; Rabbi Bechai's Aus-
der Sabbath vorbei iſt! antwortete Rabbi Akibha geſegneten Andenkens, dann wirſt du finden, daß es noch dampft und riecht, wie vorher. Turnus that es, und auch diesmal hatte ihm der Rabbi die Wahrheit geſagt. Er rief daher ſeinen Vater durch Zauberei aus dem Grabe, und fragte ihn: War- um feierſt du nach deinem Tode den Sabbath, ob- gleich du ihn in deinem ganzen Leben nicht feierteſt? Wann biſt du ein frommer Jude geworden? Mein Sohn, erwiederte der Vater, wer auf Erden nicht freiwillig den Sabbath heiligt, der muß es bei uns gezwungen thun. — Aber was macht ihr an den Werktagen? ſprach Turnus. Man brennt uns mit Feuer und Schwefel, bis am Freitagabend der Sab- bath beginnt. Dann ruft eine ſchrecklich donnernde Stimme: Jetzt iſt es Ruhezeit! Gehet hin, euch abzukuͤhlen, ihr Gottloſen! Hierauf begeben wir uns zur Ruhe und feiern den Sabbath. Sobald dieſer vorbei iſt, und die Juden ihre Feierlichkeiten und Gebete beendigt haben, koͤmmt der boͤſe Engel Dumah, unſer Kerkermeiſter, und ruft: Kehret in die Hoͤlle zuruͤck, ihr Gottloſen, denn das Volk Jſraels hat ſeinen Sabbath vollendet; und dann faͤngt unſere Pein von Neuem an. Man brennt uns mit Feuer und Schwefel die ganze Woche hin- durch; das iſt Alles, was wir thun, der einzige Zweck unſers Daſeyns, ſo wie der Sabbath unſer einziger Ruhetag *)! *) Traktat Sanhedrin Kap. 7; Rabbi Bechai’s Aus-
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der Sabbath vorbei iſt! antwortete Rabbi Akibha
geſegneten Andenkens, dann wirſt du finden, daß
es noch dampft und riecht, wie vorher. Turnus
that es, und auch diesmal hatte ihm der Rabbi die
Wahrheit geſagt. Er rief daher ſeinen Vater durch
Zauberei aus dem Grabe, und fragte ihn: War-
um feierſt du nach deinem Tode den Sabbath, ob-
gleich du ihn in deinem ganzen Leben nicht feierteſt?
Wann biſt du ein frommer Jude geworden? Mein
Sohn, erwiederte der Vater, wer auf Erden nicht
freiwillig den Sabbath heiligt, der muß es bei uns
gezwungen thun. — Aber was macht ihr an den
Werktagen? ſprach Turnus. Man brennt uns mit
Feuer und Schwefel, bis am Freitagabend der Sab-
bath beginnt. Dann ruft eine ſchrecklich donnernde
Stimme: Jetzt iſt es Ruhezeit! Gehet hin, euch
abzukuͤhlen, ihr Gottloſen! Hierauf begeben wir
uns zur Ruhe und feiern den Sabbath. Sobald
dieſer vorbei iſt, und die Juden ihre Feierlichkeiten
und Gebete beendigt haben, koͤmmt der boͤſe Engel
Dumah, unſer Kerkermeiſter, und ruft: Kehret in
die Hoͤlle zuruͤck, ihr Gottloſen, denn das Volk
Jſraels hat ſeinen Sabbath vollendet; und dann
faͤngt unſere Pein von Neuem an. Man brennt
uns mit Feuer und Schwefel die ganze Woche hin-
durch; das iſt Alles, was wir thun, der einzige
Zweck unſers Daſeyns, ſo wie der Sabbath unſer
einziger Ruhetag *)!
*) Traktat Sanhedrin Kap. 7; Rabbi Bechai’s Aus-
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