ten Gott verklagt, daß wir das unschuldige Vieh, welches doch keine Sünde gethan, so grausam um- gebracht und einen Todschlag begangen haben *)."
Das Schächten des Geflügels geschieht auf dieselbe Weise, nur daß man das Blut auf Asche laufen läßt, und es nachher damit bedeckt. Dieser Gebrauch hat gleichfalls seinen sehr vernünftigen Grund; als nemlich Elieser, der Knecht unsers Vaters Abraham, die Rebecca unserm Vater Jsaak zuführte, fiel Rebecca, welche gerade an einer ge- wissen Unpäßlichkeit litt, vom Kameel, und da tröpfelte etwas Blut auf die Erde. Die Vögel unter dem Himmel, welche es sahen, flogen jedoch eiligst hinzu, und verscharrten es ins Sand, da- mit die bräutliche Rebecca vor unserm Vater Jsaak nicht zu erröthen brauchte. Darum hat Gott uns geboten, daß auch wir das Blut der Vögel ver- scharren, und mit Asche bedecken sollen **).
Die Juden verstehen meisterhaft, alles zu ih- rem Vortheil und zur Beeinträchtigung der Christen zu benutzen; so auch das Schächten. Jch kenne Städte in Deutschland und Pohlen, wo Jsraels Kinder oft mehrere Wochen und Monate hindurch schächten, und das Fleisch unter dem Vorwande, daß es nach ihrem Gesetz nicht koscher sey, an die
*) M. s. das Buch Chasidim.
**) Das Metzgerbuch Schächtos.
II. Vändchen. 16
ten Gott verklagt, daß wir das unſchuldige Vieh, welches doch keine Suͤnde gethan, ſo grauſam um- gebracht und einen Todſchlag begangen haben *).«
Das Schaͤchten des Gefluͤgels geſchieht auf dieſelbe Weiſe, nur daß man das Blut auf Aſche laufen laͤßt, und es nachher damit bedeckt. Dieſer Gebrauch hat gleichfalls ſeinen ſehr vernuͤnftigen Grund; als nemlich Elieſer, der Knecht unſers Vaters Abraham, die Rebecca unſerm Vater Jſaak zufuͤhrte, fiel Rebecca, welche gerade an einer ge- wiſſen Unpaͤßlichkeit litt, vom Kameel, und da troͤpfelte etwas Blut auf die Erde. Die Voͤgel unter dem Himmel, welche es ſahen, flogen jedoch eiligſt hinzu, und verſcharrten es ins Sand, da- mit die braͤutliche Rebecca vor unſerm Vater Jſaak nicht zu erroͤthen brauchte. Darum hat Gott uns geboten, daß auch wir das Blut der Voͤgel ver- ſcharren, und mit Aſche bedecken ſollen **).
Die Juden verſtehen meiſterhaft, alles zu ih- rem Vortheil und zur Beeintraͤchtigung der Chriſten zu benutzen; ſo auch das Schaͤchten. Jch kenne Staͤdte in Deutſchland und Pohlen, wo Jſraels Kinder oft mehrere Wochen und Monate hindurch ſchaͤchten, und das Fleiſch unter dem Vorwande, daß es nach ihrem Geſetz nicht koſcher ſey, an die
*) M. ſ. das Buch Chaſidim.
**) Das Metzgerbuch Schaͤchtos.
II. Vaͤndchen. 16
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ten Gott verklagt, daß wir das unſchuldige Vieh,
welches doch keine Suͤnde gethan, ſo grauſam um-
gebracht und einen Todſchlag begangen haben *).«
Das Schaͤchten des Gefluͤgels geſchieht auf
dieſelbe Weiſe, nur daß man das Blut auf Aſche
laufen laͤßt, und es nachher damit bedeckt. Dieſer
Gebrauch hat gleichfalls ſeinen ſehr vernuͤnftigen
Grund; als nemlich Elieſer, der Knecht unſers
Vaters Abraham, die Rebecca unſerm Vater Jſaak
zufuͤhrte, fiel Rebecca, welche gerade an einer ge-
wiſſen Unpaͤßlichkeit litt, vom Kameel, und da
troͤpfelte etwas Blut auf die Erde. Die Voͤgel
unter dem Himmel, welche es ſahen, flogen jedoch
eiligſt hinzu, und verſcharrten es ins Sand, da-
mit die braͤutliche Rebecca vor unſerm Vater Jſaak
nicht zu erroͤthen brauchte. Darum hat Gott uns
geboten, daß auch wir das Blut der Voͤgel ver-
ſcharren, und mit Aſche bedecken ſollen **).
Die Juden verſtehen meiſterhaft, alles zu ih-
rem Vortheil und zur Beeintraͤchtigung der Chriſten
zu benutzen; ſo auch das Schaͤchten. Jch kenne
Staͤdte in Deutſchland und Pohlen, wo Jſraels
Kinder oft mehrere Wochen und Monate hindurch
ſchaͤchten, und das Fleiſch unter dem Vorwande,
daß es nach ihrem Geſetz nicht koſcher ſey, an die
*) M. ſ. das Buch Chaſidim.
**) Das Metzgerbuch Schaͤchtos.
II. Vaͤndchen. 16
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Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 2. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822, S. 185. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hundtradowsky_judenschule02_1822/185>, abgerufen am 23.11.2024.
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