hams Saame hierin sehr strenge, und dies nebst den vielen seltsamen Gebräuchen beim Schlachten und Kochen, ja selbst beim Essen macht den Juden, der sein Gesetz vollkommen beobachten will, zum Kriegsdienst unter den Christen fast noch unfähiger, als seine Feigheit.
Uebrigens sind den Jsraeliten nicht nur gewisse Speisen, sondern auch alle Gastgebote außer den Sabbathen und Festtagen auf das strengste un- ersagt. Wer an den Werk- und Wochentagen zu viel ißt und große Gastmähler giebt, dem wird am dritten Tage nach seiner Beerdigung im Grabe der Bauch aufspringen, und die Teufel (Schedim) wer- den ihm seine Eingeweide höhnend mit den Wor- ten: da, friß, was du gesammelt hast! ins Gesicht schlagen *).
Das Schlachten oder Metzgen heißt bei den Jsraeliten schächten; und der jüdische Metz- ger wird Schochet genannt; denn was von einem Nichtjuden geschlachtet worden, dürfen die reinen Hebräer nicht essen. Mit dem Schlachten sind sehr viele Förmlichkeiten verbunden, und wer Scho- chet werden will, muß nicht blos mehrere Jahre bei einem Kunsterfahrenen seines Glaubens lernen, sondern auch die jüdischen Metzgerordnungen, Schächitos und Bedikos genannt, studieren. Nachher wird der Kandidat der Metzgerkunst von
*) Reschis Chochma Kap. 15.
hams Saame hierin ſehr ſtrenge, und dies nebſt den vielen ſeltſamen Gebraͤuchen beim Schlachten und Kochen, ja ſelbſt beim Eſſen macht den Juden, der ſein Geſetz vollkommen beobachten will, zum Kriegsdienſt unter den Chriſten faſt noch unfaͤhiger, als ſeine Feigheit.
Uebrigens ſind den Jſraeliten nicht nur gewiſſe Speiſen, ſondern auch alle Gaſtgebote außer den Sabbathen und Feſttagen auf das ſtrengſte un- erſagt. Wer an den Werk- und Wochentagen zu viel ißt und große Gaſtmaͤhler giebt, dem wird am dritten Tage nach ſeiner Beerdigung im Grabe der Bauch aufſpringen, und die Teufel (Schedim) wer- den ihm ſeine Eingeweide hoͤhnend mit den Wor- ten: da, friß, was du geſammelt haſt! ins Geſicht ſchlagen *).
Das Schlachten oder Metzgen heißt bei den Jſraeliten ſchaͤchten; und der juͤdiſche Metz- ger wird Schochet genannt; denn was von einem Nichtjuden geſchlachtet worden, duͤrfen die reinen Hebraͤer nicht eſſen. Mit dem Schlachten ſind ſehr viele Foͤrmlichkeiten verbunden, und wer Scho- chet werden will, muß nicht blos mehrere Jahre bei einem Kunſterfahrenen ſeines Glaubens lernen, ſondern auch die juͤdiſchen Metzgerordnungen, Schaͤchitos und Bedikos genannt, ſtudieren. Nachher wird der Kandidat der Metzgerkunſt von
*) Reſchis Chochma Kap. 15.
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hams Saame hierin ſehr ſtrenge, und dies nebſt
den vielen ſeltſamen Gebraͤuchen beim Schlachten
und Kochen, ja ſelbſt beim Eſſen macht den Juden,
der ſein Geſetz vollkommen beobachten will, zum
Kriegsdienſt unter den Chriſten faſt noch unfaͤhiger,
als ſeine Feigheit.
Uebrigens ſind den Jſraeliten nicht nur gewiſſe
Speiſen, ſondern auch alle Gaſtgebote außer den
Sabbathen und Feſttagen auf das ſtrengſte un-
erſagt. Wer an den Werk- und Wochentagen zu
viel ißt und große Gaſtmaͤhler giebt, dem wird am
dritten Tage nach ſeiner Beerdigung im Grabe der
Bauch aufſpringen, und die Teufel (Schedim) wer-
den ihm ſeine Eingeweide hoͤhnend mit den Wor-
ten: da, friß, was du geſammelt haſt! ins Geſicht
ſchlagen *).
Das Schlachten oder Metzgen heißt bei
den Jſraeliten ſchaͤchten; und der juͤdiſche Metz-
ger wird Schochet genannt; denn was von einem
Nichtjuden geſchlachtet worden, duͤrfen die reinen
Hebraͤer nicht eſſen. Mit dem Schlachten ſind
ſehr viele Foͤrmlichkeiten verbunden, und wer Scho-
chet werden will, muß nicht blos mehrere Jahre
bei einem Kunſterfahrenen ſeines Glaubens lernen,
ſondern auch die juͤdiſchen Metzgerordnungen,
Schaͤchitos und Bedikos genannt, ſtudieren.
Nachher wird der Kandidat der Metzgerkunſt von
*) Reſchis Chochma Kap. 15.
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Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 2. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822, S. 181. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hundtradowsky_judenschule02_1822/181>, abgerufen am 23.11.2024.
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