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Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 2. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822.

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ausklopfest, ein Stück Brod darunter legen; denn
sonst weckst du die Teufel und bösen Geister auf,
welche dann, in der Meinung, daß ihr euch schlagt,
kommen und euch beschädigen.

Du sollst bei Tische die Knochen und Fischgrä-
ten nicht hinter dich oder neben dich hinwerfen, da-
mit du nicht den Propheten Elias und die heiligen
Engel wirfst.

Du sollst dein Messer nicht auf den Rücken
legen, denn sonst möchten der Prophet Elias und
die heiligen Engel sich darin schneiden.

Du sollst nicht Fleisch und Fische zugleich essen,
sondern eins nach dem andern; doch sollst du in
der Zwischenzeit erst deine Zähne ausstochern, einen
Bissen Brods nehmen und etwas trinken, damit
du Fleisch und Fische von einander scheidest.

Du sollst mit dem Messer, womit du Fleisch
geschnitten, keine Butter und keinen Käse essen.
Auch sollst du nicht Milchspeisen und Fleisch so ne-
ben einander auf den Tisch setzen, daß sie sich
berühren.

Du sollst, wenn du issest, und den Mund voll
hast, nicht reden, und nicht einmal Gesundheit sa-
gen, wenn Jemand niest, damit dir nichts in den
unrechten Hals kömmt*).

*) M. s. den Traktat Tanais und Orachchajim Nro.
170.



ausklopfeſt, ein Stuͤck Brod darunter legen; denn
ſonſt weckſt du die Teufel und boͤſen Geiſter auf,
welche dann, in der Meinung, daß ihr euch ſchlagt,
kommen und euch beſchaͤdigen.

Du ſollſt bei Tiſche die Knochen und Fiſchgraͤ-
ten nicht hinter dich oder neben dich hinwerfen, da-
mit du nicht den Propheten Elias und die heiligen
Engel wirfſt.

Du ſollſt dein Meſſer nicht auf den Ruͤcken
legen, denn ſonſt moͤchten der Prophet Elias und
die heiligen Engel ſich darin ſchneiden.

Du ſollſt nicht Fleiſch und Fiſche zugleich eſſen,
ſondern eins nach dem andern; doch ſollſt du in
der Zwiſchenzeit erſt deine Zaͤhne ausſtochern, einen
Biſſen Brods nehmen und etwas trinken, damit
du Fleiſch und Fiſche von einander ſcheideſt.

Du ſollſt mit dem Meſſer, womit du Fleiſch
geſchnitten, keine Butter und keinen Kaͤſe eſſen.
Auch ſollſt du nicht Milchſpeiſen und Fleiſch ſo ne-
ben einander auf den Tiſch ſetzen, daß ſie ſich
beruͤhren.

Du ſollſt, wenn du iſſeſt, und den Mund voll
haſt, nicht reden, und nicht einmal Geſundheit ſa-
gen, wenn Jemand niest, damit dir nichts in den
unrechten Hals koͤmmt*).

*) M. ſ. den Traktat Tanais und Orachchajim Nro.
170.
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[155/0155] ausklopfeſt, ein Stuͤck Brod darunter legen; denn ſonſt weckſt du die Teufel und boͤſen Geiſter auf, welche dann, in der Meinung, daß ihr euch ſchlagt, kommen und euch beſchaͤdigen. Du ſollſt bei Tiſche die Knochen und Fiſchgraͤ- ten nicht hinter dich oder neben dich hinwerfen, da- mit du nicht den Propheten Elias und die heiligen Engel wirfſt. Du ſollſt dein Meſſer nicht auf den Ruͤcken legen, denn ſonſt moͤchten der Prophet Elias und die heiligen Engel ſich darin ſchneiden. Du ſollſt nicht Fleiſch und Fiſche zugleich eſſen, ſondern eins nach dem andern; doch ſollſt du in der Zwiſchenzeit erſt deine Zaͤhne ausſtochern, einen Biſſen Brods nehmen und etwas trinken, damit du Fleiſch und Fiſche von einander ſcheideſt. Du ſollſt mit dem Meſſer, womit du Fleiſch geſchnitten, keine Butter und keinen Kaͤſe eſſen. Auch ſollſt du nicht Milchſpeiſen und Fleiſch ſo ne- ben einander auf den Tiſch ſetzen, daß ſie ſich beruͤhren. Du ſollſt, wenn du iſſeſt, und den Mund voll haſt, nicht reden, und nicht einmal Geſundheit ſa- gen, wenn Jemand niest, damit dir nichts in den unrechten Hals koͤmmt *). *) M. ſ. den Traktat Tanais und Orachchajim Nro. 170.

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Zitationshilfe: Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 2. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822, S. 155. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hundtradowsky_judenschule02_1822/155>, abgerufen am 23.11.2024.