Doch bei Gelegenheit mehr von dem Geist und Jnhalt der jüdischen Gebete!
Wenn die andächtigen Männer aus der Sy- nagoge zurück kommen, finden sie ihr Zimmer sehr hübsch aufgeräumt und gereinigt. Dies ist eine, den Weibern heilig anempfohlene Pflicht*), damit das Gemüth ihrer Gatten nicht durch den Anblick von Schmutz und Unordnung von dem Himmlischen abgezogen werde. Es wird deshalb strenge darauf gehalten, denn man weiß, wie sehr die Juden die Reinlichkeit lieben. Zuerst legt man die Hauptte- phillim und dann die Handtephillim ab, und ver- wahrt sie sorgsam in ein Kästchen oder in einen dreifachen ledernen Beutel. Hätte Jemand das Un- glück, sie beim Ablegen, Anlegen oder sonst fallen zu lassen, so muß er mit Allen, die es sehen, niederknieen, und einen ganzen Tag fasten. Das Arba Camphos mit den Zizis wird gewöhnlich gleich- falls nach beendigtem Gebete abgelegt; fromme Leute behalten es aber, wie früher bemerkt worden, an, um immer die Gebote Gottes vor Augen zu haben, weil es heißt: habe Gott vor Augen.
Die im Talmud bestimmte Zeit zum Mittag- essen ist eilf Uhr**); indessen bindet man sich hier-
*) Orachchajim Nr. 155; Brandspiegel Kap. 10.
**) M. s. im Talmud den Traktat Schabbath Kap. 1; und Brandspiegel Kap. 43.
Doch bei Gelegenheit mehr von dem Geiſt und Jnhalt der juͤdiſchen Gebete!
Wenn die andaͤchtigen Maͤnner aus der Sy- nagoge zuruͤck kommen, finden ſie ihr Zimmer ſehr huͤbſch aufgeraͤumt und gereinigt. Dies iſt eine, den Weibern heilig anempfohlene Pflicht*), damit das Gemuͤth ihrer Gatten nicht durch den Anblick von Schmutz und Unordnung von dem Himmliſchen abgezogen werde. Es wird deshalb ſtrenge darauf gehalten, denn man weiß, wie ſehr die Juden die Reinlichkeit lieben. Zuerſt legt man die Hauptte- phillim und dann die Handtephillim ab, und ver- wahrt ſie ſorgſam in ein Kaͤſtchen oder in einen dreifachen ledernen Beutel. Haͤtte Jemand das Un- gluͤck, ſie beim Ablegen, Anlegen oder ſonſt fallen zu laſſen, ſo muß er mit Allen, die es ſehen, niederknieen, und einen ganzen Tag faſten. Das Arba Camphos mit den Zizis wird gewoͤhnlich gleich- falls nach beendigtem Gebete abgelegt; fromme Leute behalten es aber, wie fruͤher bemerkt worden, an, um immer die Gebote Gottes vor Augen zu haben, weil es heißt: habe Gott vor Augen.
Die im Talmud beſtimmte Zeit zum Mittag- eſſen iſt eilf Uhr**); indeſſen bindet man ſich hier-
*) Orachchajim Nr. 155; Brandſpiegel Kap. 10.
**) M. ſ. im Talmud den Traktat Schabbath Kap. 1; und Brandſpiegel Kap. 43.
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Doch bei Gelegenheit mehr von dem Geiſt und
Jnhalt der juͤdiſchen Gebete!
Wenn die andaͤchtigen Maͤnner aus der Sy-
nagoge zuruͤck kommen, finden ſie ihr Zimmer ſehr
huͤbſch aufgeraͤumt und gereinigt. Dies iſt eine,
den Weibern heilig anempfohlene Pflicht *), damit
das Gemuͤth ihrer Gatten nicht durch den Anblick
von Schmutz und Unordnung von dem Himmliſchen
abgezogen werde. Es wird deshalb ſtrenge darauf
gehalten, denn man weiß, wie ſehr die Juden die
Reinlichkeit lieben. Zuerſt legt man die Hauptte-
phillim und dann die Handtephillim ab, und ver-
wahrt ſie ſorgſam in ein Kaͤſtchen oder in einen
dreifachen ledernen Beutel. Haͤtte Jemand das Un-
gluͤck, ſie beim Ablegen, Anlegen oder ſonſt fallen
zu laſſen, ſo muß er mit Allen, die es ſehen,
niederknieen, und einen ganzen Tag faſten. Das
Arba Camphos mit den Zizis wird gewoͤhnlich gleich-
falls nach beendigtem Gebete abgelegt; fromme
Leute behalten es aber, wie fruͤher bemerkt worden,
an, um immer die Gebote Gottes vor Augen zu
haben, weil es heißt: habe Gott vor Augen.
Die im Talmud beſtimmte Zeit zum Mittag-
eſſen iſt eilf Uhr **); indeſſen bindet man ſich hier-
*) Orachchajim Nr. 155; Brandſpiegel Kap. 10.
**) M. ſ. im Talmud den Traktat Schabbath Kap.
1; und Brandſpiegel Kap. 43.
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Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 2. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822, S. 150. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hundtradowsky_judenschule02_1822/150>, abgerufen am 27.11.2024.
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