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Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 2. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822.

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schreiben, daß Abrahams stets reisefertiger Saame
bis jetzt noch fast gar nicht für Errichtung eigener
zweckmäßiger Schulen sorgte, obgleich es ihm an
Geld keineswegs fehlte. Warum soll man sich un-
nöthige Kosten machen? Wollen die Christen, daß
die Juden bessere Menschen werden, so mögen sie
dies, wenn es ja möglich ist, auf ihre Kosten
bewirken! Was kümmert das Jsraels fromme Kin-
der? Diese sind in ihren Augen schon so klug, so
gut und so heilig, wie die Engel im Himmel! Sie
sind ja das einzige, auserwählte Volk Gottes!
Will man sie anders haben, so mache man sie an-
ders; nur verschone man sie ja mit der Zumuthung,
einen Pfenning dazu herzugeben!

Was endlich die Freiheit für die Judenkinder
betrifft, christliche Schulen zu besuchen, so hat man
ihnen diese bereits an manchen Orten gestattet.
Jndessen dünkt mir, daß die Bildung jedes Volks
aus ihm selbst hervorgehen muß, und daß also die
Juden, so lange sie Juden seyn wollen, für ihre
eigenen Schulen und für den Unterricht ihrer Kin-
der selbst sorgen müssen. Wären die Reichern von
ihnen nur zur Hälfte von Jakobsons Geiste beseelt,
so würde es auch bald an tauglichen Lehrern nicht
fehlen. Sollten die Christen überall und freiwil-
lig
den Judenkindern erlauben, die christlichen
Schulen zu besuchen, so würden sie wahrscheinlich
sich Manches ausbedingen, zum Beispiel: 1) daß



ſchreiben, daß Abrahams ſtets reiſefertiger Saame
bis jetzt noch faſt gar nicht fuͤr Errichtung eigener
zweckmaͤßiger Schulen ſorgte, obgleich es ihm an
Geld keineswegs fehlte. Warum ſoll man ſich un-
noͤthige Koſten machen? Wollen die Chriſten, daß
die Juden beſſere Menſchen werden, ſo moͤgen ſie
dies, wenn es ja moͤglich iſt, auf ihre Koſten
bewirken! Was kuͤmmert das Jſraels fromme Kin-
der? Dieſe ſind in ihren Augen ſchon ſo klug, ſo
gut und ſo heilig, wie die Engel im Himmel! Sie
ſind ja das einzige, auserwaͤhlte Volk Gottes!
Will man ſie anders haben, ſo mache man ſie an-
ders; nur verſchone man ſie ja mit der Zumuthung,
einen Pfenning dazu herzugeben!

Was endlich die Freiheit fuͤr die Judenkinder
betrifft, chriſtliche Schulen zu beſuchen, ſo hat man
ihnen dieſe bereits an manchen Orten geſtattet.
Jndeſſen duͤnkt mir, daß die Bildung jedes Volks
aus ihm ſelbſt hervorgehen muß, und daß alſo die
Juden, ſo lange ſie Juden ſeyn wollen, fuͤr ihre
eigenen Schulen und fuͤr den Unterricht ihrer Kin-
der ſelbſt ſorgen muͤſſen. Waͤren die Reichern von
ihnen nur zur Haͤlfte von Jakobſons Geiſte beſeelt,
ſo wuͤrde es auch bald an tauglichen Lehrern nicht
fehlen. Sollten die Chriſten uͤberall und freiwil-
lig
den Judenkindern erlauben, die chriſtlichen
Schulen zu beſuchen, ſo wuͤrden ſie wahrſcheinlich
ſich Manches ausbedingen, zum Beiſpiel: 1) daß

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[118/0118] ſchreiben, daß Abrahams ſtets reiſefertiger Saame bis jetzt noch faſt gar nicht fuͤr Errichtung eigener zweckmaͤßiger Schulen ſorgte, obgleich es ihm an Geld keineswegs fehlte. Warum ſoll man ſich un- noͤthige Koſten machen? Wollen die Chriſten, daß die Juden beſſere Menſchen werden, ſo moͤgen ſie dies, wenn es ja moͤglich iſt, auf ihre Koſten bewirken! Was kuͤmmert das Jſraels fromme Kin- der? Dieſe ſind in ihren Augen ſchon ſo klug, ſo gut und ſo heilig, wie die Engel im Himmel! Sie ſind ja das einzige, auserwaͤhlte Volk Gottes! Will man ſie anders haben, ſo mache man ſie an- ders; nur verſchone man ſie ja mit der Zumuthung, einen Pfenning dazu herzugeben! Was endlich die Freiheit fuͤr die Judenkinder betrifft, chriſtliche Schulen zu beſuchen, ſo hat man ihnen dieſe bereits an manchen Orten geſtattet. Jndeſſen duͤnkt mir, daß die Bildung jedes Volks aus ihm ſelbſt hervorgehen muß, und daß alſo die Juden, ſo lange ſie Juden ſeyn wollen, fuͤr ihre eigenen Schulen und fuͤr den Unterricht ihrer Kin- der ſelbſt ſorgen muͤſſen. Waͤren die Reichern von ihnen nur zur Haͤlfte von Jakobſons Geiſte beſeelt, ſo wuͤrde es auch bald an tauglichen Lehrern nicht fehlen. Sollten die Chriſten uͤberall und freiwil- lig den Judenkindern erlauben, die chriſtlichen Schulen zu beſuchen, ſo wuͤrden ſie wahrſcheinlich ſich Manches ausbedingen, zum Beiſpiel: 1) daß

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Zitationshilfe: Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 2. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822, S. 118. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hundtradowsky_judenschule02_1822/118>, abgerufen am 24.11.2024.