ist der Berg, auf welchem Gott Lust hat zu sitzen!" *)
Man sieht, daß es bei der Gebung des Ge- setzes auf dem Sinai noch weit wunderbarer her- gieng, als selbst in den Büchern Mosis erzählt wird; und da Wunder und widernatürliche Bege- benheiten doch einmal die beßten Beweise für die Göttlichkeit einer Schrift oder eines Gesetzes sind; so wird wohl kein Vernünftiger die Wahrheit und Göttlichkeit des Talmuds bezweifeln.
Die Jsraeliten selbst wurden, nach ihrer Behaup- tung von Gott zur Annahme desselben gezwungen. Man höre und urtheile!
Jm zweiten Buch Moses K. 19. V. 17 heißt es: Und sie (die Juden) traten unten an den Berg. "Diese Worte lehren uns, sagt der Raf Dimi, des Chama Sohn **), daß der heilige hochgelobte Gott den Berg, wie einen Zuber über die Jsraeli- ten gedeckt und ihnen gesagt habe: werdet Jhr das Gesetz annehmen, gut; wo nicht, so soll hier euer Grab seyn. Jn der chaldäischen Uebersetzung lau- tet dieser Vers: Und Moses führte das Volk aus dem Lager der Majestät Gottes entgegen. Da riß der Herr der Welt plötzlich den Berg Sinai
aus
*) Bereschith rabba, Paraschah 99 über die Worte Ps. 68. V. 17; Jalkut Schimoni über das Buch der Richter.
**) Jn der talmudischen Schrift: Huoda Sara.
iſt der Berg, auf welchem Gott Luſt hat zu ſitzen!‟ *)
Man ſieht, daß es bei der Gebung des Ge- ſetzes auf dem Sinai noch weit wunderbarer her- gieng, als ſelbſt in den Buͤchern Moſis erzaͤhlt wird; und da Wunder und widernatuͤrliche Bege- benheiten doch einmal die beßten Beweiſe fuͤr die Goͤttlichkeit einer Schrift oder eines Geſetzes ſind; ſo wird wohl kein Vernuͤnftiger die Wahrheit und Goͤttlichkeit des Talmuds bezweifeln.
Die Jſraeliten ſelbſt wurden, nach ihrer Behaup- tung von Gott zur Annahme deſſelben gezwungen. Man hoͤre und urtheile!
Jm zweiten Buch Moſes K. 19. V. 17 heißt es: Und ſie (die Juden) traten unten an den Berg. „Dieſe Worte lehren uns, ſagt der Raf Dimi, des Chama Sohn **), daß der heilige hochgelobte Gott den Berg, wie einen Zuber uͤber die Jſraeli- ten gedeckt und ihnen geſagt habe: werdet Jhr das Geſetz annehmen, gut; wo nicht, ſo ſoll hier euer Grab ſeyn. Jn der chaldaͤiſchen Ueberſetzung lau- tet dieſer Vers: Und Moſes fuͤhrte das Volk aus dem Lager der Majeſtaͤt Gottes entgegen. Da riß der Herr der Welt ploͤtzlich den Berg Sinai
aus
*) Bereſchith rabba, Paraſchah 99 uͤber die Worte Pſ. 68. V. 17; Jalkut Schimoni uͤber das Buch der Richter.
**) Jn der talmudiſchen Schrift: Huoda Sara.
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iſt der Berg, auf welchem Gott Luſt hat zu
ſitzen!‟ *)
Man ſieht, daß es bei der Gebung des Ge-
ſetzes auf dem Sinai noch weit wunderbarer her-
gieng, als ſelbſt in den Buͤchern Moſis erzaͤhlt
wird; und da Wunder und widernatuͤrliche Bege-
benheiten doch einmal die beßten Beweiſe fuͤr die
Goͤttlichkeit einer Schrift oder eines Geſetzes ſind;
ſo wird wohl kein Vernuͤnftiger die Wahrheit und
Goͤttlichkeit des Talmuds bezweifeln.
Die Jſraeliten ſelbſt wurden, nach ihrer Behaup-
tung von Gott zur Annahme deſſelben gezwungen.
Man hoͤre und urtheile!
Jm zweiten Buch Moſes K. 19. V. 17 heißt
es: Und ſie (die Juden) traten unten an den Berg.
„Dieſe Worte lehren uns, ſagt der Raf Dimi,
des Chama Sohn **), daß der heilige hochgelobte
Gott den Berg, wie einen Zuber uͤber die Jſraeli-
ten gedeckt und ihnen geſagt habe: werdet Jhr das
Geſetz annehmen, gut; wo nicht, ſo ſoll hier euer
Grab ſeyn. Jn der chaldaͤiſchen Ueberſetzung lau-
tet dieſer Vers: Und Moſes fuͤhrte das Volk aus
dem Lager der Majeſtaͤt Gottes entgegen. Da
riß der Herr der Welt ploͤtzlich den Berg Sinai
aus
*) Bereſchith rabba, Paraſchah 99 uͤber die Worte
Pſ. 68. V. 17; Jalkut Schimoni uͤber das Buch der
Richter.
**) Jn der talmudiſchen Schrift: Huoda Sara.
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Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 1. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822, S. 64. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hundtradowsky_judenschule01_1822/98>, abgerufen am 16.02.2025.
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