Gott rief aber gleich den Jefifja, den Engel des Gesetzes (Justitzminister oder Professor Juris), der gab dem Moses das Gesetz wohl geordnet und be- wahrt, und alle Engel wurden seine Freunde; je- der schenkte ihm etwas von Arzneisachen *), und auch das Geheimniß der Namen, die aus jeglicher Parascha oder Abtheilung des Gesetzes herauskom- men, nebst einer Anleitung, wie man sich derselben bedienen kann. Daher wird Psalm 68. V. 19 ge- sagt: Du bist in die Höhe gefahren und hast die Gefangenen gefangen geführt, und hast Gaben empfangen. Der Engel des Todes theilte dem Mo- ses gleichfalls etwas mit, denn es steht 4 B. Mos. 16 V. 47 geschrieben, "und er räucherte und ver- söhnte das Volk." **) Die Anleitung zum Ge- brauche der Namen, die aus dem Gesetze gekom- men, ließen ihm die Engel durch den Jefifja, den Engel des Gesetzes, und durch den Metatron, den Fürsten des Angesichts geben; er gab sie wieder dem Elieser, und Elieser seinem Sohn Pinehas, welcher ein großer und vortrefflicher Priester war."
"Weil nun Moses am Donnerstage gen Him- mel fuhr und am Montage wieder mit dem Ge- setze zurück kam, so ist es Pflicht jedes frommen
*) Die Engel sind also wahrscheinlich Apotheker.
**) Was der Engel des Todes dem Moses schenkte, war nach dem Geruch der Juden zu urtheilen, die damit geräuchert wurden, wahrscheinlich Assa foe- tida.
Gott rief aber gleich den Jefifja, den Engel des Geſetzes (Juſtitzminiſter oder Profeſſor Juris), der gab dem Moſes das Geſetz wohl geordnet und be- wahrt, und alle Engel wurden ſeine Freunde; je- der ſchenkte ihm etwas von Arzneiſachen *), und auch das Geheimniß der Namen, die aus jeglicher Paraſcha oder Abtheilung des Geſetzes herauskom- men, nebſt einer Anleitung, wie man ſich derſelben bedienen kann. Daher wird Pſalm 68. V. 19 ge- ſagt: Du biſt in die Hoͤhe gefahren und haſt die Gefangenen gefangen gefuͤhrt, und haſt Gaben empfangen. Der Engel des Todes theilte dem Mo- ſes gleichfalls etwas mit, denn es ſteht 4 B. Moſ. 16 V. 47 geſchrieben, „und er raͤucherte und ver- ſoͤhnte das Volk.‟ **) Die Anleitung zum Ge- brauche der Namen, die aus dem Geſetze gekom- men, ließen ihm die Engel durch den Jefifja, den Engel des Geſetzes, und durch den Metatron, den Fuͤrſten des Angeſichts geben; er gab ſie wieder dem Elieſer, und Elieſer ſeinem Sohn Pinehas, welcher ein großer und vortrefflicher Prieſter war.‟
„Weil nun Moſes am Donnerſtage gen Him- mel fuhr und am Montage wieder mit dem Ge- ſetze zuruͤck kam, ſo iſt es Pflicht jedes frommen
*) Die Engel ſind alſo wahrſcheinlich Apotheker.
**) Was der Engel des Todes dem Moſes ſchenkte, war nach dem Geruch der Juden zu urtheilen, die damit geraͤuchert wurden, wahrſcheinlich Assa foe- tida.
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0095"n="61"/>
Gott rief aber gleich den Jefifja, den Engel des<lb/>
Geſetzes (Juſtitzminiſter oder Profeſſor Juris), der<lb/>
gab dem Moſes das Geſetz wohl geordnet und be-<lb/>
wahrt, und alle Engel wurden ſeine Freunde; je-<lb/>
der ſchenkte ihm etwas von Arzneiſachen <noteplace="foot"n="*)">Die Engel ſind alſo wahrſcheinlich Apotheker.</note>, und<lb/>
auch das Geheimniß der Namen, die aus jeglicher<lb/>
Paraſcha oder Abtheilung des Geſetzes herauskom-<lb/>
men, nebſt einer Anleitung, wie man ſich derſelben<lb/>
bedienen kann. Daher wird Pſalm 68. V. 19 ge-<lb/>ſagt: Du biſt in die Hoͤhe gefahren und haſt die<lb/>
Gefangenen gefangen gefuͤhrt, und haſt Gaben<lb/>
empfangen. Der Engel des Todes theilte dem Mo-<lb/>ſes gleichfalls etwas mit, denn es ſteht 4 B. Moſ.<lb/>
16 V. 47 geſchrieben, „und er raͤucherte und ver-<lb/>ſoͤhnte das Volk.‟<noteplace="foot"n="**)">Was der Engel des Todes dem Moſes ſchenkte,<lb/>
war nach dem Geruch der Juden zu urtheilen, die<lb/>
damit geraͤuchert wurden, wahrſcheinlich <hirendition="#aq">Assa foe-<lb/>
tida.</hi></note> Die Anleitung zum Ge-<lb/>
brauche der Namen, die aus dem Geſetze gekom-<lb/>
men, ließen ihm die Engel durch den Jefifja, den<lb/>
Engel des Geſetzes, und durch den Metatron, den<lb/>
Fuͤrſten des Angeſichts geben; er gab ſie wieder<lb/>
dem Elieſer, und Elieſer ſeinem Sohn Pinehas,<lb/>
welcher ein großer und vortrefflicher Prieſter war.‟</p><lb/><p>„Weil nun Moſes am Donnerſtage gen Him-<lb/>
mel fuhr und am Montage wieder mit dem Ge-<lb/>ſetze zuruͤck kam, ſo iſt es Pflicht jedes frommen<lb/></p></div></body></text></TEI>
[61/0095]
Gott rief aber gleich den Jefifja, den Engel des
Geſetzes (Juſtitzminiſter oder Profeſſor Juris), der
gab dem Moſes das Geſetz wohl geordnet und be-
wahrt, und alle Engel wurden ſeine Freunde; je-
der ſchenkte ihm etwas von Arzneiſachen *), und
auch das Geheimniß der Namen, die aus jeglicher
Paraſcha oder Abtheilung des Geſetzes herauskom-
men, nebſt einer Anleitung, wie man ſich derſelben
bedienen kann. Daher wird Pſalm 68. V. 19 ge-
ſagt: Du biſt in die Hoͤhe gefahren und haſt die
Gefangenen gefangen gefuͤhrt, und haſt Gaben
empfangen. Der Engel des Todes theilte dem Mo-
ſes gleichfalls etwas mit, denn es ſteht 4 B. Moſ.
16 V. 47 geſchrieben, „und er raͤucherte und ver-
ſoͤhnte das Volk.‟ **) Die Anleitung zum Ge-
brauche der Namen, die aus dem Geſetze gekom-
men, ließen ihm die Engel durch den Jefifja, den
Engel des Geſetzes, und durch den Metatron, den
Fuͤrſten des Angeſichts geben; er gab ſie wieder
dem Elieſer, und Elieſer ſeinem Sohn Pinehas,
welcher ein großer und vortrefflicher Prieſter war.‟
„Weil nun Moſes am Donnerſtage gen Him-
mel fuhr und am Montage wieder mit dem Ge-
ſetze zuruͤck kam, ſo iſt es Pflicht jedes frommen
*) Die Engel ſind alſo wahrſcheinlich Apotheker.
**) Was der Engel des Todes dem Moſes ſchenkte,
war nach dem Geruch der Juden zu urtheilen, die
damit geraͤuchert wurden, wahrſcheinlich Assa foe-
tida.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 1. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822, S. 61. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hundtradowsky_judenschule01_1822/95>, abgerufen am 16.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.