Fortsetzung des Judenthums (nur mit geänderten Formen) betrachten.
Das Judenthum war, wie ich schon vorhin be- merkte, die Nationalreligion eines einzigen Völk- chens; das Christenthum hingegen trat als Weltreli- gion auf. Der Gott, welchen die Jsraeliten sich dachten, war ein Volksgott, der alle Menschen außer seinen Lieblingen haßte und vertilgt wissen wollte, falls er sie nicht etwa als Zornruthen zu Züchtigung der letztern gebrauchte. Der Gott, welchen Christus uns kennen lehrt, ist der gütige liebevolle Vater aller seiner Menschen; unter allen Völkern ist, wer nur recht thut, ihm angenehm. Die Juden waren bloß Monotheisten in Rücksicht der Verehrung und Anbetung, welche durch Moses auf den Nationalgott beschränkt war; sie waren Polytheisten in Rücksicht des Glaubens, da sie die Existenz anderer Götter (Elohim), ausser dem ihri- gen annahmen, welches ihnen häufige Veranlassung zum Götzendienste gab. *) Das Christenthum war ursprünglich reiner Monotheismus; es erkann- te nur einen einigen Gott als den Urheber aller Dinge, als den Versorger und Vater aller seiner
*) Daß die Juden noch fortwährend in dieser Hinsicht Polytheisten sind, welche ausser ihrem Gott noch siebenzig andere Götter als Schöpfer, Oberherren und Versorger der Nichtjuden annehmen, werde ich in der Folge aus ihrem Talmud beweisen.
Fortſetzung des Judenthums (nur mit geaͤnderten Formen) betrachten.
Das Judenthum war, wie ich ſchon vorhin be- merkte, die Nationalreligion eines einzigen Voͤlk- chens; das Chriſtenthum hingegen trat als Weltreli- gion auf. Der Gott, welchen die Jſraeliten ſich dachten, war ein Volksgott, der alle Menſchen außer ſeinen Lieblingen haßte und vertilgt wiſſen wollte, falls er ſie nicht etwa als Zornruthen zu Zuͤchtigung der letztern gebrauchte. Der Gott, welchen Chriſtus uns kennen lehrt, iſt der guͤtige liebevolle Vater aller ſeiner Menſchen; unter allen Voͤlkern iſt, wer nur recht thut, ihm angenehm. Die Juden waren bloß Monotheiſten in Ruͤckſicht der Verehrung und Anbetung, welche durch Moſes auf den Nationalgott beſchraͤnkt war; ſie waren Polytheiſten in Ruͤckſicht des Glaubens, da ſie die Exiſtenz anderer Goͤtter (Elohim), auſſer dem ihri- gen annahmen, welches ihnen haͤufige Veranlaſſung zum Goͤtzendienſte gab. *) Das Chriſtenthum war urſpruͤnglich reiner Monotheismus; es erkann- te nur einen einigen Gott als den Urheber aller Dinge, als den Verſorger und Vater aller ſeiner
*) Daß die Juden noch fortwaͤhrend in dieſer Hinſicht Polytheiſten ſind, welche auſſer ihrem Gott noch ſiebenzig andere Goͤtter als Schoͤpfer, Oberherren und Verſorger der Nichtjuden annehmen, werde ich in der Folge aus ihrem Talmud beweiſen.
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Fortſetzung des Judenthums (nur mit geaͤnderten
Formen) betrachten.
Das Judenthum war, wie ich ſchon vorhin be-
merkte, die Nationalreligion eines einzigen Voͤlk-
chens; das Chriſtenthum hingegen trat als Weltreli-
gion auf. Der Gott, welchen die Jſraeliten ſich
dachten, war ein Volksgott, der alle Menſchen
außer ſeinen Lieblingen haßte und vertilgt wiſſen
wollte, falls er ſie nicht etwa als Zornruthen zu
Zuͤchtigung der letztern gebrauchte. Der Gott,
welchen Chriſtus uns kennen lehrt, iſt der guͤtige
liebevolle Vater aller ſeiner Menſchen; unter allen
Voͤlkern iſt, wer nur recht thut, ihm angenehm.
Die Juden waren bloß Monotheiſten in Ruͤckſicht
der Verehrung und Anbetung, welche durch Moſes
auf den Nationalgott beſchraͤnkt war; ſie waren
Polytheiſten in Ruͤckſicht des Glaubens, da ſie die
Exiſtenz anderer Goͤtter (Elohim), auſſer dem ihri-
gen annahmen, welches ihnen haͤufige Veranlaſſung
zum Goͤtzendienſte gab. *) Das Chriſtenthum war
urſpruͤnglich reiner Monotheismus; es erkann-
te nur einen einigen Gott als den Urheber aller
Dinge, als den Verſorger und Vater aller ſeiner
*) Daß die Juden noch fortwaͤhrend in dieſer Hinſicht
Polytheiſten ſind, welche auſſer ihrem Gott noch
ſiebenzig andere Goͤtter als Schoͤpfer, Oberherren
und Verſorger der Nichtjuden annehmen, werde ich
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Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 1. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822, S. 27. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hundtradowsky_judenschule01_1822/61>, abgerufen am 16.07.2024.
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