Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 1. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822.nen sie ihren Ursprung verdankten. Aus den from- Ausser den Pfaffen der Urzeit herrschten noch *) So müßten jetzt gleichfalls die Deutschen und die
Franzosen in ewigem Kriege mit einander leben, weil diese einen Dieu, jene einen Gott anbeten. nen ſie ihren Urſprung verdankten. Aus den from- Auſſer den Pfaffen der Urzeit herrſchten noch *) So muͤßten jetzt gleichfalls die Deutſchen und die
Franzoſen in ewigem Kriege mit einander leben, weil dieſe einen Dieu, jene einen Gott anbeten. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0048" n="14"/> nen ſie ihren Urſprung verdankten. Aus den from-<lb/> men, zutraulichen Kindern des allguͤtigen Vaters,<lb/> waren boͤſe, furchtſame, von geiſtlichen Zwingher-<lb/> ren gequaͤlte und verblendete Sklaven geworden.<lb/> Dieſe geiſtlichen Hirten und Leiter wurden jedoch<lb/> bald eiferſuͤchtig gegen einander, denn Jedem ward<lb/> es in ſeinem Schafſtall zu enge; Jeder ſuchte ſeine<lb/> Heerde zu vergroͤßern. Da entſtanden die erſten<lb/> Religions- oder Pfaffenkriege. Der maͤchtigere Prie-<lb/> ſter bekriegte und vertilgte den mindermaͤchtigen un-<lb/> ter dem Vorwande, daß er ein Abgoͤtter ſey, weil<lb/> der Name Gottes in ſeiner Mundart etwas anders<lb/> klang, als in jener ſeines Ueberwinders. <note place="foot" n="*)">So muͤßten jetzt gleichfalls die Deutſchen und die<lb/> Franzoſen in ewigem Kriege mit einander leben,<lb/> weil dieſe einen <hi rendition="#aq">Dieu,</hi> jene einen <hi rendition="#g">Gott</hi> anbeten.</note> Auf<lb/> ſolche Weiſe vereinigten ſich nach und nach die prie-<lb/> ſterliche und die koͤnigliche Wuͤrde haͤufig in Einer<lb/> Perſon. Prieſterkoͤnige der Art waren, wenn auch<lb/> nicht alle dem Namen, doch der That nach, Melchi-<lb/> ſedek, Eli, Samuel. Dieſe Regierungen hat man<lb/> in neuern Zeiten — ich weiß nicht, mit welchem<lb/> Rechte — Theokratieen oder Gottesregierungen ge-<lb/> nanut, da Alles, was die Machthaber thaten und<lb/> anordneten, unter dem Vorwande: Gott habe es<lb/> befohlen, geſchah.</p><lb/> <p>Auſſer den Pfaffen der Urzeit herrſchten noch<lb/> andere große Parforzjaͤger des Menſchengeſchlechts,<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [14/0048]
nen ſie ihren Urſprung verdankten. Aus den from-
men, zutraulichen Kindern des allguͤtigen Vaters,
waren boͤſe, furchtſame, von geiſtlichen Zwingher-
ren gequaͤlte und verblendete Sklaven geworden.
Dieſe geiſtlichen Hirten und Leiter wurden jedoch
bald eiferſuͤchtig gegen einander, denn Jedem ward
es in ſeinem Schafſtall zu enge; Jeder ſuchte ſeine
Heerde zu vergroͤßern. Da entſtanden die erſten
Religions- oder Pfaffenkriege. Der maͤchtigere Prie-
ſter bekriegte und vertilgte den mindermaͤchtigen un-
ter dem Vorwande, daß er ein Abgoͤtter ſey, weil
der Name Gottes in ſeiner Mundart etwas anders
klang, als in jener ſeines Ueberwinders. *) Auf
ſolche Weiſe vereinigten ſich nach und nach die prie-
ſterliche und die koͤnigliche Wuͤrde haͤufig in Einer
Perſon. Prieſterkoͤnige der Art waren, wenn auch
nicht alle dem Namen, doch der That nach, Melchi-
ſedek, Eli, Samuel. Dieſe Regierungen hat man
in neuern Zeiten — ich weiß nicht, mit welchem
Rechte — Theokratieen oder Gottesregierungen ge-
nanut, da Alles, was die Machthaber thaten und
anordneten, unter dem Vorwande: Gott habe es
befohlen, geſchah.
Auſſer den Pfaffen der Urzeit herrſchten noch
andere große Parforzjaͤger des Menſchengeſchlechts,
*) So muͤßten jetzt gleichfalls die Deutſchen und die
Franzoſen in ewigem Kriege mit einander leben,
weil dieſe einen Dieu, jene einen Gott anbeten.
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