es höchst ungerecht, ja sogar unchristlich, den al- bernen Mährchen der verlogenen Juden vor den Legenden meiner christlichen Mitbrüder den Vorzug zu geben.
Die Priester aller positiven Religionen berufen sich auf Wunder und Wunderdinge, wodurch ihre Lehre bestätigt seyn soll; daher können auch diese Wundersagen für keine einzige etwas beweisen, und um so weniger beweisen, weil nicht die behaup- teten Wunder, sondern Feuer und Schwert es wa- ren, wodurch alle positive Religionen ausgebreitet wurden. Leider war dies, wie die Geschichte uns lehrt, auch mit dem Christenthum, (so wie es jetzt ist, nicht wie es nach der erhabenen Absicht unsers göttlichen Heilandes seyn sollte,) der Fall. Feuer und Schwert hießen die Apostel des Christenthums, zu den Zeiten Konstantins und Karls des Großen; Feuer und Schwert hießen sie, in Peru und Me- riko; Feuer und Schwert in allen Theilen der Welt, wohin die Christen kamen, um die unglücklichen Heiden zu bekehren, zu unterjochen und zu berau- ben. Feuer und Schwert waren die Mittel, womit die Christen selbst sich unter einander in allen Län- dern Europa's belehrten, und lieber würde noch jetzt das Reich der Finsterniß zu jenen Mitteln, als zu albernen Wundermährchen greifen, wenn es nicht zu ohnmächtig sich fühlte.
Doch ich kehre zu unsern israelitischen Freun- den zurück.
es hoͤchſt ungerecht, ja ſogar unchriſtlich, den al- bernen Maͤhrchen der verlogenen Juden vor den Legenden meiner chriſtlichen Mitbruͤder den Vorzug zu geben.
Die Prieſter aller poſitiven Religionen berufen ſich auf Wunder und Wunderdinge, wodurch ihre Lehre beſtaͤtigt ſeyn ſoll; daher koͤnnen auch dieſe Wunderſagen fuͤr keine einzige etwas beweiſen, und um ſo weniger beweiſen, weil nicht die behaup- teten Wunder, ſondern Feuer und Schwert es wa- ren, wodurch alle poſitive Religionen ausgebreitet wurden. Leider war dies, wie die Geſchichte uns lehrt, auch mit dem Chriſtenthum, (ſo wie es jetzt iſt, nicht wie es nach der erhabenen Abſicht unſers goͤttlichen Heilandes ſeyn ſollte,) der Fall. Feuer und Schwert hießen die Apoſtel des Chriſtenthums, zu den Zeiten Konſtantins und Karls des Großen; Feuer und Schwert hießen ſie, in Peru und Me- riko; Feuer und Schwert in allen Theilen der Welt, wohin die Chriſten kamen, um die ungluͤcklichen Heiden zu bekehren, zu unterjochen und zu berau- ben. Feuer und Schwert waren die Mittel, womit die Chriſten ſelbſt ſich unter einander in allen Laͤn- dern Europa’s belehrten, und lieber wuͤrde noch jetzt das Reich der Finſterniß zu jenen Mitteln, als zu albernen Wundermaͤhrchen greifen, wenn es nicht zu ohnmaͤchtig ſich fuͤhlte.
Doch ich kehre zu unſern iſraelitiſchen Freun- den zuruͤck.
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es hoͤchſt ungerecht, ja ſogar unchriſtlich, den al-
bernen Maͤhrchen der verlogenen Juden vor den
Legenden meiner chriſtlichen Mitbruͤder den Vorzug
zu geben.
Die Prieſter aller poſitiven Religionen berufen
ſich auf Wunder und Wunderdinge, wodurch ihre
Lehre beſtaͤtigt ſeyn ſoll; daher koͤnnen auch dieſe
Wunderſagen fuͤr keine einzige etwas beweiſen,
und um ſo weniger beweiſen, weil nicht die behaup-
teten Wunder, ſondern Feuer und Schwert es wa-
ren, wodurch alle poſitive Religionen ausgebreitet
wurden. Leider war dies, wie die Geſchichte uns
lehrt, auch mit dem Chriſtenthum, (ſo wie es jetzt
iſt, nicht wie es nach der erhabenen Abſicht unſers
goͤttlichen Heilandes ſeyn ſollte,) der Fall. Feuer
und Schwert hießen die Apoſtel des Chriſtenthums,
zu den Zeiten Konſtantins und Karls des Großen;
Feuer und Schwert hießen ſie, in Peru und Me-
riko; Feuer und Schwert in allen Theilen der Welt,
wohin die Chriſten kamen, um die ungluͤcklichen
Heiden zu bekehren, zu unterjochen und zu berau-
ben. Feuer und Schwert waren die Mittel, womit
die Chriſten ſelbſt ſich unter einander in allen Laͤn-
dern Europa’s belehrten, und lieber wuͤrde noch
jetzt das Reich der Finſterniß zu jenen Mitteln, als
zu albernen Wundermaͤhrchen greifen, wenn es
nicht zu ohnmaͤchtig ſich fuͤhlte.
Doch ich kehre zu unſern iſraelitiſchen Freun-
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Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 1. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822, S. 315. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hundtradowsky_judenschule01_1822/349>, abgerufen am 22.11.2024.
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