Jahrhundert zu Jahrhundert, und von Jahr- tausend zu Jahrtaufend veralten und morsch werden. Nur der Sektenglaube hält sich an den äußern Formen, in denen er das Höchste und Heiligste zu umfassen wähnt, und geht mit ih- nen endlich trostlos zu Grunde. Aber die Re- ligion, die ewige, heilige, unveränderliche, die der allliebende Vater durch die Natur und durch die Stimme ihres Herzens allen seinen Kindern offenbarte, und die sein göttlicher Sohn Jesus Christus in ihrer Urschöne herzustellen bemüht war, wird nie vergehen, wenn sie gleich hie und da vom Sektenglauben mit Schatten und Ne- bel bedeckt wird. Gott wird seine Kirche wohl schützen, die Reiche des Satans, des Aberglau- bens, der Finsterniß und Herrschgier mögen noch so sehr brüllen und toben. Gott schützt seine Kirche gewiß! Ja
diesen Trost der Christenheit Soll mir kein frecher Spötter rauben, Jch fühle seine Göttlichkeit, Und halte fest am Glauben.
Der Verfasser.
Jahrhundert zu Jahrhundert, und von Jahr- tauſend zu Jahrtaufend veralten und morſch werden. Nur der Sektenglaube haͤlt ſich an den aͤußern Formen, in denen er das Hoͤchſte und Heiligſte zu umfaſſen waͤhnt, und geht mit ih- nen endlich troſtlos zu Grunde. Aber die Re- ligion, die ewige, heilige, unveraͤnderliche, die der allliebende Vater durch die Natur und durch die Stimme ihres Herzens allen ſeinen Kindern offenbarte, und die ſein goͤttlicher Sohn Jeſus Chriſtus in ihrer Urſchoͤne herzuſtellen bemuͤht war, wird nie vergehen, wenn ſie gleich hie und da vom Sektenglauben mit Schatten und Ne- bel bedeckt wird. Gott wird ſeine Kirche wohl ſchuͤtzen, die Reiche des Satans, des Aberglau- bens, der Finſterniß und Herrſchgier moͤgen noch ſo ſehr bruͤllen und toben. Gott ſchuͤtzt ſeine Kirche gewiß! Ja
dieſen Troſt der Chriſtenheit Soll mir kein frecher Spoͤtter rauben, Jch fuͤhle ſeine Goͤttlichkeit, Und halte feſt am Glauben.
Der Verfaſſer.
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[XVI/0034]
Jahrhundert zu Jahrhundert, und von Jahr-
tauſend zu Jahrtaufend veralten und morſch
werden. Nur der Sektenglaube haͤlt ſich an den
aͤußern Formen, in denen er das Hoͤchſte und
Heiligſte zu umfaſſen waͤhnt, und geht mit ih-
nen endlich troſtlos zu Grunde. Aber die Re-
ligion, die ewige, heilige, unveraͤnderliche, die
der allliebende Vater durch die Natur und durch
die Stimme ihres Herzens allen ſeinen Kindern
offenbarte, und die ſein goͤttlicher Sohn Jeſus
Chriſtus in ihrer Urſchoͤne herzuſtellen bemuͤht
war, wird nie vergehen, wenn ſie gleich hie und
da vom Sektenglauben mit Schatten und Ne-
bel bedeckt wird. Gott wird ſeine Kirche wohl
ſchuͤtzen, die Reiche des Satans, des Aberglau-
bens, der Finſterniß und Herrſchgier moͤgen
noch ſo ſehr bruͤllen und toben. Gott ſchuͤtzt
ſeine Kirche gewiß! Ja
dieſen Troſt der Chriſtenheit
Soll mir kein frecher Spoͤtter rauben,
Jch fuͤhle ſeine Goͤttlichkeit,
Und halte feſt am Glauben.
Der Verfaſſer.
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Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 1. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822, S. XVI. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hundtradowsky_judenschule01_1822/34>, abgerufen am 21.11.2024.
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