Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 1. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822.

Bild:
<< vorherige Seite

unsers Gottes! Jhr werdet die Stärke der Heiden
essen und in ihrer Herrlichkeit prangen. Jes. 60.
V. 10 und 11, und Kap. 61, V. 5 und 6. *).

Der heilige, hochgelobte Gott wird den Jsrae-
liten in Kanaan auch ein neues besseres Klima ge-
ben. Wo einmal Getreide gesäet ist, da wird Jahr
für Jahr von selbst etwas wieder wachsen. Wer
einer einzigen Pflanze wegen um einen kleinen Re-
gen bittet, den wird Gott erhören, und der Regen
wird sich nicht weiter als auf diese Pflanze erstre-
cken. Von Krieg und Kriegesgeschrei wird man
nichts hören; die armen Zeitungsschreiber werden
also gänzlich zu Grunde gehen; denn wenn auch
wirklich unter den Christen und fremden Völkern
ein Unfriede entstehen sollte, so wird der Messias
sie zur Ruhe und Ordnung verweisen. Abrahams
Saame wird in beständiger Freude und Wonne le-
ben, nichts thun als Hochzeiten machen, Kinder
zeugen und Kinder beschneiden, essen und trinken,
spazieren gehen, und den Gott Abrahams, Jsaaks
und Jakobs loben **).

24 *
*) Unsere christlichen Theologen widersprechen hier den
Talmudisten und behaupten, diese Stelle beziehe
sich auf das geistliche Jerusalem. Nur weiß ich nicht,
wo man dann mit dem lieben Vieh hin will, oder
ob blos geistliches Vieh darunter verstanden wird?
**) Wer mehr von diesen Herrlichkeiten wissen will,
der lese die talmudischen Bücher; Bava Bathra oder

unſers Gottes! Jhr werdet die Staͤrke der Heiden
eſſen und in ihrer Herrlichkeit prangen. Jeſ. 60.
V. 10 und 11, und Kap. 61, V. 5 und 6. *).

Der heilige, hochgelobte Gott wird den Jſrae-
liten in Kanaan auch ein neues beſſeres Klima ge-
ben. Wo einmal Getreide geſaͤet iſt, da wird Jahr
fuͤr Jahr von ſelbſt etwas wieder wachſen. Wer
einer einzigen Pflanze wegen um einen kleinen Re-
gen bittet, den wird Gott erhoͤren, und der Regen
wird ſich nicht weiter als auf dieſe Pflanze erſtre-
cken. Von Krieg und Kriegesgeſchrei wird man
nichts hoͤren; die armen Zeitungsſchreiber werden
alſo gaͤnzlich zu Grunde gehen; denn wenn auch
wirklich unter den Chriſten und fremden Voͤlkern
ein Unfriede entſtehen ſollte, ſo wird der Meſſias
ſie zur Ruhe und Ordnung verweiſen. Abrahams
Saame wird in beſtaͤndiger Freude und Wonne le-
ben, nichts thun als Hochzeiten machen, Kinder
zeugen und Kinder beſchneiden, eſſen und trinken,
ſpazieren gehen, und den Gott Abrahams, Jſaaks
und Jakobs loben **).

24 *
*) Unſere chriſtlichen Theologen widerſprechen hier den
Talmudiſten und behaupten, dieſe Stelle beziehe
ſich auf das geiſtliche Jeruſalem. Nur weiß ich nicht,
wo man dann mit dem lieben Vieh hin will, oder
ob blos geiſtliches Vieh darunter verſtanden wird?
**) Wer mehr von dieſen Herrlichkeiten wiſſen will,
der leſe die talmudiſchen Buͤcher; Bava Bathra oder
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0285" n="251"/>
un&#x017F;ers Gottes! Jhr werdet die Sta&#x0364;rke der Heiden<lb/>
e&#x017F;&#x017F;en und in ihrer Herrlichkeit prangen. Je&#x017F;. 60.<lb/>
V. 10 und 11, und Kap. 61, V. 5 und 6. <note place="foot" n="*)">Un&#x017F;ere chri&#x017F;tlichen Theologen wider&#x017F;prechen hier den<lb/>
Talmudi&#x017F;ten und behaupten, die&#x017F;e Stelle beziehe<lb/>
&#x017F;ich auf das gei&#x017F;tliche Jeru&#x017F;alem. Nur weiß ich nicht,<lb/>
wo man dann mit dem lieben Vieh hin will, oder<lb/>
ob blos gei&#x017F;tliches Vieh darunter ver&#x017F;tanden wird?</note>.</p><lb/>
        <p>Der heilige, hochgelobte Gott wird den J&#x017F;rae-<lb/>
liten in Kanaan auch ein neues be&#x017F;&#x017F;eres Klima ge-<lb/>
ben. Wo einmal Getreide ge&#x017F;a&#x0364;et i&#x017F;t, da wird Jahr<lb/>
fu&#x0364;r Jahr von &#x017F;elb&#x017F;t etwas wieder wach&#x017F;en. Wer<lb/>
einer einzigen Pflanze wegen um einen kleinen Re-<lb/>
gen bittet, den wird Gott erho&#x0364;ren, und der Regen<lb/>
wird &#x017F;ich nicht weiter als auf die&#x017F;e Pflanze er&#x017F;tre-<lb/>
cken. Von Krieg und Kriegesge&#x017F;chrei wird man<lb/>
nichts ho&#x0364;ren; die armen Zeitungs&#x017F;chreiber werden<lb/>
al&#x017F;o ga&#x0364;nzlich zu Grunde gehen; denn wenn auch<lb/>
wirklich unter den Chri&#x017F;ten und fremden Vo&#x0364;lkern<lb/>
ein Unfriede ent&#x017F;tehen &#x017F;ollte, &#x017F;o wird der Me&#x017F;&#x017F;ias<lb/>
&#x017F;ie zur Ruhe und Ordnung verwei&#x017F;en. Abrahams<lb/>
Saame wird in be&#x017F;ta&#x0364;ndiger Freude und Wonne le-<lb/>
ben, nichts thun als Hochzeiten machen, Kinder<lb/>
zeugen und Kinder be&#x017F;chneiden, e&#x017F;&#x017F;en und trinken,<lb/>
&#x017F;pazieren gehen, und den Gott Abrahams, J&#x017F;aaks<lb/>
und Jakobs loben <note xml:id="seg2pn_10_1" next="#seg2pn_10_2" place="foot" n="**)">Wer mehr von die&#x017F;en Herrlichkeiten wi&#x017F;&#x017F;en will,<lb/>
der le&#x017F;e die talmudi&#x017F;chen Bu&#x0364;cher; Bava Bathra oder</note>.</p><lb/>
        <fw place="bottom" type="catch">24 *</fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[251/0285] unſers Gottes! Jhr werdet die Staͤrke der Heiden eſſen und in ihrer Herrlichkeit prangen. Jeſ. 60. V. 10 und 11, und Kap. 61, V. 5 und 6. *). Der heilige, hochgelobte Gott wird den Jſrae- liten in Kanaan auch ein neues beſſeres Klima ge- ben. Wo einmal Getreide geſaͤet iſt, da wird Jahr fuͤr Jahr von ſelbſt etwas wieder wachſen. Wer einer einzigen Pflanze wegen um einen kleinen Re- gen bittet, den wird Gott erhoͤren, und der Regen wird ſich nicht weiter als auf dieſe Pflanze erſtre- cken. Von Krieg und Kriegesgeſchrei wird man nichts hoͤren; die armen Zeitungsſchreiber werden alſo gaͤnzlich zu Grunde gehen; denn wenn auch wirklich unter den Chriſten und fremden Voͤlkern ein Unfriede entſtehen ſollte, ſo wird der Meſſias ſie zur Ruhe und Ordnung verweiſen. Abrahams Saame wird in beſtaͤndiger Freude und Wonne le- ben, nichts thun als Hochzeiten machen, Kinder zeugen und Kinder beſchneiden, eſſen und trinken, ſpazieren gehen, und den Gott Abrahams, Jſaaks und Jakobs loben **). 24 * *) Unſere chriſtlichen Theologen widerſprechen hier den Talmudiſten und behaupten, dieſe Stelle beziehe ſich auf das geiſtliche Jeruſalem. Nur weiß ich nicht, wo man dann mit dem lieben Vieh hin will, oder ob blos geiſtliches Vieh darunter verſtanden wird? **) Wer mehr von dieſen Herrlichkeiten wiſſen will, der leſe die talmudiſchen Buͤcher; Bava Bathra oder

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hundtradowsky_judenschule01_1822
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hundtradowsky_judenschule01_1822/285
Zitationshilfe: Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 1. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822, S. 251. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hundtradowsky_judenschule01_1822/285>, abgerufen am 24.11.2024.