Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 1. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822.

Bild:
<< vorherige Seite

eigene Bewandtniß. Jn einer gezwunge-
nen
Uebersetzung wird fast aus jedem Wort
und jeder Zeile das ursprüngliche Jdiom her-
vorleuchten, wie dies bei Börne, Bondi, Marx
und andern der Fall ist, die durch die ihnen
anklebenden Christianismen und durch den ih-
nen fehlenden Knoblauchgeruch deutlich verra-
then, daß sie und ihre Vorältern keine hebräi-
sche: Originalwerke sind. Bekanntlich waren
ja auch die Juden von jeher erbärmliche Ue-
bersetzer! Desto meisterhafter verstehen es die
ehrwürdigen Väter der Gesellschaft Jesu *)
in Freiburg, denn wer z. B. den Herrn C.
L. von Haller hört und liest, wird ihn nicht
für eine gewöhnliche Uebersetzung aus dem
Reformirten ins Katholische, sondern für ein
Originalwerk des heiligen Jgnatius von Loyola

*) Beiläufig gesagt, war unter allen Leiden unsers
göttlichen Erlösers wohl keines größer und schreckli-
cher, als daß er noch nach seinem Tode in solche
Gesellschaft gerieth.

eigene Bewandtniß. Jn einer gezwunge-
nen
Ueberſetzung wird faſt aus jedem Wort
und jeder Zeile das urſpruͤngliche Jdiom her-
vorleuchten, wie dies bei Boͤrne, Bondi, Marx
und andern der Fall iſt, die durch die ihnen
anklebenden Chriſtianismen und durch den ih-
nen fehlenden Knoblauchgeruch deutlich verra-
then, daß ſie und ihre Voraͤltern keine hebraͤi-
ſche: Originalwerke ſind. Bekanntlich waren
ja auch die Juden von jeher erbaͤrmliche Ue-
berſetzer! Deſto meiſterhafter verſtehen es die
ehrwuͤrdigen Vaͤter der Geſellſchaft Jeſu *)
in Freiburg, denn wer z. B. den Herrn C.
L. von Haller hoͤrt und liest, wird ihn nicht
fuͤr eine gewoͤhnliche Ueberſetzung aus dem
Reformirten ins Katholiſche, ſondern fuͤr ein
Originalwerk des heiligen Jgnatius von Loyola

*) Beilaͤufig geſagt, war unter allen Leiden unſers
goͤttlichen Erloͤſers wohl keines groͤßer und ſchreckli-
cher, als daß er noch nach ſeinem Tode in ſolche
Geſellſchaft gerieth.
<TEI>
  <text>
    <front>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0028" n="X"/>
eigene Bewandtniß. Jn einer <hi rendition="#g">gezwunge-<lb/>
nen</hi> Ueber&#x017F;etzung wird fa&#x017F;t aus jedem Wort<lb/>
und jeder Zeile das ur&#x017F;pru&#x0364;ngliche Jdiom her-<lb/>
vorleuchten, wie dies bei Bo&#x0364;rne, Bondi, Marx<lb/>
und andern der Fall i&#x017F;t, die durch die ihnen<lb/>
anklebenden Chri&#x017F;tianismen und durch den ih-<lb/>
nen fehlenden Knoblauchgeruch deutlich verra-<lb/>
then, daß &#x017F;ie und ihre Vora&#x0364;ltern keine hebra&#x0364;i-<lb/>
&#x017F;che: Originalwerke &#x017F;ind. Bekanntlich waren<lb/>
ja auch die Juden von jeher erba&#x0364;rmliche Ue-<lb/>
ber&#x017F;etzer! De&#x017F;to mei&#x017F;terhafter ver&#x017F;tehen es die<lb/>
ehrwu&#x0364;rdigen Va&#x0364;ter der Ge&#x017F;ell&#x017F;chaft Je&#x017F;u <note place="foot" n="*)">Beila&#x0364;ufig ge&#x017F;agt, war unter allen Leiden un&#x017F;ers<lb/>
go&#x0364;ttlichen Erlo&#x0364;&#x017F;ers wohl keines gro&#x0364;ßer und &#x017F;chreckli-<lb/>
cher, als daß er noch nach &#x017F;einem Tode in <hi rendition="#g">&#x017F;olche</hi><lb/>
Ge&#x017F;ell&#x017F;chaft gerieth.</note><lb/>
in Freiburg, denn wer z. B. den Herrn C.<lb/>
L. von Haller ho&#x0364;rt und liest, wird ihn nicht<lb/>
fu&#x0364;r eine gewo&#x0364;hnliche Ueber&#x017F;etzung aus dem<lb/>
Reformirten ins Katholi&#x017F;che, &#x017F;ondern fu&#x0364;r ein<lb/>
Originalwerk des heiligen Jgnatius von Loyola<lb/></p>
      </div>
    </front>
  </text>
</TEI>
[X/0028] eigene Bewandtniß. Jn einer gezwunge- nen Ueberſetzung wird faſt aus jedem Wort und jeder Zeile das urſpruͤngliche Jdiom her- vorleuchten, wie dies bei Boͤrne, Bondi, Marx und andern der Fall iſt, die durch die ihnen anklebenden Chriſtianismen und durch den ih- nen fehlenden Knoblauchgeruch deutlich verra- then, daß ſie und ihre Voraͤltern keine hebraͤi- ſche: Originalwerke ſind. Bekanntlich waren ja auch die Juden von jeher erbaͤrmliche Ue- berſetzer! Deſto meiſterhafter verſtehen es die ehrwuͤrdigen Vaͤter der Geſellſchaft Jeſu *) in Freiburg, denn wer z. B. den Herrn C. L. von Haller hoͤrt und liest, wird ihn nicht fuͤr eine gewoͤhnliche Ueberſetzung aus dem Reformirten ins Katholiſche, ſondern fuͤr ein Originalwerk des heiligen Jgnatius von Loyola *) Beilaͤufig geſagt, war unter allen Leiden unſers goͤttlichen Erloͤſers wohl keines groͤßer und ſchreckli- cher, als daß er noch nach ſeinem Tode in ſolche Geſellſchaft gerieth.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hundtradowsky_judenschule01_1822
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hundtradowsky_judenschule01_1822/28
Zitationshilfe: Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 1. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822, S. X. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hundtradowsky_judenschule01_1822/28>, abgerufen am 26.11.2024.