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Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 1. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822.

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(wie z. B. der Rheinfall bei Laufen,) denn als-
dann wird sie gegen die Klippen und Felsen ge-
schmettert und über scharfe Steine gewälzt. Ueber-
haupt werden alle, die eine Sünde begiengen, wel-
che nach altjüdischen Gesetzen eine Todesstrafe ver-
dient hat, zum Wasser verurtheilt *).

Die Seelen der Ehebrecher und Ehebrecherin-
nen fahren in Wassermühlen, und werden dort von
den Mühlrädern jämmerlich gequetscht. Vorher
müssen sie aber noch die Strafe des Na-Venad,
des Unstätseyns, erdulden **).

Es ist durchaus unmöglich, den Strafen zu
entgehen, welche von dem obersten Gericht im Him-
mel über die Seele verhängt sind, denn vor ihr
geht ein Ausrufer her, der ihre Sünden ausposaunt
und neben ihr geht ein gebietender Engel, der sie
nie aus den Augen läßt. Für die meisten Sünder
giebt es auch noch ein besonderes Gericht, welches
ihre Strafen oft verändert, denn variatio delec-
tat
***).

Hiebei ist zu bemerken, daß man ja nicht sei-
nen Mund an die Röhre eines Brunnens halten,
oder aus einer Quelle trinken, sondern in Erman-
gelung eines Gefäßes das Wasser mit der Hand

21 *
*) Emek Hammelech.
**) Schechechath leket, Titel Neschamoth vegilgulam
Nr. 6.
***) Emek Hammelech Kap. 45.

(wie z. B. der Rheinfall bei Laufen,) denn als-
dann wird ſie gegen die Klippen und Felſen ge-
ſchmettert und uͤber ſcharfe Steine gewaͤlzt. Ueber-
haupt werden alle, die eine Suͤnde begiengen, wel-
che nach altjuͤdiſchen Geſetzen eine Todesſtrafe ver-
dient hat, zum Waſſer verurtheilt *).

Die Seelen der Ehebrecher und Ehebrecherin-
nen fahren in Waſſermuͤhlen, und werden dort von
den Muͤhlraͤdern jaͤmmerlich gequetſcht. Vorher
muͤſſen ſie aber noch die Strafe des Na-Venad,
des Unſtaͤtſeyns, erdulden **).

Es iſt durchaus unmoͤglich, den Strafen zu
entgehen, welche von dem oberſten Gericht im Him-
mel uͤber die Seele verhaͤngt ſind, denn vor ihr
geht ein Ausrufer her, der ihre Suͤnden auspoſaunt
und neben ihr geht ein gebietender Engel, der ſie
nie aus den Augen laͤßt. Fuͤr die meiſten Suͤnder
giebt es auch noch ein beſonderes Gericht, welches
ihre Strafen oft veraͤndert, denn variatio delec-
tat
***).

Hiebei iſt zu bemerken, daß man ja nicht ſei-
nen Mund an die Roͤhre eines Brunnens halten,
oder aus einer Quelle trinken, ſondern in Erman-
gelung eines Gefaͤßes das Waſſer mit der Hand

21 *
*) Emek Hammelech.
**) Schechechath leket, Titel Neſchamoth vegilgulam
Nr. 6.
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[211/0245] (wie z. B. der Rheinfall bei Laufen,) denn als- dann wird ſie gegen die Klippen und Felſen ge- ſchmettert und uͤber ſcharfe Steine gewaͤlzt. Ueber- haupt werden alle, die eine Suͤnde begiengen, wel- che nach altjuͤdiſchen Geſetzen eine Todesſtrafe ver- dient hat, zum Waſſer verurtheilt *). Die Seelen der Ehebrecher und Ehebrecherin- nen fahren in Waſſermuͤhlen, und werden dort von den Muͤhlraͤdern jaͤmmerlich gequetſcht. Vorher muͤſſen ſie aber noch die Strafe des Na-Venad, des Unſtaͤtſeyns, erdulden **). Es iſt durchaus unmoͤglich, den Strafen zu entgehen, welche von dem oberſten Gericht im Him- mel uͤber die Seele verhaͤngt ſind, denn vor ihr geht ein Ausrufer her, der ihre Suͤnden auspoſaunt und neben ihr geht ein gebietender Engel, der ſie nie aus den Augen laͤßt. Fuͤr die meiſten Suͤnder giebt es auch noch ein beſonderes Gericht, welches ihre Strafen oft veraͤndert, denn variatio delec- tat ***). Hiebei iſt zu bemerken, daß man ja nicht ſei- nen Mund an die Roͤhre eines Brunnens halten, oder aus einer Quelle trinken, ſondern in Erman- gelung eines Gefaͤßes das Waſſer mit der Hand 21 * *) Emek Hammelech. **) Schechechath leket, Titel Neſchamoth vegilgulam Nr. 6. ***) Emek Hammelech Kap. 45.

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Zitationshilfe: Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 1. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822, S. 211. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hundtradowsky_judenschule01_1822/245>, abgerufen am 24.11.2024.