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Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 1. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822.

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jüdischen Seelen darstellen; möge dann jeder unse-
rer Leser sein Glaubenssystem sich daraus bilden,
so gut ers vermag.

"Gott hat drei Welten geschaffen, die oberste,
die mittelste und unterste. Er wohnt bald in der
ersten, bald in der andern, bald auch in der drit-
ten, wie Psalm 113. V. 5 und 6. gesagt wird:
Wer ist wie der Herr unser Gott, der seine Woh-
nung so hoch hat, der sich herab läßt, der seine
Wohnung so hoch hat! Wenn die Menschen hienie-
den böse sind, dann begiebt sich Gott in die Höhe;
sind sie aber fromm und gut, dann läßt er sich
herab, um zu sehen, was im Himmel und auf Er-
den geschieht. Zu diesen drei Welten hat der Herr
dem Menschen drei Seelen gegeben, nemlich die
Nephesch, d. i. die gemeine Seele, das blos thie-
rische Leben; den Ruach oder den Geist, und die
Neschama, die höchste und beste Seele. Die
Nephesch erschuf Gott für diese, den Ruach für
die mittlere, die Neschama für die höchste Welt.
Mittelst dieser drei Seelen kann der Mensch zum
Besitz aller drei Welten gelangen, und nach dem
Maaße ihrer Würdigkeit hält er sich bald in der
untern, bald in der mittlern, bald in der obern
Welt auf. Nach seinem Tode wird er rücksichtlich
seiner Nephesch, je nachdem er dessen würdig ist,
hinaufgenommen; ein halbes Jahr darauf fährt der
Ruach in die mittlere Welt, in das Element des
Windes, und zu Ende des Jahrs begiebt sich die

juͤdiſchen Seelen darſtellen; moͤge dann jeder unſe-
rer Leſer ſein Glaubensſyſtem ſich daraus bilden,
ſo gut ers vermag.

»Gott hat drei Welten geſchaffen, die oberſte,
die mittelſte und unterſte. Er wohnt bald in der
erſten, bald in der andern, bald auch in der drit-
ten, wie Pſalm 113. V. 5 und 6. geſagt wird:
Wer iſt wie der Herr unſer Gott, der ſeine Woh-
nung ſo hoch hat, der ſich herab laͤßt, der ſeine
Wohnung ſo hoch hat! Wenn die Menſchen hienie-
den boͤſe ſind, dann begiebt ſich Gott in die Hoͤhe;
ſind ſie aber fromm und gut, dann laͤßt er ſich
herab, um zu ſehen, was im Himmel und auf Er-
den geſchieht. Zu dieſen drei Welten hat der Herr
dem Menſchen drei Seelen gegeben, nemlich die
Nepheſch, d. i. die gemeine Seele, das blos thie-
riſche Leben; den Ruach oder den Geiſt, und die
Neſchama, die hoͤchſte und beſte Seele. Die
Nepheſch erſchuf Gott fuͤr dieſe, den Ruach fuͤr
die mittlere, die Neſchama fuͤr die hoͤchſte Welt.
Mittelſt dieſer drei Seelen kann der Menſch zum
Beſitz aller drei Welten gelangen, und nach dem
Maaße ihrer Wuͤrdigkeit haͤlt er ſich bald in der
untern, bald in der mittlern, bald in der obern
Welt auf. Nach ſeinem Tode wird er ruͤckſichtlich
ſeiner Nepheſch, je nachdem er deſſen wuͤrdig iſt,
hinaufgenommen; ein halbes Jahr darauf faͤhrt der
Ruach in die mittlere Welt, in das Element des
Windes, und zu Ende des Jahrs begiebt ſich die

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[167/0201] juͤdiſchen Seelen darſtellen; moͤge dann jeder unſe- rer Leſer ſein Glaubensſyſtem ſich daraus bilden, ſo gut ers vermag. »Gott hat drei Welten geſchaffen, die oberſte, die mittelſte und unterſte. Er wohnt bald in der erſten, bald in der andern, bald auch in der drit- ten, wie Pſalm 113. V. 5 und 6. geſagt wird: Wer iſt wie der Herr unſer Gott, der ſeine Woh- nung ſo hoch hat, der ſich herab laͤßt, der ſeine Wohnung ſo hoch hat! Wenn die Menſchen hienie- den boͤſe ſind, dann begiebt ſich Gott in die Hoͤhe; ſind ſie aber fromm und gut, dann laͤßt er ſich herab, um zu ſehen, was im Himmel und auf Er- den geſchieht. Zu dieſen drei Welten hat der Herr dem Menſchen drei Seelen gegeben, nemlich die Nepheſch, d. i. die gemeine Seele, das blos thie- riſche Leben; den Ruach oder den Geiſt, und die Neſchama, die hoͤchſte und beſte Seele. Die Nepheſch erſchuf Gott fuͤr dieſe, den Ruach fuͤr die mittlere, die Neſchama fuͤr die hoͤchſte Welt. Mittelſt dieſer drei Seelen kann der Menſch zum Beſitz aller drei Welten gelangen, und nach dem Maaße ihrer Wuͤrdigkeit haͤlt er ſich bald in der untern, bald in der mittlern, bald in der obern Welt auf. Nach ſeinem Tode wird er ruͤckſichtlich ſeiner Nepheſch, je nachdem er deſſen wuͤrdig iſt, hinaufgenommen; ein halbes Jahr darauf faͤhrt der Ruach in die mittlere Welt, in das Element des Windes, und zu Ende des Jahrs begiebt ſich die

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Zitationshilfe: Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 1. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822, S. 167. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hundtradowsky_judenschule01_1822/201>, abgerufen am 27.11.2024.