Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 1. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822.

Bild:
<< vorherige Seite

Siegelring gut versiegeln, damit es nicht von den
Teufeln gestohlen wird. Will man einen Teufel
fangen, so lasse man die Röhre, worin das Pulver
ist, an einem Ende offen, und gebe Acht, bis sich
ein Teufel hinein schleicht, um es zu stehlen. So-
bald dies geschieht, siegle man die Oeffnung ge-
schwinde mit einem Ring zu, dann kann er nicht
wieder heraus *).

Uebrigens hat man große Ursache, sich vor den
Teufeln zu hüten; und ich zweifle daher nicht, daß
meine Leser mir für einige Verhaltungsregeln aus
dem Talmud sehr dankbar seyn werden.

Stehe nicht vor einem Ochsen, der aus einem
Teiche steigt, denn der Teufel tanzt zwischen seinen
Hörnern.

Stehe auch nicht nackend vor dem Licht. Wer
nackend vor dem Licht steht, bekömmt die fallende
Sucht, und wer seine Frau bei Licht berührt, dem
werden Kinder geboren, welche die fallende Sucht
haben **).

Zur Nachtzeit, besonders in den Nächten der
Mittewochen und Sabbathe, muß man kein Wasser
trinken, denn der Teufel der Blindheit, Schaf-
riri,
hält sich alsdann darin auf, und man wird,
wenn man ihn verschluckt, blind. Um -- im äus-

*) M. s. den Talmud im Buch Berachoth und im
Buch Sanhedrin.
**) M. s. im Talmud das Buch Pesachim.

Siegelring gut verſiegeln, damit es nicht von den
Teufeln geſtohlen wird. Will man einen Teufel
fangen, ſo laſſe man die Roͤhre, worin das Pulver
iſt, an einem Ende offen, und gebe Acht, bis ſich
ein Teufel hinein ſchleicht, um es zu ſtehlen. So-
bald dies geſchieht, ſiegle man die Oeffnung ge-
ſchwinde mit einem Ring zu, dann kann er nicht
wieder heraus *).

Uebrigens hat man große Urſache, ſich vor den
Teufeln zu huͤten; und ich zweifle daher nicht, daß
meine Leſer mir fuͤr einige Verhaltungsregeln aus
dem Talmud ſehr dankbar ſeyn werden.

Stehe nicht vor einem Ochſen, der aus einem
Teiche ſteigt, denn der Teufel tanzt zwiſchen ſeinen
Hoͤrnern.

Stehe auch nicht nackend vor dem Licht. Wer
nackend vor dem Licht ſteht, bekoͤmmt die fallende
Sucht, und wer ſeine Frau bei Licht beruͤhrt, dem
werden Kinder geboren, welche die fallende Sucht
haben **).

Zur Nachtzeit, beſonders in den Naͤchten der
Mittewochen und Sabbathe, muß man kein Waſſer
trinken, denn der Teufel der Blindheit, Schaf-
riri,
haͤlt ſich alsdann darin auf, und man wird,
wenn man ihn verſchluckt, blind. Um — im aͤuſ-

*) M. ſ. den Talmud im Buch Berachoth und im
Buch Sanhedrin.
**) M. ſ. im Talmud das Buch Peſachim.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0188" n="154"/>
Siegelring gut ver&#x017F;iegeln, damit es nicht von den<lb/>
Teufeln ge&#x017F;tohlen wird. Will man einen Teufel<lb/>
fangen, &#x017F;o la&#x017F;&#x017F;e man die Ro&#x0364;hre, worin das Pulver<lb/>
i&#x017F;t, an einem Ende offen, und gebe Acht, bis &#x017F;ich<lb/>
ein Teufel hinein &#x017F;chleicht, um es zu &#x017F;tehlen. So-<lb/>
bald dies ge&#x017F;chieht, &#x017F;iegle man die Oeffnung ge-<lb/>
&#x017F;chwinde mit einem Ring zu, dann kann er nicht<lb/>
wieder heraus <note place="foot" n="*)">M. &#x017F;. den Talmud im Buch Berachoth und im<lb/>
Buch Sanhedrin.</note>.</p><lb/>
        <p>Uebrigens hat man große Ur&#x017F;ache, &#x017F;ich vor den<lb/>
Teufeln zu hu&#x0364;ten; und ich zweifle daher nicht, daß<lb/>
meine Le&#x017F;er mir fu&#x0364;r einige Verhaltungsregeln aus<lb/>
dem Talmud &#x017F;ehr dankbar &#x017F;eyn werden.</p><lb/>
        <p>Stehe nicht vor einem Och&#x017F;en, der aus einem<lb/>
Teiche &#x017F;teigt, denn der Teufel tanzt zwi&#x017F;chen &#x017F;einen<lb/>
Ho&#x0364;rnern.</p><lb/>
        <p>Stehe auch nicht nackend vor dem Licht. Wer<lb/>
nackend vor dem Licht &#x017F;teht, beko&#x0364;mmt die fallende<lb/>
Sucht, und wer &#x017F;eine Frau bei Licht beru&#x0364;hrt, dem<lb/>
werden Kinder geboren, welche die fallende Sucht<lb/>
haben <note place="foot" n="**)">M. &#x017F;. im Talmud das Buch Pe&#x017F;achim.</note>.</p><lb/>
        <p>Zur Nachtzeit, be&#x017F;onders in den Na&#x0364;chten der<lb/>
Mittewochen und Sabbathe, muß man kein Wa&#x017F;&#x017F;er<lb/>
trinken, denn der Teufel der Blindheit, <hi rendition="#g">Schaf-<lb/>
riri,</hi> ha&#x0364;lt &#x017F;ich alsdann darin auf, und man wird,<lb/>
wenn man ihn ver&#x017F;chluckt, blind. Um &#x2014; im a&#x0364;u&#x017F;-<lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[154/0188] Siegelring gut verſiegeln, damit es nicht von den Teufeln geſtohlen wird. Will man einen Teufel fangen, ſo laſſe man die Roͤhre, worin das Pulver iſt, an einem Ende offen, und gebe Acht, bis ſich ein Teufel hinein ſchleicht, um es zu ſtehlen. So- bald dies geſchieht, ſiegle man die Oeffnung ge- ſchwinde mit einem Ring zu, dann kann er nicht wieder heraus *). Uebrigens hat man große Urſache, ſich vor den Teufeln zu huͤten; und ich zweifle daher nicht, daß meine Leſer mir fuͤr einige Verhaltungsregeln aus dem Talmud ſehr dankbar ſeyn werden. Stehe nicht vor einem Ochſen, der aus einem Teiche ſteigt, denn der Teufel tanzt zwiſchen ſeinen Hoͤrnern. Stehe auch nicht nackend vor dem Licht. Wer nackend vor dem Licht ſteht, bekoͤmmt die fallende Sucht, und wer ſeine Frau bei Licht beruͤhrt, dem werden Kinder geboren, welche die fallende Sucht haben **). Zur Nachtzeit, beſonders in den Naͤchten der Mittewochen und Sabbathe, muß man kein Waſſer trinken, denn der Teufel der Blindheit, Schaf- riri, haͤlt ſich alsdann darin auf, und man wird, wenn man ihn verſchluckt, blind. Um — im aͤuſ- *) M. ſ. den Talmud im Buch Berachoth und im Buch Sanhedrin. **) M. ſ. im Talmud das Buch Peſachim.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hundtradowsky_judenschule01_1822
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hundtradowsky_judenschule01_1822/188
Zitationshilfe: Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 1. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822, S. 154. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hundtradowsky_judenschule01_1822/188>, abgerufen am 25.11.2024.