patim: Der andere Gott ist verschnitten, denn der heilige, hochgelobte Gott hat ihn verschnitten, auf daß er in der Welt keine Frucht brächte und Junge zeugte. Hiegegen macht der weise Verfasser des Buchs Chesed -- le -- Abraham einen Einwurf und spricht: Wie ist es möglich, daß der heilige, hoch- gelobte Gott den Engel, welcher der andere Gott ist, sollte verschnitten haben, damit er keine abgöt- tische Menschen (Gojim, d. h. Christen und Nicht- juden) zeugen sollte. Sehen wir nicht täglich viele unreine Seelen? Allein er selbst hat diesen Ein- wurf gar herrlich gelöst, indem er sagt: ""die un- reinen Seelen sind nicht durch Vermischung des Satans und der Lilith erzeugt, denn da Gott diese verschnitten hat, so ist es unmöglich, daß sie sich vermischen sollten. Die unreinen Seelen der abgöt- tischen Menschen aber und die Seelen der Teufel, welche in die Welt kommen, werden durch die Werke der Gottlosen erzeugt, denn wer eine Sünde be- geht, der erschafft einen Teufel oder die Seele ei- nes Goi, und dies sind die Teufel und unreinen Seelen, welche die Welt beflecken und zerstören."" Siehe, also erschafft der Mensch durch seine bösen Werke Teufel, und diese werden dereinst am Tage des Gerichts wider ihn zeugen und jeder Teufel wird rufen: der N. N. hat mich erschaffen, der N. N. hat mich erschaffen! wie dies auch im Sohar angezeigt wird."
So weit das Buch Ammudeha Schefa! Kein
patim: Der andere Gott iſt verſchnitten, denn der heilige, hochgelobte Gott hat ihn verſchnitten, auf daß er in der Welt keine Frucht braͤchte und Junge zeugte. Hiegegen macht der weiſe Verfaſſer des Buchs Cheſed — le — Abraham einen Einwurf und ſpricht: Wie iſt es moͤglich, daß der heilige, hoch- gelobte Gott den Engel, welcher der andere Gott iſt, ſollte verſchnitten haben, damit er keine abgoͤt- tiſche Menſchen (Gojim, d. h. Chriſten und Nicht- juden) zeugen ſollte. Sehen wir nicht taͤglich viele unreine Seelen? Allein er ſelbſt hat dieſen Ein- wurf gar herrlich geloͤst, indem er ſagt: »»die un- reinen Seelen ſind nicht durch Vermiſchung des Satans und der Lilith erzeugt, denn da Gott dieſe verſchnitten hat, ſo iſt es unmoͤglich, daß ſie ſich vermiſchen ſollten. Die unreinen Seelen der abgoͤt- tiſchen Menſchen aber und die Seelen der Teufel, welche in die Welt kommen, werden durch die Werke der Gottloſen erzeugt, denn wer eine Suͤnde be- geht, der erſchafft einen Teufel oder die Seele ei- nes Goi, und dies ſind die Teufel und unreinen Seelen, welche die Welt beflecken und zerſtoͤren.«« Siehe, alſo erſchafft der Menſch durch ſeine boͤſen Werke Teufel, und dieſe werden dereinſt am Tage des Gerichts wider ihn zeugen und jeder Teufel wird rufen: der N. N. hat mich erſchaffen, der N. N. hat mich erſchaffen! wie dies auch im Sohar angezeigt wird.«
So weit das Buch Ammudeha Schefa! Kein
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patim: Der andere Gott iſt verſchnitten, denn der
heilige, hochgelobte Gott hat ihn verſchnitten, auf
daß er in der Welt keine Frucht braͤchte und Junge
zeugte. Hiegegen macht der weiſe Verfaſſer des
Buchs Cheſed — le — Abraham einen Einwurf und
ſpricht: Wie iſt es moͤglich, daß der heilige, hoch-
gelobte Gott den Engel, welcher der andere Gott
iſt, ſollte verſchnitten haben, damit er keine abgoͤt-
tiſche Menſchen (Gojim, d. h. Chriſten und Nicht-
juden) zeugen ſollte. Sehen wir nicht taͤglich viele
unreine Seelen? Allein er ſelbſt hat dieſen Ein-
wurf gar herrlich geloͤst, indem er ſagt: »»die un-
reinen Seelen ſind nicht durch Vermiſchung des
Satans und der Lilith erzeugt, denn da Gott dieſe
verſchnitten hat, ſo iſt es unmoͤglich, daß ſie ſich
vermiſchen ſollten. Die unreinen Seelen der abgoͤt-
tiſchen Menſchen aber und die Seelen der Teufel,
welche in die Welt kommen, werden durch die Werke
der Gottloſen erzeugt, denn wer eine Suͤnde be-
geht, der erſchafft einen Teufel oder die Seele ei-
nes Goi, und dies ſind die Teufel und unreinen
Seelen, welche die Welt beflecken und zerſtoͤren.««
Siehe, alſo erſchafft der Menſch durch ſeine boͤſen
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des Gerichts wider ihn zeugen und jeder Teufel
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Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 1. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822, S. 151. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hundtradowsky_judenschule01_1822/185>, abgerufen am 25.11.2024.
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