Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 1. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822.

Bild:
<< vorherige Seite

rung wir beide verdienen könnten "eppes Moos."
Dem Vernehmen nach soll im Kanton Luzern
der türkische Strafkodex eingeführt werden, und
da möchte ich Sie ersuchen, für Jhre Rechnung
einige tausend Exemplare dieses Meisterstücks
einer milden Gesetzgebung zu verschreiben, und
mir den Vertrieb derselben gegen eine billige
Provision zu überlassen. Wegen des Absatzes
können wir ganz unbesorgt seyn, denn manche
Herren des täglichen Raths, so wie die from-
men Väter von der Gesellschaft Jesu, werden
aus Eifer für die gute Sache gewiß zehn bis
zwanzig Exemplare nehmen, und Herr d'Oreil-
ly Corraggione in Luzern, welcher im Jahre
1815 von der Universität Tübingen das öffent-
liche
und ehrenvolle Zeugniß eines "ho-
minis turbulenti et mendacis"
(eines zänki-
schen und verlogenen Menschen) erhielt, nimmt
deren gewiß tausend, versteht sich auf Konto.

Und hiemit, Verehrtester, empfehle ich mich
Jhrem Wohlwollen auf das ergebenste. Neh-

rung wir beide verdienen koͤnnten „eppes Moos.‟
Dem Vernehmen nach ſoll im Kanton Luzern
der tuͤrkiſche Strafkodex eingefuͤhrt werden, und
da moͤchte ich Sie erſuchen, fuͤr Jhre Rechnung
einige tauſend Exemplare dieſes Meiſterſtuͤcks
einer milden Geſetzgebung zu verſchreiben, und
mir den Vertrieb derſelben gegen eine billige
Proviſion zu uͤberlaſſen. Wegen des Abſatzes
koͤnnen wir ganz unbeſorgt ſeyn, denn manche
Herren des taͤglichen Raths, ſo wie die from-
men Vaͤter von der Geſellſchaft Jeſu, werden
aus Eifer fuͤr die gute Sache gewiß zehn bis
zwanzig Exemplare nehmen, und Herr d’Oreil-
ly Corraggione in Luzern, welcher im Jahre
1815 von der Univerſitaͤt Tuͤbingen das oͤffent-
liche
und ehrenvolle Zeugniß eines „ho-
minis turbulenti et mendacis‟
(eines zaͤnki-
ſchen und verlogenen Menſchen) erhielt, nimmt
deren gewiß tauſend, verſteht ſich auf Konto.

Und hiemit, Verehrteſter, empfehle ich mich
Jhrem Wohlwollen auf das ergebenſte. Neh-

<TEI>
  <text>
    <front>
      <div type="dedication">
        <p><pb facs="#f0017"/>
rung wir beide verdienen ko&#x0364;nnten &#x201E;eppes Moos.&#x201F;<lb/>
Dem Vernehmen nach &#x017F;oll im Kanton Luzern<lb/>
der tu&#x0364;rki&#x017F;che Strafkodex eingefu&#x0364;hrt werden, und<lb/>
da mo&#x0364;chte ich Sie er&#x017F;uchen, fu&#x0364;r Jhre Rechnung<lb/>
einige tau&#x017F;end Exemplare die&#x017F;es Mei&#x017F;ter&#x017F;tu&#x0364;cks<lb/>
einer milden Ge&#x017F;etzgebung zu ver&#x017F;chreiben, und<lb/>
mir den Vertrieb der&#x017F;elben gegen eine billige<lb/>
Provi&#x017F;ion zu u&#x0364;berla&#x017F;&#x017F;en. Wegen des Ab&#x017F;atzes<lb/>
ko&#x0364;nnen wir ganz unbe&#x017F;orgt &#x017F;eyn, denn manche<lb/>
Herren des ta&#x0364;glichen Raths, &#x017F;o wie die from-<lb/>
men Va&#x0364;ter von der Ge&#x017F;ell&#x017F;chaft Je&#x017F;u, werden<lb/>
aus Eifer fu&#x0364;r die gute Sache gewiß zehn bis<lb/>
zwanzig Exemplare nehmen, und Herr d&#x2019;Oreil-<lb/>
ly Corraggione in Luzern, welcher im Jahre<lb/>
1815 von der Univer&#x017F;ita&#x0364;t Tu&#x0364;bingen das <hi rendition="#g">o&#x0364;ffent-<lb/>
liche</hi> und <hi rendition="#g">ehrenvolle</hi> Zeugniß eines <hi rendition="#aq">&#x201E;ho-<lb/>
minis turbulenti et mendacis&#x201F;</hi> (eines za&#x0364;nki-<lb/>
&#x017F;chen und verlogenen Men&#x017F;chen) erhielt, nimmt<lb/>
deren gewiß tau&#x017F;end, ver&#x017F;teht &#x017F;ich auf Konto.</p><lb/>
        <p>Und hiemit, Verehrte&#x017F;ter, empfehle ich mich<lb/>
Jhrem Wohlwollen auf das ergeben&#x017F;te. Neh-<lb/></p>
      </div>
    </front>
  </text>
</TEI>
[0017] rung wir beide verdienen koͤnnten „eppes Moos.‟ Dem Vernehmen nach ſoll im Kanton Luzern der tuͤrkiſche Strafkodex eingefuͤhrt werden, und da moͤchte ich Sie erſuchen, fuͤr Jhre Rechnung einige tauſend Exemplare dieſes Meiſterſtuͤcks einer milden Geſetzgebung zu verſchreiben, und mir den Vertrieb derſelben gegen eine billige Proviſion zu uͤberlaſſen. Wegen des Abſatzes koͤnnen wir ganz unbeſorgt ſeyn, denn manche Herren des taͤglichen Raths, ſo wie die from- men Vaͤter von der Geſellſchaft Jeſu, werden aus Eifer fuͤr die gute Sache gewiß zehn bis zwanzig Exemplare nehmen, und Herr d’Oreil- ly Corraggione in Luzern, welcher im Jahre 1815 von der Univerſitaͤt Tuͤbingen das oͤffent- liche und ehrenvolle Zeugniß eines „ho- minis turbulenti et mendacis‟ (eines zaͤnki- ſchen und verlogenen Menſchen) erhielt, nimmt deren gewiß tauſend, verſteht ſich auf Konto. Und hiemit, Verehrteſter, empfehle ich mich Jhrem Wohlwollen auf das ergebenſte. Neh-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hundtradowsky_judenschule01_1822
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hundtradowsky_judenschule01_1822/17
Zitationshilfe: Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 1. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hundtradowsky_judenschule01_1822/17>, abgerufen am 24.11.2024.